Erwerbstätigkeit
Erwerbstätigkeit verständlich & knapp definiert
Eine Erwerbstätigkeit üben alle Personen ab 15 Jahren aus, die in einem Arbeitsverhältnis stehen oder selbstständig sind.- chevron_right Kennzahlen der Erwerbstätigkeit
- chevron_right Der Wandel der Erwerbstätigkeit
- chevron_right Zusammenfassung: Erwerbstätigkeit
Bei der Erwerbstätigkeit handelt es sich um eine auf Gewinn ausgerichtete Tätigkeit, bei der die Erwerbstätigen eine Arbeitsleistung gegen Zahlungsmitteläquivalente tauschen. Im Gegensatz zum Begriff der nicht selbständigen bzw. auch abhängigen Beschäftigung bezieht die Erwerbstätigkeit auch die wirtschaftlichen Aktivitäten von Freiberuflern und Unternehmern mit ein.
Allerdings kommt es hier zu einer Abgrenzungsproblematik, wie hoch die Erträge bzw. Einkommen aus Unternehmertätigkeit (kalkulatorischer Unternehmerlohn) sind und welche Gewinnanteile aus dem Unternehmen selbst (bzw. aus Kapitalerträgen) stammen. In der volkswirtschaftlichen Betrachtung sind die Erwerbstätigkeit bzw. die daraus entstehende Lohnsumme ein wichtiger Indikator für die Beschäftigungslage bzw. auch die volkswirtschaftliche Entwicklung.
Kennzahlen der Erwerbstätigkeit
Die Erwerbstätigkeit und ihre vielen Facetten ist ein bedeutendes Datum für die Länderanalyse und auch die Länderbewertung. Die Anzahl der Erwerbstätigen, die Lohnsumme pro Person oder auch das Wachstum der Lohnsumme im Lauf der Zeit sind Indikatoren für die Robustheit der Konjunktur oder auch die Entwicklung der Gesamtwirtschaft. Dabei können sowohl statistische Zahlen zu den geldbezogenen Größen, als auch demographische Daten wie das durchschnittliche Renteneintrittsalter oder weitere Zahlen zur Beschreibung der Erwerbstätigkeit genutzt werden.
Die Erwerbstätigkeit bzw. deren Förderung hat neben der reinen monetären auch zusätzlich eine politische Dimension: Die Erhöhung der Erwerbstätigenquote bzw. auch die Verlängerung der Lebensarbeitszeit (Kombination aus späterem Renteneintrittsalter und kürzerer Schul- bzw. Ausbildungsdauer) ist zudem eine Forderung, um die Erwerbstätigenquote noch weiter zu steigern und damit auch die Rentenkassen zu stabilisieren.
Die Qualität der Erwerbstätigkeit bzw. die Entwicklungsstufe einer Volkswirtschaft kann auch durch die Art der Erwerbstätigkeit beschrieben werden. Die Kernfrage lautet dann, welcher Anteil der Beschäftigten welches Qualifikationsniveau hat oder in welchem der Sektoren die meisten Beschäftigten einer Arbeit nachgehen. Ein hoher Anteil im primären Sektor deutet auf eine landwirtschaftlich geprägte Volkswirtschaft hin, ein steigender Anteil im sekundären Sektor oder Dienstleistungssektor darauf, dass die Volkswirtschaft schon weiter entwickelt ist).
Der Wandel der Erwerbstätigkeit
Darüber unterliegt die Erwerbstätigkeit einem sehr starken Wandel: Enorme Produktivitätsfortschritte im 18. und 19. Jahrhundert durch die Industrialisierung und im 20. bzw. 21. Jahrhundert durch Computerisierung und den Trend zur Fabrik bzw. Produktion 4.0 sorgen dafür, dass ein steigendes Bruttosozialprodukt nicht unbedingt zu einer steigenden Erwerbstätigkeit führt. Deshalb sind die Lohnkostenquote bzw. Produktivität bedeutende Teilaspekte der volkswirtschaftlichen Beschreibung der Erwerbstätigkeit.
Zusammenfassung: Erwerbstätigkeit
- Sie beschreibt die volkswirtschaftliche bedeutende Funktion der Einkommensgenerierung durch Arbeit
- Sie ist eine wesentliche Kennzahl, die für Länderanalysen und Beschreibungen des Wohlstandes der Länder genutzt werden kann
- Neben rein quantitativen Werten (ausgedrückt in Beschäftigtenzahl, Geldwerten) hat die Erwerbstätigkeit auch eine qualitative Dimension
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