Rohstoffbörse


Kurz & einfach erklärt:

Rohstoffbörse verständlich & knapp definiert

An einer Rohstoffbörse können Agrarprodukte und Industrierohstoffe physisch gehandelt werden. Heute haben solche Marktplätze stark an Bedeutung verloren, denn Investitionen erfolgen meist über Finanzderivat oder werden online abgewickelt.
notes Inhalte

An einer Rohstoffbörse werden fungible Sachgüter gehandelt. Dabei handelt es sich um Rohstoffe (Gold, Silber o.ä.), landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Nahrungsmittel. Industrielle Erzeugnisse werden hingegen nicht ge- oder verkauft.

Was ist eine Rohstoffbörse?

Die ersten Börsen überhaupt waren Warenbörsen, die schon im 15. Jahrhundert gegründet wurden. Noch heute können hier vor allem die folgenden Warengruppen gehandelt werden:

  • Industrierohstoffe: Zu den Industrierohstoffen gehört beispielsweise Gold, auch Silber oder andere Mineralien werden dieser Kategorie zugeordnet.
  • Agrarprodukte: In die zweite, große Kategorie fallen die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Gehandelt werden heute vor allem Weizen und Kaffee, theoretisch kann aber jedes Agrarprodukt ge- oder verkauft werden.


Die Preise an den Rohstoffbörsen werden nicht nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Oftmals kommt es aufgrund von Spekulationen zu starken Preissprüngen. So können Händler mit großer Finanzkraft Rohstoffe künstlich verknappen, um deren Preise in die Höhe zu treiben. Ein gutes Beispiel ist die OPEC. In dieser Organisation haben sich die führenden Rohölproduzenten zusammengeschlossen, um das Angebot an den Rohstoffbörsen künstlich beeinflussen zu können.

Rohstoffe kaufen und verkaufen

Der Rohstoffhandel an sich hat auch im 21. Jahrhundert noch eine gewisse Bedeutung. Allerdings handeln die meisten Investoren die Rohstoffe heute nicht mehr aktiv an den Börsen, sondern über Finanzderivate. Das Prinzip:

  • Der Investor kauft beispielsweise eine Option. Diese berechtigt ihn, eine bestimmte Menge eines Rohstoffs in der Zukunft zum heutigen Preis zu kaufen.
  • Steigen die Rohstoffpreise an, kann der Händler den Rohstoff also günstig einkaufen und direkt zum künftigen, höheren Marktpreis verkaufen.
  • Um Transaktionskosten zu sparen, finden An- und Verkauf aber nicht physisch statt. Vielmehr zahlt der Emittent der Option – meistens eine Bank – die Differenz aus heutigem und künftigem Preis.


Wer Rohstoffe kaufen und verkaufen möchte, setzt heute also auf Optionen, Zertifikate oder auch CFDs. Lediglich Investments in Gold werden teilweise noch physisch durchgeführt. Denn Gold verfügt über einen so hohen Preis pro Unze, dass sich Kosten für Transport und Lagerung rentieren können.

Rohstoffbörse – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • An einer Rohstoffbörse werden sowohl Industrierohstoffe als auch Agrarprodukte gehandelt
  • Preise an den Börsen werden oft durch Spekulationen und nicht nur durch Angebot und Nachfrage beeinflusst
  • Der Handel mit Rohstoffen läuft heutzutage fast ausschließlich über Finanzderivate ab

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