Kapitalmarktzins
Kapitalmarktzins verständlich & knapp definiert
Der Kapitalmarktzins bezeichnet den Zins für langfristige Kredite und Wertpapiere. Dabei ist er von Angebot und Nachfrage abhängig und wird oftmals durch die Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere festgelegt.- chevron_right Viele verschiedene Marktzinsen
- chevron_right Vereinfachende Darstellung in der Investitionsrechnung
- chevron_right Festlegung einer Risikoprämie
- chevron_right Zusammenfassung
Als Kapitalmarktzins wird im weiten Sinne der Zinssatz für langfristige Kreditel, enger gefasst von langlaufenden Wertpapieren, angesehen. Bei Ländern wird zur Ermittlung des Kapitalmarktzinses die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen herangezogen, als Bestimmungsgröße dient die Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere. Der Kapitalmarktzins wird durch Angebot und Nachfrage sowie durch die Erwartungen der Marktteilnehmer beeinflusst.

Viele verschiedene Marktzinsen
Auf den Märkten gibt es viele verschiedene Zinssätze, die sich je nach Laufzeit des Kredits, Bonität des Schuldners und dem betrachteten Marktsegment richten. Es gibt also nicht nur einen Marktzinssatz, sondern viele verschiedene Marktzinssätze, die je nach Einzelfall relevant sind. Um die verschiedenen Zinssätze vergleichbar zu machen, werden sogenannte Zinskurven verwendet.
Vereinfachende Darstellung in der Investitionsrechnung
In der Investitionsrechnung werden Investitionsobjekte hinsichtlich ihres Kapitalwertes verglichen. Da die geplanten Ein- und Auszahlungen der Zahlungsreihen zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen, muss der Zeitwert des Geldes berücksichtigt werden. Um eine Vergleichbarkeit herzustellen, werden sämtliche Ein- und Auszahlungen auf einen gemeinsamen Zeitpunkt (meist den Zeitpunkt t = 0) abgezinst.
Zur Vereinfachung wird ein über die Laufzeit konstanter Kapitalmarktzins unterstellt, außerdem wird ein vollkommener Kapitalmarkt angenommen, auf dem Soll- und Habenzinsen gleichhoch sind. In der weiterführenden Variante werden Steuern berücksichtigt, der Bruttokapitalmarktzins also durch Beachtung des Steuersatzes in einen Nettokapitalmarktzins überführt. Ob sich ein niedrigerer Nettozinssatz im Vergleich zum Bruttozinssatz positiv oder negativ auf die Vorteilhaftigkeit der Investition auswirkt, kann im Allgemeinen nicht eindeutig gesagt werden.
Festlegung einer Risikoprämie
Die Höhe des Kapitalmarktzinses orientiert sich unter anderem an der Bonität des Schuldners. Da Kreditgeber bei Schuldnern mit niedrigerer Bonität ein höheres Risiko in ihre Bilanz aufnehmen, berücksichtigen sie das Kreditfausfallrisiko, indem sie ene Prämie auf den ursprünglichen Zins (Risikoprämie) verlangen.
Zusammenfassung
- Der Kapitalmarktzins im weiten Sinne ist ein langfristiger Zins für die Überlassung langfristiger Kredite
- Im engeren Sinne ist der Kapitalmarktzins ein Zns von langlaufenden Wertpapieren
- In der Investitionsrechnung wird vereinfachend mit einem einheitlichen Kapitalmarktzins gerechnet
- Auf den Geld- und Kapitalmärkten gibt es viele verschiedene Zinssätze, die je nach Einzelfall relevant sind
- Einem höheren Kreditausfallrisiko wird durch die Festlegung einer Risikoprämie Rechnung getragen
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