Infrastrukturfonds


Kurz & einfach erklärt:

Infrastrukturfonds verständlich & knapp definiert

Diese Art von Fonds investieren ausschließlich in infrastrukturbedingte Projekte. Sie sind immer als geschlossene Fonds eingerichtet und meist nur institutionellen Anlegern (Unternehmen) zugänglich. In der Regel werden Infrastrukturfonds von Staaten, Kommunen und Städten zur Verwirklichung von sozialen Einrichtungen, Transportstrecken und Versorgungsprojekten ausgegeben.
notes Inhalte

Mit einem Infrastrukturfonds wird Kapital für Infrastruktureinrichtungen eingenommen. Es handelt sich in seiner Form um einen geschlossenen Fonds. Bedarf an solchen Fonds haben vor allem Staaten, Städte und Kommunen. Sie können mit dem angelegten Kapital in Bauprojekte der Infrastruktur investieren.


In der Regel investieren institutionelle Anleger in Infrastrukturfonds. Es werden aber auch Infrastrukturfonds für Privatanleger angeboten.

Welche Projekte können mit Infrastrukturfonds gefördert werden?

Mit einem Infrastrukturfonds kann eine ganze Reihe von Projekten unterstützt werden. Nachfolgend einige Beispiele:


  • Versorgungsprojekte wie Strom- oder Gasnetze, Kraftwerke, großtechnische Energieanlagen oder Anlagen zur Entsorgung;
  • Telekommunikationsanlagen, beispielsweise Satelliten, Glasfasernetze;
  • soziale Infrastruktur (Krankenhäuser, öffentliche Gebäude, Bildungseinrichtungen);
  • Transportinfrastruktur (Häfen, Autobahnen, Tunnel oder Schienennetze)

Welche Vorteile haben Infrastrukturfonds?

Ein großer Vorteil eines Infrastrukturfonds ist die Konkurrenzlosigkeit. Während beispielsweise bei Schiffs- oder Flugzeugfonds immer mehrere Anbieter in Konkurrenz zueinander treten, haben Infrastrukturfonds in der Regel keine Mitbewerber. Ihre Projekte sind so groß und weitreichend, dass es hierfür keine anderen konkurrierenden Anbieter gibt.


In der Regel unterliegen Infrastrukturfonds keinen konjunkturellen Schwankungen. Gerade beim Bau von sozialen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser oder Kindergärten ist die Nutzung gesichert. Unabhängig von der Entwicklung der wirtschaftlichen Lage oder der Veränderung von sozialen Bereichen wird das errichtete Gebäude auf jeden Fall verwendet.


Neben konjunktureller Sicherheit und Konkurrenzlosigkeit ist auch die lange Absicherung von Einnahmen ein weiterer großer Vorteil. Öffentliche Gebäude werden über mehrere Jahrzehnte genutzt, Häfen oder Stromnetze sogar mehrere Jahrhunderte. Dies sichert die Einnahmen aus dem Fonds für einen langen Zeitraum. Die Renditen liegen bei einem Infrastrukturfonds bei sechs bis 15 Prozent.

Auf welche Risiken ist zu achten?

Wer in einen Infrastrukturfonds investiert, muss sich auf eine lange Anlagedauer einstellen. Je nach Größe des Projektes kann auch eine Anlagedauer von 30 Jahren angesetzt werden. In vielen Fällen sind die Zinsen nicht für die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Steigen die Kreditzinsen nach Ablauf der Zinsfestschreibung deutlich an, kann ein Fonds auch Verluste erleiden.


Grundsätzlich sind die allgemeinen Risiken, die ein geschlossener Fonds mit sich bringt, auch beim Infrastrukturfonds zu beachten. Bei einem geschlossenen Fonds kann das Haftungsrisiko sehr hoch sein und im Falle einer Insolvenz auch einen Totalverlust des angelegten Kapitals bedeuten.


Infrastrukturfonds werden meistens von Regierungen in Auftrag gegeben, um die Infrastruktur eines Landes zu verbessern. Aus diesem Grund besteht bei diesen Fonds auch ein politisches Risiko. Gravierende politische Ereignisse können sich negativ auf den Fonds auswirken und im schlimmsten Fall die Insolvenz bedeuten.

Infrastrukturfonds – Zusammenfassung

  • Großer Bedarf von Regierungen zum Ausbau der Infrastruktur.
  • In der Regel mit einer langen Laufzeit, aber auch eine lang andauernde Einnahmequelle.
  • In vielen Fällen ist die Rendite überdurchschnittlich hoch.

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