Kuppelprodukte


Kurz & einfach erklärt:

Kuppelprodukte verständlich & knapp definiert

Als Kuppelprodukte werden Produkte beziehungsweise getrennte Bestandteile bezeichnet, die bei einer Produktion gewollt oder ungewollt nebenher anfallen. Verantwortlich dafür sind technische und/oder naturgesetzliche Gründe, welche sich nicht umgehen lassen. Die daraus entstandenen Produkte können sich mit Hinblick auf die Art, Güte und Menge mitunter stark voneinander unterscheiden. Prominente Beispiele für typische Kuppelprodukte sind beispielsweise entstandenes Abwasser oder Wärme.
notes Inhalte

Verwendung und Definition der entstandenen Kuppelprodukte

Kuppelprodukte und ihre Verwendung
Man spricht von einer "Kuppelproduktion", wenn mindestens eines solcher Kuppelprodukte bei dem Produktionsprozess entsteht - egal an welcher Stelle genau und in welcher Menge das der Fall ist. Bezüglich der Kuppelproduktion wird zusätzlich noch zwischen einem variablem Verhältnis und einem fixen Mengenverhältnis der erzeugten Güter unterschieden.

Eine Besonderheit der Kuppelprodukte ist der Umstand, dass die Grenze zwischen tatsächlichen Kuppelprodukten und Abfallprodukten oftmals fließend verläuft. Ein gutes Beispiel ist entstandene Abwärme, welche bei vielen Produktionsabläufen zwingend entsteht, entweder aufgrund der eingesetzten Maschinerie oder weil größere Wärme zum Verformen und verwandten Abläufen notwendig ist. Die Abwärme kann gleichermaßen ein Kuppel- oder ein Abfallprodukt sein. Als Kuppelprodukt würde diese umweltschonend eingesetzt werden, beispielsweise um Betriebshallen oder Wohnungen damit zu versorgen, wodurch im Gegenzug Brennstoffe oder generell Energie für die Wärmeerzeugung gespart wird. Als Abfallprodukt hingegen erwärmt sie Flüsse und schädigt damit der Umwelt.

Aufgrund dieser fließenden Grenze sind Unternehmen teilweise aufgrund der Rechtsprechung dazu verpflichtet, derartige Produkte möglichst so zu verwenden, dass es eben keine Abfall-, sondern stattdessen Nutzprodukte sind. Für die Unternehmen ergeben sich dadurch mitunter steigende Kosten, welche für die erforderlichen Maßnahmen zur sinnvollen Verwendung oder für den Transport anfallen.

Unterscheidung zwischen den Kuppelprodukten

In diesem Bereich wird eine feste Terminologie verwendet, welche sich sowohl auf die Entstehung als auch die Menge bezieht. Diese soll nachfolgend einmal in kompakter Form erläutert werden.
Primäre Kuppelproduktion

Die Primäre Kuppelproduktion bezeichnet die Entstehung eines zweites Produktes während der Produktion, was aufgrund chemischer Gesetze unvermeidbar ist.

Sekundäre Kuppelproduktion

Diese bezeichnet die Entstehung eines zweiten Produktes, welches aufgrund des eingesetzten Produktionsverfahrens entsteht (zum Beispiel entstandene Sägespäne bei der Arbeit mit Holz).

Feste Relation

Beschreibt ein unveränderliches festes Mengenverhältnis von Kuppelprodukten zum gewünschten produzierten Produkt.

Variable Relation

Die Menge variiert bei der variablen Relation in einem gewissen Spektrum während der Produktion.

Ebenso muss mit Hinblick auf die Kuppelprodukte näher auf die Eigenschaften von diesen eingegangen werden. Diese widmen sich nicht zwingend einem spezifischen Produkt, sondern ermöglichen unter Betriebswirten eine Untergliederung in unterschiedliche Gruppen. Man spricht von einer sogenannten "starren Kuppelproduktion", wenn die hergestellten Produkte immer in einem festen Verhältnis zueinander auftreten, ohne dass der Produzent darauf Einfluss nehmen kann. Eine "lenkbare Kuppelproduktion" hingegen ermöglicht es dem Produzenten die Mengenrelation zu beeinflussen, indem er verschiedene Prozessparameter innerhalb der Produktion neu justiert.

Vor- und Nachteile solcher Kuppelprodukte

Wie diese Kuppelprodukte in der Praxis bewertet werden, hängt stark vom jeweiligen Produkt ab - sowohl vom Kuppelprodukt als auch vom eigentlich gewünschten, produzierten Produkt. Vorteile werden dann ersichtlich, wenn sich die entstandenen Nebenprodukte sinnvoll einsetzen lassen, beispielsweise indem sie im Unternehmen selbst verwendet werden oder indem sie verkauft werden, wodurch sich die Rentabilität der Produktion steigern würde.

Nachteile entstehen hingegen dann, wenn für die Nebenprodukte keine Verwendung ausfindig gemacht werden kann, während zugleich keine Abnehmer für das Produkt existieren. Dann muss sich das Unternehmen um die Entsorgung von diesem bemühen, was wiederum mit weiterem Personalaufwand, investierter Zeit und natürlich Kosten verbunden ist.

Mit Hinblick auf diese Vor- und Nachteile ist es für Unternehmen auch nahezu unmöglich, die Produktionskosten wirklich exakt zu definieren, da nicht einwandfrei zugeordnet werden kann, welcher Kostenanteil nun auf das eigentlich gewünschte Produkt und welcher auf das/die Nebenprodukt(e) entfällt. Bei der Kalkulation werden daher Nebenprodukte meist einfach mit unter einem Dach erfasst, während potentiell eingesparte Kosten oder Verkaufserlöse dann gegen die Produktion gerechnet werden. Das ist kein exaktes Verfahren, hat sich in der Praxis aber etabliert, um Unternehmen durch solche entstandenen Kuppelprodukte nicht noch weiteren Aufwand zu verursachen, wenn im Regelfall sowieso keine eindeutige Zuordnung denkbar ist.

Zusammenfassung "Kuppelprodukte"

  • eines oder mehrere Nebenprodukte, die bei der Produktion des gewünschten Produktes entstehen
  • können ungewollt oder gewollt entstehen, bedingt durch Produktionsverfahren und Naturgesetze
  • sind wahlweise variabel oder fix, können je nach Produktion außerdem in einem Spektrum beeinflusst werden oder sind starr
  • je nach Nebenprodukten können sich Vor- oder Nachteile für das Unternehmen ergeben

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