Portfoliotheorie


Kurz & einfach erklärt:

Portfoliotheorie verständlich & knapp definiert

Die Portfolio-Theorie geht auf den amerikanischen Professor H. Markowitz zurück und beschrieb erstmals einen Zusammenhang zwischen einer zu erwarteten oder gewünschten Rendite und dem Risiko eines Depots oder einer Geldanlage. Die Portfolio-Theorie ist für die Geldanlage und insbesondere auch private Altersvorsorge vieler Millionen Menschen von großer Bedeutung, da es nicht überall eine starke Säule der gesetzlichen Rentenversicherung gibt. Die Kernaussagen der Portfoliotheorie wie eine Risikostreuung und die Steuerung des gewünschten Risikos haben Einzug in die moderne Banken- und Geldanlagewelt gefunden.
notes Inhalte

Wesentliche Kernaussage: Portfolios sind nur mit Risikostreuung optimal

Die Portfoliotheorie im Detail erklärt
Professor Markowitz untersuchte als einer der Ersten den Zusammenhang zwischen der Rendite eines Portfolios und dem mit der Geldanlage verbundenen Risiko. Er ist sozusagen einer der "Väter" der Risikostreuung, weil er nachgewiesen hat: Eine optimale Rendite lässt sich nur dann erzielen, wenn die möglichen Schwankungen (oder gar der Totalausfall) eines Investmentvehikels von vornherein ausgeschlossen werden können.

Zu diesem Zweck sollten die Anlegerinnen und Anleger die Depots oder Geldanlagen aus mehreren unterschiedlichen Investmentvehikeln zusammenstellen. Da die tatsächlich erzielbare Rendite erst im Nachhinein festgestellt werden kann, ist jede Depotzusammenstellung oder auch Investmententscheidung immer unter Unsicherheit.

Aus diesem Grund und für die Zwecke einer Prognoserechnung wird jedem Vermögensgegenstand neben einer zu erwartenden Rendite auch eine mögliche Schwankungsbreite bzw. Risikokennziffer zugeordnet.

Diese lässt sich am Beispiel einer Sichteinlage oder auch einer der großen Aktien verdeutlichen: Während bei einer unverzinsten Sichteinlage die zu erwartende Rendite exakt 0 % ist, ist mit dieser Anlage auch de facto keine Schwankungsbreite verbunden. Die Rendite ist immer und ganz ohne Schwankungen gleich 0 %!

Bei einer Aktie besteht die Rendite aus den Komponenten der Kurssteigerung und der jährlichen Gewinnbeteiligung (Dividende). Während der zweitgenannte Bestandteil der Vermögenswertentwicklung einigermaßen planbar ist, sind die Kursentwicklungen an den Wertpapiermärkten mit erheblichen Schwankungen um einen allgemeinen Trend herum behaftet.
Das optimale Portfolio für den Anleger

Das für einen Anleger optimale Portfolio kombiniert dann die unterschiedlichen Anlagen mit ihrer jeweiligen Rendite und Schwankungsbreite und gewichtet diese auch je nach Anteil am Portfolio.

Auswirkungen der Portfoliotheorie auf die Geldanlage

Die Portfoliotheorie ist eine der wesentlichen Säulen der Finanzmarkttheorie geworden und bildet auch ein stabiles Fundament für die Angebote der Banken und Dienstleistungen. Investmentfonds streuen das Investment in verschiedene Aktien oder Indexfonds bilden einen Gesamtmarkt möglichst weitgehend ab.

Grenzen der Portfoliotheorie bzw. Nicht-Anwendung durch Privatanleger

Auch die Verbraucherschützer und Wirtschaftspresse berichten stets und engagiert über die Portfoliotheorie und deren Umsetzung. Im Internetzeitalter lassen sich die Kennzahlen über Musterdepots und Tabellen hervorragend abbilden.

Dennoch wenden die Anlegerinnen und Anleger die Portfoliotheorie nicht immer ganz konsequent an! Im Bereich selbst genutzter Immobilien stehen oftmals emotionale Faktoren ("Wohnen in den eigenen vier Wänden") und die Vermeidung monatlicher Mietzahlungen im Vordergrund. Deshalb wenden viele Privatkunden diese bewährte Theorie nicht vollständig an. Und setzen insbesondere in Regionen mit stagnierenden oder sogar sinkenden Preisen für Wohneigentum sogar auf eine Alternative die aus Sicht der erwarteten Rendite zweifelhaft sein kann. Die Risikokennziffer bzw. Schwankungsbreite der Rendite ist enorm hoch, wenn der Löwenanteil des Vermögens in einem einzigen Wertgegenstand gebündelt wird.

Die Portfoliotheorie ist ein Meilenstein mit nachhaltigen Auswirkungen

In der historischen Rückschau und der Gesamtzusammenfassung ermöglichen die Portfoliotheorie und die darin enthaltenen Kennzahlen und Ideen erstmals eine wissenschaftliche fundierte Betrachtung der Geldanlage und der Investments. Die wesentlichen Merkmale sind:

  • Systematische Betrachtung der Geldanlage bzw. Investments anhand von Kennzahlen.
  • Einführung und Umsetzung des aus der Statistik kommenden Begriffs der Wahrscheinlichkeiten in eine Schwankungsbreite bzw. ein Risiko.
  • Anwendung mathematischer Formeln zur Bestimmung der Position von Depots auf einer Rendite/Risiko-Matrix

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