Halbfabrikate
Kurz & einfach erklärt:
Halbfabrikate verständlich & knapp definiert
Der Begriff Halbfabrikate wird sowohl in der Produktionswirtschaft als auch im Rechnungswesen verwendet. Er bezeichnt unfertige Erzeugnisse und Leistungen, die im weiteren Fertigungsprozess fertiggestellt werden. Weiterverarbeitete Halbfabrikate werden Fertigerzeugnisse genannt.notes Inhalte
- chevron_right Abgrenzung zu Rohstoffen und Fertigprodukten mitunter schwierig
- chevron_right Outward Processing Trade
- chevron_right Kosten lassen sich erst im Nachhinein präzise bestimmen
- chevron_right Zusammenfassung Halbfabrikate:
Bei einem Halbfabrikat handelt es sich um ein industrielles Vorprodukt, das man zur Herstellung eines Fertigprodukts benötigt. Solche Halbfabrikate sind zum Beispiel typisch für die Automobil- und Elektronikindustrie. Hier haben sich ganze Zulieferernetzwerke etabliert, welche die notwendigen Einzelkomponenten für die Produktion eines Fahrzeugs oder eines Computers anfertigen.
Es spielt im Übrigen keine Rolle, ob das Unternehmen die Halbfabrikate oder Halbfertigprodukte, wie man sie auch nennt, selbst erzeugt oder zukauft. Entscheidend ist, dass man diese Waren zwischenlagern muss, bevor man sie zum Endprodukt weiterverarbeitet.
Abgrenzung zu Rohstoffen und Fertigprodukten mitunter schwierig
Charakteristisch für Halbfabrikate ist, dass sie nicht im normalen Handel erhältlich sind. Doch es gibt auch Ausnahmen. In der Textilbranche stellen Garne wesentliche Halbfabrikate für die Herstellung der Textilien dar.
Je nach Geschäftsmodell kann eine Firma jedoch einen Teil des Garnsortiments in den Einzelhandel bringen. Deshalb fällt es der Materialwirtschaft mitunter schwer, Rohstoffe, Halbfabrikate und Fertigprodukte präzise voneinander abzugrenzen.
Outward Processing Trade
In den heutigen Fertigungsprozessen ist es durchaus üblich, dass ein Unternehmen zunächst ein Halbfabrikat anfertigt und dieses ins Ausland liefert. Eine andere Firma übernimmt dann die Endfertigung. Reimportiert der Hersteller des Halbfabrikats das Fertigprodukt, um es auf dem heimischen Absatzmarkt zu veräußern, nennt man dies im Fachjargon einen Outward Processing Trade.
Kosten lassen sich erst im Nachhinein präzise bestimmen
Die Fertigung von Halbfabrikaten ist natürlich mit Kosten verbunden. Handelt es sich um eine klassische Zulieferfirma, bezahlt der Empfänger dem Lieferanten den vereinbarten Verkaufspreis. Bei Halbfabrikaten aus Eigenfertigung kalkulieren Unternehmen hingegen mit einem Standardkostensatz[, der aufs Jahr hochgerechnet wird.
Bei der Kostenaufstellung für das zurückliegende Geschäftsjahr stellt man den Standardkosten die tatsächlichen Fertigungskosten gegenüber. Der Vergleich der Zahlen ermöglicht eine detaillierte Abweichungsanalyse, die Einsparungspotenziale offenlegen kann.
Unabhängig davon, ob die Halbfabrikate aus Eigenfertigung oder Fremdproduktion stammen, repräsentieren sie einen Wert. Deshalb führt die Finanzbuchhaltung die Halbfertigprodukte als Aktivposten, solange sie auf Lager liegen.
Zusammenfassung Halbfabrikate:
- Halbfabrikate sind industrielle Vorprodukte, die in der Regel nicht in den normalen Verkauf gelangen
- Abgrenzung zwischen Rohstoff, Halbfabrikat und Fertigprodukt im Einzelfall schwierig
- Outward Processing Trade bezeichnet den Reimport von Fertigprodukten, die auf eigenen Halbfabrikaten basieren
- Lagernde Halbfabrikate gelten als Aktivposten in der Buchhaltung
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