Lagerumschlagshäufigkeit
Lagerumschlagshäufigkeit verständlich & knapp definiert
Die Lagerumschlagshäufigkeit ist eine logistische, betriebswirtschaftliche Kennzahl. Mit ihr wird gemessen, wie oft der komplette Lagerbestand eines Produkts – inklusive Vorprodukten und Rohstoffen – innerhalb einer Periode einmal aus dem Lager entfernt und wieder nachgeliefert wird.- chevron_right Was ist die Lagerumschlagshäufigkeit?
- chevron_right Berechnung der Lagerumschlagshäufigkeit
- chevron_right Lagerumschlagshäufigkeit erhöhen
- chevron_right Lagerumschlagshäufigkeit – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Mit der Lagerumschlagshäufigkeit wird gemessen, wie oft der durchschnittliche Lagerbestand eines Produkts innerhalb eines Geschäftsjahres komplett aus dem Lager entnommen und anschließend wieder ersetzt worden ist.
Was ist die Lagerumschlagshäufigkeit?
Von Bedeutung ist die Lagerumschlagshäufigkeit insbesondere für solche Unternehmen, die eine sehr vorratsintensive Produktion betreiben. Der Fall ist das meist bei komplexen, physisch großen Produkten. Für diese müssen Unternehmen Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe und auch Halbfertigprodukte in hoher Zahl im Lager halten.
Dabei ist die Lagerumschlagshäufigkeit gleich in zweierlei Hinsicht eine wichtige Kennzahl:
- Je geringer die Kennzahl ausfällt, desto länger ist das Kapital für Vorprodukte im Unternehmen gebunden.
- Im Zeitablauf lässt sich anhand der Entwicklung der Lagerumschlagshäufigkeit erkennen, wie sich die Produktivität im Unternehmen entwickelt hat.
Grundsätzlich weisen beispielsweise Flugzeugbauer eine sehr geringe Lagerumschlagshäufigkeit auf. Sie brauchen teilweise mehrere Jahre, um Flugzeige fertigzustellen. Während dieser Zeit ist viel Kapital in den Vorprodukten gebunden.
Berechnung der Lagerumschlagshäufigkeit
Um die Lagerumschlagshäufigkeit zu ermitteln, muss zunächst der durchschnittliche Lagerbestand während einer Periode ermittelt werden:
Durchschnittlicher Lagerbestand = (Lageranfangsbestand + Lagerendbestand) / 2
Diese Berechnung ist zwar etwas vereinfacht und misst nicht den exakten, durchschnittlichen Lagerbestand, doch dieser ist kaum zu ermitteln. Zu häufig werden Änderungen am Bestand vorgenommen. Im zweiten Schritt kann jetzt die Lagerumschlagshäufigkeit errechnet werden, wobei es hierfür wiederum drei Möglichkeiten gibt:
- Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz / durchschnittlicher Lagerbestand zu Einstandspreisen
- Lagerumschlagshäufigkeit = Lagerabgänge / durchschnittlicher Lagerbestand
- Lagerumschlagshäufigkeit = Jahresumsatz / durchschnittlicher Lagerbestand
Lagerumschlagshäufigkeit erhöhen
Bereits angeklungen ist, dass eine hohe Lagerumschlagshäufigkeit mit einer geringen Kapitalbindung einhergeht. Unternehmen können das gebundene Kapital folglich schneller für andere Zwecke wie beispielsweise Investitionen verwenden. Insofern ist es das Ziel der Logistik, die Lagerumschlagshäufigkeit zu erhöhen. Möglich ist das wiederum durch folgende Maßnahmen:
- Just-in-Time-Belieferung, so dass gelieferte Rohstoffe und Vorprodukte direkt im Produktionsprozess verwendet werden können.
- Verkürzung der Bestellzyklen bei Lieferanten.
- Einführung des Versandhandels, um regelmäßig Verkäufe tätigen zu können.
- Aussortierung von „Langsamdrehern“, also Produkten, die eine besonders geringe Lagerumschlagshäufigkeit aufweisen.
Lagerumschlagshäufigkeit – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Mit der Lagerumschlagshäufigkeit messen Unternehmen, wie oft der Lagerbestand eines Produkts umgesetzt wird
- Konkret muss dabei der komplette Lagerbestand einmal aus dem Lager entnommen und wieder aufgefüllt werden
- Hohe Lagerumschlagshäufigkeit bewirkt eine geringe Kapitalbindung und ist generell positiv zu bewerten
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