Ishikawa Diagramm


Kurz & einfach erklärt:

Ishikawa Diagramm verständlich & knapp definiert

Das Ursache-Wirkungs-Diagramm wurde von Kaoru Ishikawa initiiert und beschreibt grafisch die Ursachen, die zu einem Ergebnis führen bzw. selbiges maßgeblich beeinflussen. Im Rahmen des Qualitätsmanagements dient es zur Klassifizierung von Abhängigkeiten und zur Identifizierung der Ursache auftretender Probleme.
notes Inhalte

Das Ishikawa-Diagramm diente ursprünglich im Rahmen des Qualitätsmanagements dazu, Probleme von Unternehmen und deren Ursache zu analysieren. Heute wendet man die weltweit verbreitete Methode auch in anderen Bereichen an.


Erfinder des Konzepts, das auch als Ursache-Wirkungs-Diagramm bekannt ist, war der japanische Wissenschaftler Kaoru Ishikawa. Das bereits Anfang der 1940er Jahre entwickelte Analysetool hat den Vorteil, den gesamten Prozess der Ursachenforschung grafisch zu veranschaulichen.

Wie fertigt man ein Ishikawa-Diagramm?

Buntes Ishikawa Diagramm
Ishikawa Diagramm dient vor allem dem Qualitätsmanagement und der Problemanalyse

Jedes Ishikawa-Diagramm beginnt mit dem Zeichnen eines waagerechten Pfeils. An der Spitze des Pfeils steht das eigentliche Problem. Dabei achtet man darauf, das Problem möglichst genau einzugrenzen. Beispiel: Warum ist die Fehlerquote in der Fertigung aktuell so hoch? Wie lässt sich die Produktivität von Abteilung XY steigern?


Über und unter dem Pfeil trägt man mehrere Felder ein, in denen die Ursache des Problems möglicherweise angesiedelt ist. Diese Kategorien verbindet man mittels diagonaler Linien mit dem Hauptpfeil. Die Diagonalen nennt man Ursachenpfeile.

So weisen alle Pfeile in Richtung des Problems. Wegen der eigentümlichen Form, die daraus entsteht, spricht man auch von einem Tannenbaum- oder Fischgräten-Diagramm.

In betriebswirtschaftlichen Analysen haben sich bestimmte Kategorien etabliert, in denen man mit der Suche beginnt. Zu diesen potenziellen Problemfeldern gehören die Kategorien Mensch, Maschine, Material, Methode, Prozesse, Management und Messung. Da alle diese Begriffe im Englischen mit dem Buchstaben M beginnen, spricht man auch kurz von der 4-, 6- oder 8-M-Methode. Die genaue Zahl hängt von der Menge der verwendeten Ursachenpfeile ab.

Die »5 Warums«

An die schrägen Ursachenpfeile fügt man nun kleinere, horizontale Pfeile ein. Diese untergeordneten Pfeile verweisen auf mögliche Ursachen des Kernproblems. Die Pfeile können wiederum ein eigenes Ishikawa-Diagramm bilden, wenn eine feinere Differenzierung notwendig erscheint. Dadurch verästelt das Schaubild immer stärker.


Um potenzielle Ursachen zu benennen, führt man in der Regel ein Brainstorming durch. Dabei orientiert man sich meist an den sogenannten »5 Warums«. Dem Konzept liegt die empirische Beobachtung zugrunde, dass man bis zu fünf Mal das Warum erörtern muss, bevor man zur eigentlichen Ursache eines Problems vordringt.


Man gewichtet anschließend alle genannten Ursachen hinsichtlich ihrer Relevanz. Diejenige Ursache, die bei der Mehrzahl der beteiligten Diskussionsteilnehmer die größte Beachtung findet, gilt als wahrscheinlichster Auslöser des Problems.

Vorteile des Ishikawa-Diagramms

Sofern man solche Problemanalysen im Team bespricht, bietet das Ishikawa-Diagramm eine gute Diskussionsgrundlage. Umgekehrt profitiert das Diagramm vom vielfältigen Input der Gruppe. Das Zeichnen erfordert keinerlei besondere Fertigkeiten oder technische Voraussetzungen. Die Fehleranalyse lässt sich mit geringem Aufwand durchführen. Die Methode ist darüber hinaus leicht verständlich und einfach umzusetzen.

Nachteile des Ishikawa-Diagramms

Je komplexer das Problem ist, umso unübersichtlicher gerät das Schaubild. Die Fehleranalyse lässt sich kaum noch auf einem einzelnen Blatt Papier visualisieren. Das Diagramm verliert in der Folge an Aussagekraft.


Im Bereich der Problemanalyse setzt man heutzutage verstärkt auf vernetzte Kausalzusammenhänge. Diese lassen sich mit dem Ishikawa-Diagramm nicht darstellen. Zudem ist das Konzept linear aufgebaut. Wechselwirkungen zwischen potenziellen Ursachen lassen sich ebenso wenig aufzeigen wie die zeitliche Abhängigkeit einzelner Ursachen.

Zusammenfassung Ishikawa-Diagramm:

  • veranschaulicht Ursache und Wirkung in einem Schaubild
  • dient vorrangig dem Qualitätsmanagement und der Problemanalyse
  • leicht verständlich und einfach umzusetzen
  • keine Vernetzung möglich
  • taugt nicht für komplexe Fragestellungen

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