Nachfrageoligopol
Nachfrageoligopol verständlich & knapp definiert
Von einem Nachfrageoligopol ist zu sprechen, wenn ein Markt durch wenige Nachfrager und viele Anbieter gekennzeichnet ist. Dabei verfügen die Nachfrager entsprechend über hohe Marktmacht und können einen entscheidenden Einfluss auf die Preisbildung nehmen.- chevron_right Was ist ein Nachfrageoligopol?
- chevron_right Nachfrageoligopol: Beispiele aus der Praxis
- chevron_right Nachfrageoligopol – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Ein Nachfrageoligopol ist dadurch gekennzeichnet, dass es im Markt nur wenige, große Nachfrager gibt. Gleichzeitig ist die Zahl der Anbieter in der Regel hoch, wobei die einzelnen Unternehmen vergleichsweise klein ist. Zu beobachten sind solche Marktstrukturen etwa im Einzelhandel.
Was ist ein Nachfrageoligopol?
Genau wie es Angebotsoligopole gibt, existieren auch Nachfrageoligopole. Zwei wesentliche Merkmale kennzeichnen die Struktur in diesem Markt:
- Nachfrage: Es existieren nur wenige Nachfrager, die für die komplette Nachfrage im Markt verantwortlich sind. Dafür sind diese Unternehmen in der Regel sehr groß.
- Angebot: Auf Seiten der Anbieter gibt es jedoch relativ viele Unternehmen, die die Leistungen oder Produkte offerieren. Sie weisen dafür wiederum recht kleine Marktanteile aus.
Aus diesem Grund entsteht eine gewisse Marktmacht auf Seiten der Nachfrager. Denn oftmals bedienen mehrere Anbieter nur einen einzigen Nachfrager, sind entsprechend von diesem abhängig. Der Nachfrager kann so günstige Einkaufspreise durchsetzen oder anderweitige Lieferkonditionen vereinbaren, die zu seinem Vorteil ausgelegt werden.
Wie stark die Marktmacht ausgenutzt werden kann, hängt jedoch von der individuellen Marktzusammensetzung ab. Stehen die Nachfrager etwa in großem Wettbewerb zueinander, sinkt deren Marktmacht. Auch wenn die Anbieter noch weitere Märkte beliefern können, müssen sie sich den Preisvorstellungen der Nachfrager nicht unbedingt beugen.
Nachfrageoligopol: Beispiele aus der Praxis
In der Praxis sind Nachfrageoligopole insbesondere im Bereich der Lebensmittel zu finden. Güter wie etwa Milch oder Gemüse werden von vielen, kleinen landwirtschaftlichen Betrieben hergestellt. Allerdings beliefern diese Unternehmen nicht einzelne Supermärkte, sondern den Großhandel. Dieser Markt wird wiederum von einigen, großen Unternehmen beherrscht.
Marktmacht können die Anbieter nur gewinnen, wenn sie sich zusammenschließen und einheitlich auftreten. Andernfalls können die Großhändler einen erheblichen Einfluss auf die Preise nehmen, die Landwirte sind dem oftmals schutzlos ausgeliefert. Immer wieder kommt daher Kritik etwa an den Erzeugerpreisen für Milch auf, die deutlich zu niedrig seien.
Nachfrageoligopol – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Ein Nachfrageoligopol ist durch wenige, große Nachfrager und viele, kleine Anbieter gekennzeichnet
- Dadurch gewinnen die Nachfrager grundsätzlich an Marktmacht
- Insbesondere im Bereich der Landwirtschaft sind solche Konstellationen zu erkennen
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Stakeholder und Shareholder
- chevron_right Nachhaltigkeit
- chevron_right Diskontieren
- chevron_right Soziale Ziele
- chevron_right Restbuchwert
- chevron_right Ökonomie
- chevron_right Schwellenländer
- chevron_right Antizyklische Fiskalpolitik
- chevron_right Vertragsfreiheit
- chevron_right Prokura