Nachfrageelastizität


Kurz & einfach erklärt:

Nachfrageelastizität verständlich & knapp definiert

Unter Nachfrageelastizität sind die relativen Änderungen der nachgefragten Menge im Verhältnis zu den relativen Änderungen des Preises zu verstehen. Ebenso sind davon relative Änderungen des Einkommens erfasst.
notes Inhalte

Mit der Nachfrageelastizität lässt sich feststellen, inwieweit sich der Absatz von Gütern bei Preisänderungen oder der Änderung der Einkommen privater Haushalte entwickelt. Unternehmen analysieren mit dieser Kennzahl zum Beispiel, wie sich eine Preiserhöhung auf die Nachfrage nach den eigenen Produkten auswirkt. In diesem Bereich hängen Nachfrage- und Preiselastizität miteinander zusammen. Bei der Einkommenselastizität fragt sich dagegen, wie sich steigende oder fallende Haushaltseinkommen auf den Absatz bestimmter Waren auswirken.

Berechnung der Elastizität

Die Elastizität lässt sich leicht berechnen: Bei der Preiselastizität wird die Mengenänderung durch die Preisänderung geteilt. Bei einem Absatzrückgang um 5 % nach einer Preissteigerung um 10 % lautet die Berechnung: 5 : 10 = 0,5. Wer die Einkommenselastizität ermitteln will, dividiert die Änderung der Menge durch die Einkommensänderung. Steigen die Nachfrage um 10 % und die Einkommen um 5 %, ist die Elastizität 2. Bei Werten über 1 handelt es sich um eine eher starke Reaktion der Nachfrage, bei Werten unter 1 um eine schwache.

Einordnung der Elastizität

In beiden Fällen gibt es bei positiven oder negativen Änderungen eine große Bandbreite an Auswirkungen. Wissenschaftler teilen sie meist folgendermaßen ein:

  • sehr elastisch: Eine Preis- oder Einkommensänderung wirkt sich massiv auf die Nachfrage aus.
  • elastisch: Die Nachfrage verändert sich überproportional, allerdings nicht in erheblichem Umfang.
  • proportional elastisch: Der Preis steigt zum Beispiel um 1 %, die Nachfrage sinkt um 1 %. Die Elastizität beträgt 1.
  • unelastisch: Es liegt nur eine geringe Mengenänderung vor.
  • vollkommen unelastisch: Die Menge bleibt gleich.
  • anormal elastisch: Das Gegenteil lässt sich beobachten. Der Preis für ein Produkt steigt und das Unternehmen verzeichnet einen höheren Absatz.

Einfluss der Preise auf die Nachfrage

Elastizität kann sowohl durch die Preispolitik eines Unternehmens oder durch veränderte Preise bei einem Konkurrenten beziehungsweise einem Anbieter von Komplementärgütern auftreten. Die beiden zweitgenannten Varianten nennen sich indirekte Preiselastizität oder Kreuzpreiselastizität. Nach einer Preiserhöhung kaufen Konsumenten vielleicht die Produkte von Konkurrenten. Steigen die Preise einer kompletten Güterart, wechseln sie eventuell zu Komplementärgütern. Sie erwerben beispielsweise Margarine statt Butter.

Die Stärke der Nachfrageelastizität entscheidet sich an zahlreichen Faktoren. So kann der Hersteller eines Luxusguts deutlich erhöhte Preise am Markt durchsetzen, ohne sich um einen großen Rückgang sorgen zu müssen. Steigende Preise bei alltäglichen Verbrauchsgütern wie Toilettenpapier ändern die Nachfrage auf dem Gesamtmarkt ebenfalls kaum, da es dafür keine Komplementärgüter gibt.

Die Einkommenselastizität

Grundsätzlich führen höhere Haushaltseinkommen zu einer steigenden Nachfrage nach Gütern. Allerdings differieren die Effekte erheblich. Bei Gütern wie Lebensmitteln bleibt der Bedarf gleich. Anbieter günstiger Produkte müssen sich sogar sorgen, dass die Verbraucher auf hochwertige Lebensmittel umsteigen. Ein überproportionaler Anstieg ergibt sich meist im Bereich der langlebigen Güter. Die Haushalte nutzen die größeren finanziellen Spielräume zum Beispiel, um sich ein Auto, eine Waschmaschine oder Möbel anzuschaffen.

Nachfrageelastizität - Zusammenfassung:

  • kann sich auf Preise oder Haushaltseinkommen beziehen
  • Vergleich der prozentualen Mengenänderung mit der Preis- oder
  • Einkommensänderung
  • Ausmaß der Elastizität unterscheidet sich

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