KGV (Kurs – Gewinn - Verhältnis)
KGV (Kurs – Gewinn - Verhältnis) verständlich & knapp definiert
Die Kennzahl zur Beurteilung eines Aktienwertes. Es wird das Verhältnis von Aktienkurs zu dem erwarteten Aktiengewinn in einem bestimmten Zeitraum gebildet.- chevron_right Berechnung KGV – Beispiele
- chevron_right Bedeutung und Probleme des KGV
- chevron_right KGV – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine Kennzahl, die der Beurteilung von Aktien dient. Dabei wird der aktuelle Aktienkurs in Relation zu einem gegebenen oder erwarteten Gewinn je Aktie innerhalb einer bestimmten Zeitspanne gesetzt.
Berechnung KGV – Beispiele
Aus rein mathematischer Sicht stellt die Berechnung des KGV kein Problem dar. Der aktuelle Aktienkurs ist jederzeit an den Börsen ablesbar, der vergangene Gewinn von Aktiengesellschaften muss in deren Geschäftsberichten veröffentlicht werden.
Ein Rechenbeispiel:
Der aktuelle Kurs einer Aktie betrage 100 Euro. Im letzten Geschäftsjahr sei ein Gewinn von 10 Euro je Aktie erzielt worden. Das KGV ergibt sich als 100 Euro / 10 Euro = 10. Die Kennziffer sagt aus, mit welchem Vielfachen des Ergebnisses des letzten Geschäftsjahres die Aktie aktuell an der Börse bewertet wird. Etwas anschaulicher ist die Interpretation, dass es 10 Jahre dauern würde, bis das Unternehmen den Wert seiner Aktien als Gewinn tatsächlich erwirtschaftet hat.
Das KGV kann mit jeder beliebigen Gewinnzahl berechnet werden, also beispielswiese auch für ein Quartal oder einen Monat. Interessant ist die Ermittlung vor allem für künftige Gewinne, wobei diese möglichst genau prognostiziert werden müssen.
Bedeutung und Probleme des KGV
Das KGV zählt zu den meistgenutzten und gleichzeitig umstrittensten Kennzahlen bei der Aktienbewertung. Es lässt vor allem Vergleiche zwischen Unternehmen zu, die in ähnlichen Branchen tätig sind. Ist das KGV klein, sprechen Anleger oft von unterbewerteten Unternehmen, weil der Unternehmensgewinn im Vergleich zum Aktienkurs sehr gering ausfällt. Bei isolierter Betrachtung dieser Kennzahl würde so eine eindeutige Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Es gilt allerdings, einige wichtige Faktoren bei der Beurteilung des KGV zu berücksichtigen:
- Die Gewinnprognose kann niemals genau sein, gerade auf mittlere Sicht. Rein auf Vergangenheitswerte zu setzen, ist aber ebenso fatal. Schließlich können Wettbewerbsveränderungen, konjunkturzyklische Schwankungen oder innerbetriebliche Veränderungen die künftigen Gewinne stark beeinflussen.
- Gewinne sind rein bilanziell manipulierbar. Durch Auflösung stiller Reserven oder die Veränderung von Zahlungsbedingungen entsteht ein bilanzieller Gewinn, der von der tatsächlichen Wirtschaftsleistung des Unternehmens abweicht. Da allerdings nur der bilanzielle Gewinn für das KGV von Bedeutung ist, lässt sich die Kennzahl leicht verfälschen.
- Für einen sinnvollen KGV-Vergleich müssen sich alle Gewinnzahlen und Aktienkursen exakt auf den selben Zeitpunkt bzw. Zeitraum beziehen.
KGV – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Das KGV ist eine Kennzahl zur Aktienbewertung
- Es setzt den aktuellen Aktienkurs zu einer Gewinnkennzahl (pro Aktie) in Bezug
- Das KGV gibt Hinweise darauf, ob Unternehmen über- oder unterbewertet sind
- Die Kennzahl darf allerdings nicht isoliert betrachtet werden, weil sie verfälscht werden kann
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Eurobonds
- chevron_right Bezugsverhältnis
- chevron_right Gezeichnetes Kapital
- chevron_right Kapitalmarkt
- chevron_right Rendite
- chevron_right Swaps
- chevron_right Kryptowährung
- chevron_right Dividende
- chevron_right Zinsswap
- chevron_right Spekulationsblase