Erfolgsspaltung


Kurz & einfach erklärt:

Erfolgsspaltung verständlich & knapp definiert

Bei der Erfolgsspaltung wird das Ergebnis eines Unternehmens aufgespaltet. Dabei wird nach Betreibszugehörigkeit und Regelmäßigkeit unterteilt.
notes Inhalte

Unter Erfolgsspaltung versteht man eine Methode des betriebswirtschaftlichen Controllings, mit der Zielsetzung, den erwirtschafteten Jahresüberschuss in einzelne Komponenten aufzuteilen, die sich hinsichtlich ihrer Betriebszugehörigkeit und Regelmäßigkeit unterscheiden.

Gründe für Erfolgsspaltung


Da sich der betriebliche Gewinn aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt, können einzelne Einflussgrößen die Aussagefähigkeit des betrieblichen Gewinns hinsichtlich seiner Nachhaltigkeit und Prognosefähigkeit für die Zukunft stark verwässern. Erzielt ein Unternehmen einen Gewinn, der maßgeblich auf hohe Mieteinnahmen zurückzuführen ist, und hat die Vermietung nichts mit dem eigentlichen Geschäftszweck zu tun, täuscht das positive Ergebnis unter Umständen über das schlechte Ergebnis aus der gewöhnlichen Gechäftstätigkeit hinweg. Auf der anderen Seite können einmalige Aufwendungen, wie sie beispielsweise in Form von Prozesskosten in außerordentlicher Höhe in einzelnen Perioden anfallen können, das positive Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in den Schatten stellen. Es macht jedenfalls keinen Sinn, pauschale Handlungsanleitungen aus der Größe Jahresüberschuss abzuleiten, da dies zu fehlerhaften Schlussfolgerungen führen kann. In der Praxis ist es daher üblich, den Jahresüberschuss in seine verschiedenen Komponenten aufzuteilen, um die einzelnen Ergebniseinflussgrößen genauer zu untersuchen.

Jahresüberschuss als Ausgangsbasis


Der in der Gewinn- und Verlustrechnung ermittelte Jahresüberschuss bildet die Ausgangsgröße für die Erfolgsspaltung. Er setzt sich aus dem ordentlichen Ergebnis und dem außerordentlichen Ergebnis zusammen. Das außerordentliche Ergebnis entspricht dem Saldo der außerordentlichen Erträge und Aufwendungen, es enthält ausschließlich Positionen, die im gewöhnlichen Geschäfstbetrieb unüblich sind und Seltenheitscharakter aufweisen. Typische Beispiele sind Katastrophenschäden oder Diebstähle.

Ordentliches Ergebnis, Betriebsergebnis und Finanzergebnis


Nachdem das außerordentliche Ergebnis vom ordentlichen Ergebnis separiert wurde, wird das ordentliche Ergebnis in das Betriebsergebnis und das Finanzergebnis aufgespaltet. Das Finanzergebnis setzt sich im Wesentlichen aus den Finanzaufwendungen und Finanzerträgen zusammen. Dabei kann es sich beispielsweise um anfallende Zinserträge aus Wertpapieren oder um Gewinnausschüttungen von Beteiligungsunternehmen handeln. Finanzaufwendungen sind in erster Linie Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen sowie Zinsaufwendungen des Fremdkapitals.

Periodenfremde Erträge, Aufwendungen und Vorsichtsprinzip


Die Handhabung der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen genügt dem Vorsichtsprinzip. Die sonstigen betrieblichen Erträge können periodenfremde und außerordentliche Bestandteile enthalten und werden daher dem außerordentlichen Ergebnis zugeordnet. Bei der Handhabung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hängt die Zuordnung unter anderem davon ab, ob das Gesamtkosten- oder das Umsatzkostenverfahren gewählt wurde. Die detaillierte Aufschlüsselung findet sich in § 275 Handelsgesetzbuch.

Zusammenfassung Erfolgsspaltung

  • Die Erfolgsspaltung ist eine Methode des betriebswirtschaftlichen Controllings, um die Ursachen einer Ergebnisveränderung zu ergründen
  • Ausgangspunkt ist der in der Gewinn- und Verlustrechnung ermittelte Jahresüberschuss
  • Der Jahresüberschuss wird um das außerordentliche Ergebnis bereinigt
  • Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird wiederum in das Betriebsergebnis, das Finanzergebnis und weitere periodenfremde Komponenten mit Betriebszugehörigkeit aufgespaltet
  • In erster Linie dient das Betriebsergebnis dazu, den nachhaltigen Unternehmenserfolg kritisch zu beurteilen

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