Referenzzinssatz


Kurz & einfach erklärt:

Referenzzinssatz verständlich & knapp definiert

Ein Referenzzinssatz dient als Basis für ein variabel verzinsliches Vertragsgeschäft. Verändert sich der Referenzzinssatz, auf den beide Vertragsparteien keinen Einfluss haben, verändert sich auch die Zinshöhe des eigentlichen Vertragsgeschäfts.
notes Inhalte

Anhand eines Referenzzinssatzes können sich Veränderungen variabler Zinsen etwa beim Tagesgeld oder auch bei Krediten bemessen. Dabei ist dieser Referenzzinssatz immer „neutral“, er kann weder vom Kreditgeber noch dem Kreditnehmer aktiv beeinflusst werden.

Referenzzinssatz einfach erklärt

Bei verschiedenen Bankgeschäften können variable Zinsen vereinbart werden. Das ist bei Tagesgeldern genauso möglich wie etwa bei Krediten, selbst Anleihen werden teilweise mit variablen Zinssätzen vergeben. Im Klartext heißt das, dass sich die zu zahlenden Zinsen im Laufe der Zeit verändern können. Damit jedoch keine der Parteien den Zinssatz direkt beeinflussen kann, wird für die Veränderungen ein Referenzzinssatz genutzt:

  • Angenommen, der von beiden Parteien akzeptierte Referenzzinssatz steigt um 0,5 Prozentpunkte an.
  • Dann würden auch die Kreditzinsen oder Tagesgeldzinsen des jeweiligen Bankgeschäfts um 0,5 Prozentpunkte steigen.


Häufig wird der EURIBOR als Referenzzinssatz genutzt. Er gibt an, zu welchem Zinssatz sich Banken tagesaktuell Geld leihen. Damit spiegelt der EURIBOR praktisch das aktuelle Marktzinsniveau wieder. Und genau an dem möchten sich Banken und Bankkunden bei variablen Zinsen auch orientieren.

Referenzzinssatz bei Darlehen

Relativ selten ist in Deutschland, dass es für Kredite einen Referenzzinssatz gibt. In aller Regel vereinbaren Bank und Kreditnehmer, dass die Zinsen für eine bestimmte Zeitspanne oder gar die komplette Vertragslaufzeit festgeschrieben sind. Ist dies nicht der Fall, nutzen sie den EURIBOR, um die Kreditzinsen anzupassen. Das läuft dann meist wie folgt ab:

  • Bei der Kreditvergabe einigen sich Bank und Kreditnehmer auf einen Zinssatz für das Darlehen – beispielsweise 3,0 Prozent.
  • Nach jedem Quartal findet jedoch eine Zinsanpassung auf Basis des EURIBOR ab.
  • Um tagesaktuelle Schwankungen zu vermeiden, wird dabei immer der Referenzwert der letzten drei Monate gebildet.
  • Stieg der EURIBOR beispielsweise um 0,25 Prozentpunkte an, wird das Darlehen im kommenden Quartal mit 3,25 Prozent verzinst.


Zusätzlich werden meist noch Cap und Floor vereinbart. Der Cap grenzt die maximale Zinshöhe ein, der Floor schafft hingegen die untere Beschränkung für den minimalen Zins. So soll die Bank bei niedrigen Zinsen trotzdem noch Gewinne erzielen, der Kreditnehmer gleichzeitig bei hohen Zinsen keine zu drastischen Darlehenskosten befürchten müssen.

Referenzzinssatz – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Ein Referenzzinssatz wird bei Bankgeschäften mit variablen Zinsen eingesetzt
  • Verändert sich der Referenzzinssatz, verändern sich auch Zinsen etwa für Tagesgelder oder variabel verzinsliche Darlehen
  • Oftmals dient der EURIBO als Referenzzinssatz für solche Geschäfte

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