Freiverkehr
Freiverkehr verständlich & knapp definiert
Mit dem Freiverkehr erlaubt der Gesetzgeber neben dem regulierten Markt ein weiteres Börsensegment. Börsenplätze dürfen diese Sparte einrichten, wenn sie einen ordnungsgemäßen Handel gewährleisten. Der Freiverkehr zeichnet sich durch niedrigere Hürden für mittelständische Unternehmen und Start-ups aus.- chevron_right Organisation durch Börsenträger
- chevron_right Finanzierungschance für mittelständische Firmen und Start-ups
- chevron_right Besonderheiten im Aktienhandel
- chevron_right Freiverkehr - Zusammenfassung:
Beim Freiverkehr handelt es sich an Börsenplätzen um ein eigenständiges Marktsegment. Im Unterschied zum regulierten Markt gelten für Emittenten liberalere Bedingungen. Der minimierte bürokratische Aufwand ermöglicht es auch kleineren und mittleren Unternehmen, dort ihre Aktien zu platzieren. Das Börsengesetz erwähnt die Möglichkeit des Freiverkehrs ausdrücklich in § 48. Der Freiverkehr fungiert als privatrechtliches Börsensegment, die Kurse legen freie Makler fest.
Organisation durch Börsenträger
Börsenträger dürfen den Freiverkehr organisieren, wenn sie den ordnungsmäßigen Handel garantieren können. Sie müssen hierfür der Börsenaufsicht eine Handelsordnung und Geschäftsbedingungen vorlegen. Einige Börsenplätze wie Frankfurt und München machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Die Frankfurter Börse hat zum Beispiel das Segment Scale eingeführt, dort notieren die Aktien kleinerer Gesellschaften. Inzwischen umfasst dieser Markt rund fünfzig Aktien. Darüber hinaus spielt der Freiverkehr bei Anleihen und insbesondere bei Zertifikaten und Optionsscheinen eine bedeutende Rolle.
Finanzierungschance für mittelständische Firmen und Start-ups
Mittelständische und neu gegründete Unternehmen können die hohen Anforderungen des regulierten Markts meist nicht erfüllen. Vor allem die strengen Zulassungsvoraussetzungen und Berichtspflichten nach dem Wertpapierhandelsgesetz können sie nicht leisten. Im Freiverkehr sind sie davon weitgehend befreit. Bei der Emission benötigen sie kein umfangreiches Zulassungsprospekt, die Bilanzierung können sie nach den Regelungen des Handelsgesetzbuchs vornehmen.
Besonderheiten im Aktienhandel
Die Volumina sind im Freihandel niedrig, da die Unternehmen nur in geringem Umfang Aktien ausgeben. Bei manchen Aktien findet die Kursfeststellung deshalb ein Mal täglich oder ein Mal in der Woche statt, nicht wie bei anderen Aktien in kurzen Frequenzen. Aufgrund der geringen Transaktionen können erhebliche Kursschwankungen auftreten, weswegen Käufer und Verkäufer ihre Orders mit einem Limit versehen sollten. Experten raten Anlegern ohne tiefgehende Kenntnisse davon ab, in diesem Marktsegment zu investieren.
Freiverkehr - Zusammenfassung:
- alternatives Börsensegment zum regulierten Markt
- privatrechtlich organisiert
- reduzierte Voraussetzungen und Berichtspflichten
- optimal für kleinere und mittlere Unternehmen
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Stakeholder und Shareholder
- chevron_right Nachhaltigkeit
- chevron_right Soziale Ziele
- chevron_right Ökonomie
- chevron_right Diskontieren
- chevron_right Schwellenländer
- chevron_right Antizyklische Fiskalpolitik
- chevron_right Restbuchwert
- chevron_right Vertragsfreiheit
- chevron_right Prokura