Nischenstrategie


Kurz & einfach erklärt:

Nischenstrategie verständlich & knapp definiert

Mit der Nischenstrategie zielt ein Unternehmen auf die Marktführerschaft in einem (kleinen) Teilmarkt ab. Durch die Spezialisierung sollen Vorteile gegenüber ganzheitlich ansetzenden Konzernen entstehen.
notes Inhalte

Im Rahmen der Nischenstrategie bearbeiten Unternehmen nicht einen Gesamtmarkt, sondern nur gewisse Teile hiervon. Beispielsweise können die Produkte auf bestimmte Kundengruppen oder Regionen abzielen.

Erklärung der Nischenstrategie

Der volkswirtschaftliche Begriff des Markts lässt sich (fast) beliebt weit aufziehen. Innerhalb eines Markts, der meist eine übergeordnete Warengruppe charakterisiert wie beispielsweise Lebensmittel, gibt es wiederum zahlreiche Teilmärkte. Beispielsweise ist der Markt „Schokolade“ ein Teilmarkt des Gebiets der Lebensmittel. Und auch hier gäbe es weitere Unterteilungen etwa nach Wertigkeit des Produkts.

Vollzieht ein Unternehmen die Nischenstrategie, bietet es Produkte immer nur auf einem (kleinen) Teilmarkt, nicht aber im Gesamtmarkt an. Gezielt werden „Unterprodukte“ für spezifische Zielgruppen oder Preisklassen entwickelt, statt als großer Gesamtanbieter auf dem Markt aufzutreten.

Vorteile und Nachteile der Nischenstrategie

Die Nischenstrategie bietet Unternehmen vor allem Spezialisierungsvorteile, die wiederum auf zwei Bereiche zutreffen:

  • Produktion / Leistung: Alle Mitarbeiter des Unternehmens befassen sich mit einem kleinen Teilmarkt. Innerhalb dieses Teilmarkts kann die Produktion oder Leistungserstellung sehr effizient erfolgen. Das Unternehmen kennt den Teilmarkt und die Bedürfnisse der Kunden deutlich besser, als ein ganzheitlich agierender Großkonzern.
  • Marketing: Dementsprechend spezialisiert werden kann auch die Marketingstrategie. Das Unternehmen kann die beim Konsumenten der Werbung hervorgerufenen Assoziationen spezifisch auf ein Produkt beziehen und nicht eine ganze Produktsparte.


Nachteile ergeben sich vor allem im Hinblick auf die Economies of Scale
, also Größenvorteile. Aufgrund des kleinen Teilmarkts kann das Unternehmen keine oder nur sehr kleine Rabatte bei Lieferanten erzielen. Zudem ist das Unternehmen sehr von der Nachfrage in eben diesem Teilmarkt abhängig. Verändert sich diese, kann der Spezialist seine Verluste nicht durch den Verkauf anderer Produkte kompensieren.

Beispiel für die Nischenstrategie

Ein gutes Beispiel für eine Nischenstrategie ist der Autohersteller Porsche. Das Stuttgarter Unternehmen baut keine Fahrzeuge für den Massenmarkt, sondern hat sich überwiegend auf Sportwagen oder gehobenere Autos spezialisiert. So kann Porsche im Teilmarkt „Sportwagen“ sehr effizient und passgenau produzieren, hier haben Generalisten wie etwa Mercedes nur bedingt Marktanteile.

Auch die Firma Lindt kann als Nischenstrategist angesehen werden. Im Gesamtmarkt „Lebensmittel“ hat sich Lindt nicht nur auf „Süßigkeiten“, sondern hier sogar auf die Produktion hochwertiger Schokoladen spezialisiert. Zwar entstehen so beispielsweise gegenüber dem ganzheitlich agierenden Konzern Nestlé Nachteile bei den Economies of Scale, die Lindt aber durch die Spezialisierungsvorteile wieder aufwiegt bzw. übertrifft.

Nischenstrategie – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Mit einer Nischenstrategie bearbeitet ein Unternehmen nicht den Gesamtmarkt, sondern nur einen (kleinen) Teilmarkt
  • Dadurch sollen sich Spezialisierungsvorteile gegenüber Generalisten ergeben
  • Dafür muss das Unternehmen allerdings auf Größenvorteile verzichten

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