Giralgeldschöpfung
Giralgeldschöpfung verständlich & knapp definiert
Giralgeldschöpfung ist das Schaffen zusätzlicher Geldmengen durch Geschäftsbanken mit dem Ziel, mehr Bargeld für die Kunden zur Verfügung zu stellen. Dieses kann auf unterschiedliche Weise (etwa Abhebung oder Scheckeinreichung) in Anspruch genommen werden. Der folgende Überblick erklärt kompakt, was Giralgeld ist, wie es vermehrt werden kann und wo die Vorteile dieser Maßnahmen liegen.- chevron_right Giralgeld als Geld der Banken
- chevron_right Giralgeldschöpfung auf zwei Wegen
- chevron_right Voraussetzungen für die Giralgeldschöpfung
- chevron_right Zusammenfassung Giralgeldschöpfung
Giralgeld als Geld der Banken
Giralgeld wird auch als Buchgeld oder Geschäftsbankengeld bezeichnet. Es wird mittels Überweisungen von einem Konto auf das andere transferiert, ohne dass hierfür Bargeld benötigt wird. Das Instrument hierfür ist die klassische Buchung, bei der Soll und Haben der beteiligten Konten angesprochen werden. In dem Moment, indem ein Kunde eine Auszahlung verlangt oder Geld vom Bankautomaten abhebt, wird aus dem Buchgeld Bargeld, das nun in den Umlauf kommt. Aus dem bargeldlosen Zahlungsverkehr wird nun die Barzahlung, wenn der Kunde im Geschäft etwas kauft.Giralgeldschöpfung auf zwei Wegen
Die Schöpfung von Giralgeld kann grundsätzlich auf zwei Wegen erfolgen:Passive Giralgeldschöpfung geschieht immer dann, wenn langfristig gebundenes Geld in kurzfristigere Passive umgeschichtet wird. Der Passivtausch kommt zum Beispiel durch den Tausch langfristiger Anlageformen wie Termineinlagen oder Schuldverschreibungen zu Produkten kürzerer Laufzeit zustande.
Die Aktive Giralgeldschöpfung ist weitaus bedeutsamer, weswegen im Folgenden nur diese Form der Geldschöpfung thematisiert wird. Bei der aktiven Giralgeldschöpfung wird durch Geschäftsbanken eine Buchgeldvermehrung erzielt. Dies erfolgt im Wesentlichen über die Gewährung von Krediten. Bilanztechnisch wird in diesem Zusammenhang von einer Aktiv-Passiv-Mehrung gesprochen. Es kommt zu einer Bilanzverlängerung auf beiden Seiten der Bilanz: Sowohl Aktiv- als auch Passivseite werden angesprochen. Ein Beispiel hierfür ist, wenn eine Bank Wertpapiere von einem Kunden kauft und im Gegenzug zur Steigerung des Wertpapierbestands auch eine Erhöhung der Verbindlichkeiten entsteht, weil dem Kunden eine Gutschrift über den entsprechenden Betrag ausgestellt wird.
Voraussetzungen für die Giralgeldschöpfung
Damit Giralgeld entstehen kann, sind vor allen zwei Voraussetzungen nötig. Zum einen ist es wichtig, dass die Bank überhaupt über das entsprechende Eigenkapital verfügt, um die geplanten Kreditvergabe auch in vollem Umfang realisieren zu können. Eine Reserve bei der Zentralbank ist in diesem Zusammenhang ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Giralgeldschöpfung. Wichtig ist es hier zu wissen, dass Banken eine gewisse Reserve haben müssen, die ihre Eigenkapitalquote und damit auch die Möglichkeit zur Kreditvergabe limitiert. Eine Darlehensgewährung ist also immer in einem gewissen Maß beschränkt.Zusammenfassung Giralgeldschöpfung
- durch die Geschäftsbanken realisiert
- aktiv und passiv möglich
- im Sinne einer Bilanzverlängerung durchgeführt
- durch Reservepflicht reglementiert
- Eigenkapital als Voraussetzung
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Stakeholder und Shareholder
- chevron_right Nachhaltigkeit
- chevron_right Soziale Ziele
- chevron_right Diskontieren
- chevron_right Ökonomie
- chevron_right Schwellenländer
- chevron_right Restbuchwert
- chevron_right Antizyklische Fiskalpolitik
- chevron_right Vertragsfreiheit
- chevron_right Prokura