Policedarlehen
Policedarlehen verständlich & knapp definiert
Nimmt ein Kreditnehmer ein Policendarlehen auf, so hinterlegt er eine Lebensversicherung als Kreditsicherheit. Kommt es zum Zahlungsausfall, kann die Bank die Police pfänden und zur Begleichung der Restschuld verwenden.- chevron_right Aufnahme des Policendarlehens
- chevron_right Tilgung des Policendarlehens
- chevron_right Policendarlehen – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Das Policedarlehen ist ein Versicherungsdarlehen. Es wird durch die Beleihung einer Lebensversicherung aufgenommen. Fondsgebundene Lebensversicherungen, Rentenversicherungen und Verträge der betrieblichen Altersvorsorge sind von der Aufnahme eines Policedarlehens ausgeschlossen.
Beim Policedarlehen ist der Versicherungsnehmer Kreditgeber und Kreditnehmer in einer Person. Er lässt sich bei dieser Kreditform einen Vorschuss aus der Versicherungssumme auszahlen. Daher erfolgt die Gewährung eines Policedarlehens auch bei negativer Bonität. In der Regel ist ein Policedarlehen ein endfälliges Darlehen. Hierbei wird das gewährte Darlehen zum Zeitpunkt der Fälligkeit in einer Summe durch die fällige Versicherungsleistung getilgt.
Aufnahme des Policendarlehens
Vergeben Banken ein Darlehen, so prüfen sie im Vorhinein die Bonität des Kreditnehmers. Kommt es hierbei zu Unstimmigkeiten, wird in der Regel von einer Vergabe des Kredits Abstand genommen. Eine Ausnahme besteht dann, wenn Kreditnehmer zusätzliche Kreditsicherheiten hinterlegen können. Neben Immobilien können auch Versicherungen und insbesondere Lebensversicherungen als Sicherheit für ein Darlehen dienen. Denn in die Police wurde bereits Kapital eingezahlt, über das der Kreditnehmer zwar noch nicht heute verfügen kann, aber einen grundsätzlichen Anspruch hierauf hat.
Vereinfacht gesprochen wird beim Policendarlehen eine solche Lebensversicherung beliehen. Wie hoch der Beleihungswert ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Bereits einbezahlte Beiträge
- Mindestverzinsung
- Gewährte Überschussbeteiligung
- Auf die Erträge zu zahlende Kapitalertragssteuer
- Art der Lebensversicherung (Kapitallebensversicherung oder fondsgebundene Lebensversicherung)
Tilgung des Policendarlehens
Grundsätzlich unterscheiden sich Policendarlehen und andere Formen des Verbraucherdarlehens nicht voneinander. Auch dieser Kredit wird in aller Regel in Form monatlicher Raten inklusive Zinsen wieder an den Kreditgeber zurückbezahlt. Allerdings ist die Sicherheit des Policendarlehen – genau wie etwa beim Immobilienkredit – hoch. Aus diesem Grund verlangen die meisten Banken relativ geringe Zinsen, wenn ein solcher Kredit gewährt wird. In einigen Fällen verzichten Kreditinstitute sogar auf Bonitätsprüfungen und einen Schufa-Eintrag des Darlehens.
Unterschiede zwischen Policendarlehen und herkömmlichem Ratenkredit bestehen vor allem dann, wenn der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Dann wird die Bank zunächst ein Mahnverfahren gegen den Schuldner anstreben. Führt dies nicht zum Erfolg, so kann die Lebensversicherung gepfändet werden. Die Police geht automatisch in den Besitz der Bank über, wobei das Kreditinstitut die Versicherung an die Versicherungsgesellschaft verkaufen wird. Das so generierte Kapital wird dazu genutzt, die Restschuld zu decken, was meist in vollständiger Höhe möglich ist.
Policendarlehen – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Ein Policendarlehen ist durch eine Lebensversicherung abgesichert
- Durch die hohe Sicherheit verlangen Banken meist geringe Zinssätze
- Kann der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, so wird die Bank die Lebensversicherung pfänden
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