Pfändungsbeschluss


Kurz & einfach erklärt:

Pfändungsbeschluss verständlich & knapp definiert

Mit einem Pfändungsbeschluss bewirkt ein Gericht, dass eine Bank das Konto- oder Depotguthaben eines Kunden einfrieren muss. Dies ist notwendig, weil dieser Bankkunde seinen Zahlungsverpflichtungen aus bestimmten Vertragsgeschäften nicht nachgekommen ist. Nachdem der Beschluss erlassen wurde, kann die Pfändung durchgeführt werden.
notes Inhalte

Der Pfändungsbeschluss ist zur Pfändung eines Kontoguthabens oder eines Wertpapierbestandes zwingend erforderlich. Durch die Zustellung des Beschlusses wird dem kontoführenden Institut die Auszahlung eines Kontoguthabens und die Verfügung über das Wertpapierdepot durch den Depotinhaber unterbunden. 


Jegliches Guthaben auf den angelegten Konten wird für den Kreditschuldner gesperrt. Die Zustellung des Pfändungsbeschlusses ergeht durch das zuständige Gericht.

Entstehung eines Pfändungsbeschlusses

Bei Rechnungskäufen oder dem Abschluss von Kreditverträgen besteht für den Schuldner eine Pflicht, seinen Zahlungsverpflichtungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums nachzukommen. Sofern dies nicht geschieht, kann der Gläubiger ein Mahnverfahren einleiten. Sollten die jeweiligen Zahlungen auch nach der dritten Mahnung nicht eingegangen sein, kann ein Titel erwirkt werden. In diesem Zuge kann ein Gericht die sogenannte Zwangsvollstreckung des Vermögens des Schuldners veranlassen.

Dabei kommt meist auch der Pfändungsbeschluss zum Einsatz. Er berechtigt den Gläubiger dazu, auf Konto- oder Depotguthaben des Schuldners zuzugreifen. Hingegen kann der Schuldner nicht mehr oder nur noch auf einen Teil seines Geldes zugreifen. Eingereicht wird der Beschluss bei der kontoführenden Bank, die den gepfändeten Teil des Einkommens bzw. Vermögens für Abhebungen blockiert.

Pfändungsbeschluss mit Pfändungsgrenze

In Deutschland ist es nicht erlaubt, das komplette Einkommen einer Privatperson zu pfänden. Selbst wenn die Person hohe Schulden zu begleichen hat, muss ihm ein gewisser Grundstock an Kapital verbleiben, mit dem der Lebensunterhalt finanziert wird. Wie hoch diese Pfändungsgrenze ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sind beispielsweise unterhaltspflichtige Kinder zu finanzieren, erhöht sich die Grenze entsprechend.

Allerdings muss das Konto in ein Pfändungsschutzkonto umgewandelt werden, damit die Freigrenze aktiviert wird. Derzeit liegt der Betrag des pfändungsfreien Einkommens bei rund 1.200 Euro (netto), allerdings wird die Pfändungsfreigrenze alle zwei Jahre auf Basis der Inflation angepasst.

Pfändungsbeschluss – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Der Pfändungsbeschluss wird zur Pfändung eines Kontos oder Depots eingesetzt
  • Er kann vom Gericht im Zuge einer Zwangsvollstreckung erlassen werden
  • Das Nettoeinkommen ist bis zu einer bestimmten Grenze vor der Pfändung geschützt

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