Hypothekenbank


Kurz & einfach erklärt:

Hypothekenbank verständlich & knapp definiert

Bei Hypothekenbanken handelt es sich um privatrechtliche Real-Kreditinstitute, die ausschließlich als Aktiengesellschaft (AG) oder Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) geführt werden dürfen. Kerngeschäft einer Hypothekenbank ist die Vergabe langfristiger Privat- und Kommunaldarlehen.
notes Inhalte

Hypothekenbank war die frühere Bezeichnung für die heutigen Pfandbriefbanken. Diese Kreditinstitute vergeben langfristige Hypotheken, gesichert durch das Grundpfandrecht. Sie zählen zu den Realkreditinstituten. Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Vergabe von Kommunaldarlehen, welche durch Kommunalschuldverschreibungen und Pfandbriefe refinanziert werden.

Eigene gesetzliche Regelungen

Hypothekenbanken haben sich auf die Beleihung von Grundstücken und Darlehensvergabe an Privatpersonen und öffentliche Körperschaften spezialisiert. Aus diesem Grund müssen diese privatrechtlichen Banken auch besondere Gesetze befolgen. Welche Geschäfte eine Hypothekenbank eingehen darf und nach welchen Vorgaben die Refinanzierung erfolgt, ist im Hypothekenbankgesetz geregelt.

Beleihungsgrenzen senken Risiko

Die langfristige Kreditvergabe ist für eine Hypothekenbank relativ gering. Darlehen an Bundesländer oder Gemeinden sind sehr risikoarm, da die Bonität der Bundesrepublik Deutschlands sehr hoch eingestuft ist.

Das Risiko im privaten Bereich ist höher, wird aber durch Beleihungsgrenzen der Hypothekenbank gering gehalten. Bei einem Hypothekendarlehen muss die Hypothekenbank das Verwertungsrisiko in Betracht ziehen. Mit diesem Wert lässt sich abschätzen, wie hoch das Risiko ist, dass die Hypothekenbank im Falle eines Zwangsverkaufs nicht den Gegenwert erhält, den sie an Darlehen vergeben hat. Im Hypothekenbankgesetz und auch in den Vorgaben der Banken sind sogenannte Beleihungsgrenzen eingerichtet, die bei der Vergabe einer Hypothek nicht überschritten werden dürfen.

Anlagesicherheit Pfandbrief

Um die vergebenen Darlehen zu refinanzieren, vergeben Hypothekenbanken Pfandbriefe und Kommunalschuldverschreibungen. Diese können über den Kapitalmarkt erworben werden. Diese Form der Geldanlage ist für Anleger außerordentlich sicher. Zur Gewährleistung dieser Sicherheit haben Hypothekenbanken bestimmte Mindestanforderungen bei der Beleihung zu beachten:

  • Das Darlehen darf nicht höher als 60 Prozent des Grundstückswerts sein.
  • Der Beleihungswert darf den Verkehrswert nicht überschreiten.
  • Beleihung erfolgt nur „an erster Rangstelle des Grundbuchs“.

Hypothekenbank – Zusammenfassung

  • Eine Hypothekenbank vergibt Darlehen unter Absicherung des Grundpfandrechts.
  • Hypothekenbanken dürfen nur als AG oder KGaA Aktien geführt werden.
  • Geldanlagen in Pfandbriefen gelten als besonders risikoarm.

Weiterführende Artikel:

Emission: Unter Emission ist im betriebswirtschaftlichen Sinne die Ausgabe von Aktien und anderen Wertpapieren zu verstehen. Die Platzierung dieser ...


Aktienindex: Ein Aktienindex ist eine Kennzahl, welche die Entwicklung ausgewählter Aktienkurse widerspiegelt. Der Index soll die Entwicklung ...


Bezugsverhältnis: Das Bezugsverhältnis stellt im Aktienrecht ein Verhältnis dar, in dessen Umfang ein Anteilseigner junge Aktien zu seinen ...


Bookbuildungverfahren: Das Bookbuilding-Verfahren (zu Deutsch Orderbuch-Verfahren) ist ein Emissionsverfahren, mit dessen Hilfe die Ausgabe von ...


Börsengesetz: Das deutsche Börsengesetz (BörsG) regelt den geschäftlichen Verkehr an der Börse. Es betrifft ausschließlich ...


Branchenfonds: Branchenfonds sind Investmentfonds, die das Kapital der Anleger überwiegend in Aktien eines bestimmten Wirtschaftszweiges ...

whatshot Beliebteste Artikel