Parität


Kurz & einfach erklärt:

Parität verständlich & knapp definiert

Das Wort Parität stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Gleichheit“. In den Wirtschaftswissenschaften beschreibt Parität ein Austauschverhältnis, in der Regel von zwei Währungen. Gemeint ist also, wie viele Einheiten einer Währung den Einheiten in einer anderen Währung gleichen.
notes Inhalte

Die Parität stellt das Austauschverhältnis dar, welches zur Währung anderer Staaten oder zum Gold festgelegt wird. 


Das Verhältnis zum Gold wird als Goldparität bezeichnet. Die Festlegung erfolgt durch die zuständigen Währungsbehörden.

Parität bei Wechselkursen

Über Jahrzehnte hinweg wurden Paritäten zwischen dem US-Dollar und anderen Währungen hergestellt, um eine Kalkulationssicherheit im Außenhandel zu schaffen (Bretton-Woods-System). Beispielsweise lag der Kurs zwischen US-Dollar und der D-Mark lange Zeit bei einem Verhältnis von 1:3 aus Sicht des Dollars. Sowohl deutsche als auch amerikanische Unternehmen konnten sich bei Importen und Exporten darauf verlassen, dass der Wechselkurs keinen Einfluss auf die vereinbarten Preise für Güter hatte.

Allerdings hielt das System nur bis Anfang der 1970er Jahre, weil die D-Mark – und andere Währungen – im Zuge eines wirtschaftlichen Aufschwungs eigentlich stark aufwerteten. Um den festen Wechselkurs zu halten, musste die Bundesbank immer wieder US-Dollar ankaufen. Der Ablauf:

  • Die deutsche Wirtschaft erstarkt. Folglich eröffneten US-Unternehmen immer mehr Firmen in Deutschland.
  • Hierfür tauschten sie ihre US-Dollar in D-Mark ein, um in Deutschland etwa Löhne bezahlen zu können.
  • Damit stieg die Nachfrage nach der D-Mark an, folglich stieg auch ihr Kurs gegenüber dem US-Dollar.
  • Allerdings war ein solcher Anstieg im Bretton-Woods-System nicht erwünscht.
  • Die Bundesbank kaufte daher massenweise US-Dollar und bot hierfür D-Mark an. Folglich stieg die Nachfrage nach US-Dollar wieder an, was den Kursverlust der Währung ausglich.


Aus genau diesem Grund sind feste Wechselkurse heute absolut unüblich. Das letzte, relativ bekannte Beispiel war bis Anfang 2015 der Schweizer Franken. Lange Zeit wurde er in einem Korridor an den Euro gebunden, um die Exportwirtschaft der Schweiz zu stärken und den Franken künstlich niedrig zu halten. Völlig überraschend hob die Nationalbank diesen Kurs dann im Januar 2015 auf. Die direkte Folge: Der Kurs des Euro gegenüber dem Franken brach massiv ein, weil die Währung des deutschen Nachbarlandes längst an Stärke gewonnen hatte.

Parität der Kaufkraft

Im Zusammenhang mit Wechselkursen hat auch die Kaufkraftparität eine hohe Bedeutung. Sie dient vor allem als Korrekturfaktor für volkswirtschaftliche Größen wie etwa das BIP. Ein Beispiel:

Das BIP pro Kopf der Schweiz lag im Jahr 1997 bei ungefähr 43.000 US-Dollar. In Deutschland betrug der Wert lediglich 28.220 US-Dollar, also rund 35 Prozent weniger. Aber: In der Schweiz sind die Lebenshaltungskosten nominal deutlich höher als in Deutschland. Von den 43.000 US-Dollar kann sich der Schweizer nicht viel mehr kaufen als ein Deutscher für 28.220 US-Dollar. Daher wird ein Korrekturfaktor für alle Länder entwickelt, um eine Vergleichbarkeit zwischen den Nationen herstellen zu können.

Parität – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Parität beschreibt ein Austauschverhältnis zwischen Währungen
  • Lange Zeit wurde eine künstliche Parität zwischen dem US-Dollar und anderen Währungen hergestellt
  • Die Kaufkraftparität stellt eine Vergleichbarkeit von nominalen volkswirtschaftlichen Größen her

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