Hawthorne Effekt


Kurz & einfach erklärt:

Hawthorne Effekt verständlich & knapp definiert

Der Hawthorne-Effekt beschreibt in Studien beobachtete Verhaltenseffekte, die allein auf dem Wissen der Probanden basieren, dass sie Teilnehmer einer Studie sind. Es kann somit auftreten, dass die Ergebnisse einer Studie durch den Charakter der Studie selbst verfälscht werden. Im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre beschreibt der Hawthorne-Effekt auch die Tatsache, dass die Arbeitsleistung eines Arbeitnehmers stark von sozialen bzw. subjektiven Faktoren im Arbeitsumfeld geprägt wird.
notes Inhalte

Beim Hawthorne Effekt handelt es sich um ein interessantes Phänomen bei der Verhaltens-Betrachtung von Belegschaften, der erstmals in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts beobachtet worden ist. Im Wesentlichen zeigt der Effekt, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits anders verhalten, wenn sie wissen, dass sie an einer wissenschaftlichen Studie teilnehmen. Damit wird es wesentlich schwieriger die Auswirkungen von veränderten Arbeitsbedingungen auf das Miteinander der Belegschaft, auf die Produktivität oder auch auf die Motivation zu untersuchen, da die Untersuchung selbst schon als verzerrender Faktor bzw. Störfaktor für ein unverfälschtes Ergebnis wirkt.

Kernaspekt vom Hawthorne Effekt

Als bedeutsamster Effekt wurde beobachtet, dass die Mitarbeiter durch das "Herausgehobensein" oder den "speziellen Status" der Teilnahme am Experiment wesentlich motivierter arbeiten und sich auch die Umgangsformen bzw. die soziale Interaktion untereinander verändern. In der späteren Betrachtung führte dies zu der Schlussfolgerung, dass nicht alleine die "harten" Faktoren der Zusammenarbeit wie Gehalt, materielle Ausstattung oder Entwicklungsperspektiven entscheidend sind. Vielmehr muss die Zusammenarbeit mit der Belegschaft auch motivationale Faktoren und den Menschen als Ganzes betrachten.

Von der Personalverwaltung zum Human Resources Management

Eine wesentliche Schlussfolgerung ist, dass die reine Personalverwaltung einen Großteil der Möglichkeiten des Unternehmens und der Mitarbeiter ungenutzt lässt. Stattdessen müssen die Beziehungen zur Belegschaft - ähnlich wie die zu den Kunden und Lieferanten - aktiv gestaltet werden. Aus dieser Erkenntnis heraus hat sich die gesamte Unternehmenswelt verändert: Das Human Resources Management hat eine wesentlich größere Bedeutung und ist auch in der Sinnstiftung bzw. Sinngebung für das Unternehmen tätig. In Zeiten des Fachkräftemangels  sind Vision und Mission eines Unternehmens ein entscheidender Wettbewerbsfaktor beim Anziehen neuer Talente und der Bindung von Mitarbeitern.

Zusammenfassung Hawthorne Effekt

  • Der Hawthorne Effekt zeigt, dass Personalarbeit auch mit den Menschen und deren Interaktion zu tun hat
  • Unternehmen vernetzte Einheiten sind, die auch die Beziehungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens in Angriff nehmen und aktiv bearbeiten müssen
  • Der Hawthorne Effekt unterstreicht den Einfluss von Emotionen, Wahrnehmung und Wertschätzung auf eine positive Entwicklung der Unternehmen und der dort beschäftigten Menschen

Weiterführende Artikel:

Absatz: Mit dem Terminus Absatz wird die durch ein Unternehmen von einem Gut oder einer Dienstleistung in einer bestimmten Zeitspanne ...


Vermögen: Unter den Begriff Vermögen fallen alle Güter und Rechte, die Unternehmen, Privathaushalte und der Staat besitzen. Diese Kategorie ...


Abgrenzung (zeitlich): Eine Abgrenzung in zeitlicher Hinsicht erfolgt, um die Erfolgsermittlung (Gewinne, Verluste) periodengerecht durchführen zu ...


Accounting: Unter Accounting ist die systematische Erfassung und Überwachung der in einem Unternehmen entstehenden Geld- und Leistungsströme ...


Akkordlohn: Der Akkordlohn wird auf Basis des Mengenergebnisses pro Zeiteinheit vergeben. Dabei ist zwischen Zeit- und Geldakkord zu unterscheiden, ...


Aktivkonto: Mit dem Begriff Aktivkonto wird in der Betriebswirtschaftslehre ein Bestandskonto bezeichnet, das sich aus einer Unternehmensbilanz ableiten ...

whatshot Beliebteste Artikel