Produktpiraterie


Kurz & einfach erklärt:

Produktpiraterie verständlich & knapp definiert

Produktpiraterie bezeichnet den Vorgang der Fälschung sowie den Diebstahl von urheberrechtlichen geschützen Materialien, wie beispielsweise Filme oder Musik im Rahmen, von Raubkopien. Die Umsetzung der Produktpiraterie ist weitreichend und kann sich auf Accessoires, Kosmetika, Schmuck und Kleidung, Medikamente, Bauteile und sogar ganze Kraftzeuge beziehen.
notes Inhalte

Die Vorgänge der Produktpiraterie verletzen Rechte und Vorschriften. Zudem kann sich die Produktpiraterie empfindlich auf den Arbeitsmarkt auswirken. Die Produktsicherung und der Produktschutz versuchen, diesen Problemen entgegenzuwirken.

Arten der Produktpiraterie

Die Produktpiraterie wird grundlegend in vier verschiedene Arten unterteilt. Bei diesen handelt es sich um:

  • klassische Fälschung: Verpackung, Design und Produktname werden vom Original übernommen. Die Bauteile beziehungsweise Inhaltsstoffe können jedoch fehlen, minderwertig oder gar gesundheitsschädlich sein.
  • Plagiat: Bei dieser Variante der Produktpiraterie wird ein Name verwendet, der dem Original sehr nahe ist, also beispielsweise "Guggi" anstelle von "Gucci". Möglich ist das Plagiat in Form von sogenannten sklavischen Fälschungen. Der geringfügig verwendete Markenname kann jedoch auch für Produkte verwendet werden, die es von der Marke gar nicht oder zumindest nicht in dieser Form gibt.
  • Raubkopie: Die Raubkopie ist eine sehr bekannte Form der Produktpiraterie. Hierbei handelt es sich um die Anfertigung illegaler Kopien eines Produktes. Zumeist werden Raubkopien in der Medienbranche angefertigt, also beispielsweise Filme, Musikaufnahmen oder Spiele kopiert.
  • sklavische Fälschung: Die sklavische Fälschung soll dem Original so nahe wie möglich kommen. Produktname, Verpackung, Design und sogar Inhaltsstoffe sollen möglichst identisch sein. Das macht es gerade für Konsumenten schwer, sklavische Fälschungen vom Originalprodukt zu unterscheiden.
Eine fünfte Form der Produktpiraterie besteht in der Herstellung von kopierten Produkten, die von einem Unternehmen jedoch unter eigenem Namen vertrieben werden. Diese Form findet sich oftmals bei Produkten, bei denen der Fokus beziehungsweise Wert hauptsächlich in Optik und Design liegt - so zum Beispiel bei Kleidung und Accessoires. Bei ausgewiesenen Nachahmerprodukten oder geringfügigen Änderungen zum Original kann es schwierig sein, eine rechtliche Handhabe zur Einstellung des Vertriebs zu finden.

Produktschutz und Produktsicherung

Sowohl der Produktschutz als auch die Produktsicherung sollen die Produktpiraterie erschweren. Ebenfalls geläufig für die Maßnahmen ist der englische Begriff Anti-Counterfeiting. Ziel ist es, die Anfertigung von Kopien zu verhindern, beispielsweise, in dem Produkte mit einem Sicherheitsmerkmale oder einem Erkennungsmerkmal ausgestattet werden.

Bei einem Sicherheitsmerkmal handelt es sich unter anderem um Hologramme oder spezielle Sicherheitsfäden. Bei einem Erkennungsmerkmal um alle Zeichen, die typisch für eine Marke sind - wie zum Beispiel ein Design, Logo oder eine ausgefallene Verpackung. Bei letzterem ist die Produktpiraterie jedoch weiterhin vergleichsweise einfach.

Ein dritter Ansatz des Anti-Counterfeiting zielt darauf ab, die Analyse eines Produkts oder dessen Produktion zu erschweren. Sind diese sehr kompliziert oder teuer, lohnt sich die Anfertigung von Fälschungen nicht mehr.

Auswirkungen und Gefahren der Produktpiraterie

Die Folgen der Produktpiraterie
Viele Fälschungen und Kopien stammen aus dem asiatischen Raum, wie China und Thailand. Durch den Export werden die illegalen Kopien weiträumig verteilt und oftmals zu einem Bruchteil des Preises verkauft. Hierdurch ergeben sich in erster Linie Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Schätzungen des Justizministeriums und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertags zufolge gehen durch sie jährlich bis zu 50.000 Arbeitsplätze in Deutschland verloren. Es kommt zudem zu einem geschätzten volkswirtschaftlichen Schaden von 30 Milliarden Euro pro Jahr. Wie hoch die Verluste wirklich liegen, lässt sich jedoch nur schwer berechnen.

Die Hersteller der originalen Produkte müssen unter anderem mit Umsatzverlusten rechnen. Bei abweichender Qualität der Kopien können zudem Produkthaftungsprozesse, Schäden und Unfälle sowie irreparable Rufschädigungen auf sie zukommen.

Zusammenfassung

  • die Produktpiraterie wird in vier Arten unterschieden
  • Herstellung entfällt im großen Rahmen auf den asiatischen Raum, wie China und Thailand
  • Produktschutz und Produktsicherung versuchen durch verschiedene Maßnahmen die Produktpiraterie einzugrenzen
  • Produktpiraterie versucht Probleme auf dem europäischen Arbeitsmarkt sowie volkswirtschaftliche Schäden

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