Insider
Insider verständlich & knapp definiert
Insider sind Personen, die in der Regel in Aktiengesellschaften arbeiten und Zugriff auf geschützte, interne Daten haben. Diese können sie – anders als alle anderen Marktteilnehmer – verwenden, um die Kursentwicklung der Aktie des Unternehmens vorherzusagen. Genau dieses Verhalten ist gesetzlich strikt verboten.- chevron_right Vorteile eines Insiders
- chevron_right Beispiel für den Insiderhandel
- chevron_right Insider – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Der Begriff Insider ist durch den §13 Wertpapierhandelsgesetz, kurz WpHG genau definiert. Insider sind Personen, welche aufgrund ihrer Tätigkeit einen zeitlichen Informationsvorsprung haben.
Der Ausnutzung des Vorteils ist durch das Gesetz verboten und wird strafrechtlich verfolgt. Besonders im Bereich des Wertpapierhandels werden Insider und Insidergeschäfte streng überwacht.
Vorteile eines Insiders
Die Aktienkurse von Unternehmen schwanken aufgrund verschiedenster Einflussfaktoren. Beispielsweise sinken die Kurse, wenn neue Quartalszahlen nicht mit den von Analysten erwarteten Werten übereinstimmen. Auch Meldungen über Probleme im Produktionsprozess lassen die Kurse fallen, wohingegen Nachrichten über Durchbrüche in der Forschung für Gewinne an den Börsen sorgen. Wer schon im Vorhinein weiß, dass Unternehmen solche Meldungen verkünden werden, wird auch als Insider bezeichnet.
Es handelt sich hierbei in der Regel um Mitarbeiter der Aktiengesellschaft, die in Führungspositionen agieren. Sie kennen die internen Betriebsgeheimnisse, bevor diese veröffentlich werden. Für den Insider wäre es daher ein leichtes, seinen zeitlichen Informationsvorsprung gegenüber anderen Anlegern auszuüben. Er könnte beispielsweise Optionen kaufen, die auf einen starken Kursgewinn oder Kursverlust abzielen und so hohe Renditen erwirtschaften.
Beispiel für den Insiderhandel
Insiderhandel ist eines der schwersten Vergehen im Finanzsektor. Dabei kauft der Insider selbst in der Regel keine Wertpapiere, weil sich die Transaktionen zurückverfolgen ließen. Aber: Er kann die Informationen an deren Marktteilnehmer verkaufen, die sich ebenfalls strafbar machen. Beispiel:
- Dem Vorstand eines DAX-Unternehmens liegen aktuellste Untersuchungen zu den Abgaswerten ihrer PKW vor
- Innerhalb eines Tages muss das Unternehmen eine Meldung darüber veröffentlichen, dass die Staatsanwaltschaft den Fall ebenfalls untersuchen wird
- Der Insider ist hierüber als Teil des Vorstands informiert
- Eine solche Meldung würde die Kurse rapide fallen lassen
Für mehrere Millionen Euro verkauft der Insider die Information an einen Investor. Dieser kauft jetzt tausende Optionen, die auf einen Kursverlust der Aktie des Unternehmens setzen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist kein anderer Marktteilnehmer über die Untersuchung der Staatsanwaltschaft informiert. Erst am nächsten Tag wird die Meldung veröffentlicht, woraufhin sich viele Aktionäre von ihren Wertpapieren trennen. Die Kurse der Aktie brechen stark ein, der Inhaber der Optionen übt diese aus und streicht satte Gewinne ein.
Insider – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Ein Insider verfügt über mehr Informationen als andere Marktteilnehmer
- In der Regel ist er ein Mitarbeiter einer Aktiengesellschaft
- Durch Insidergeschäfte lassen sich hohe, aber illegale Gewinne erwirtschaften
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