Dotcom-Blase


Kurz & einfach erklärt:

Dotcom-Blase verständlich & knapp definiert

Als Dotcom-Blase wird jene Spekulationsblase bezeichnet, die im Jahr 2000 weltweit, jedoch vor allem in Industrieländern, zu erheblichen Vermögensverlusten im Bereich der New Economy führte. Diese Bezeichnung leitet sich aus jener der Dotcom-Unternehmen ab. Im gleichen Zusammenhang wird aber auch von der Internet- oder New Economy-Blase gesprochen. Zu den vom Vorfall betroffenen Märkten gehörten beispielsweise der Neue Markt an der Deutschen Börse und der US-amerikanische NASDAQ. Der Ursprung der Dotcom-Blase lässt sich bis auf das Jahr 1995 zurückführen.

Aufschwung der New Economy und des Internets

Mitte der 90er Jahre kam es infolge einer stark beschleunigten wirtschaftlichen Entwicklung bei Technologieunternehmen dazu, dass vermehrt Start-ups in diesem Bereich gegründet wurden, was seitens der Anleger immer mehr Aufmerksamkeit nach sich zog. Die Folge war ein weltweiter Boom, der vor allem in der rasanten Entwicklung des Internets Ausdruck fand. Immer mehr Unternehmen richteten ihr Geschäft auf dieses neue Medium aus, was den Aufschwung der New Economy weiter beschleunigte. Hinzu kam die voranschreitende Verbreitung von Mobiltelefonen und Handheld-Computern.

Ein Grund für das rasante Wachstum der Branche kann in der weit verbreiteten Euphorie gesehen werden, mit der neue technologische Entwicklungen aufgenommen und gefördert wurden. Anlässlich dieser Entwicklung richtete die Deutsche Börse mit dem Neuen Markt ein eigenes Segment ein, in dem ausschließlich Technologieunternehmen angesiedelt wurden. Viele Anleger sahen in ihnen Zukunftsunternehmen und damit die Möglichkeit, künftig hohe Gewinne einfahren zu können. Diese Ansicht hat sie dazu veranlasst, hohe Summen in Aktien solcher Unternehmen zu investieren.

Kursabfall und Kurssturz im März 2000

Unternehmensbewertungen und Jahresabschlüssen wurde leichtsinnigerweise kein besonders hoher Wert mehr beigemessen, woran sich der Grad der Euphorie abschätzen lässt. Die Situation wurde im Jahr 1999 nochmals verschärft, als vermehrt Neu- bzw. Kleinanleger an die Börse drängten, die zuvor noch nie am Aktienmarkt tätig gewesen waren. Die Aktie im Allgemeinen und Anteile am Neuen Markt im Speziellen gewannen auch bei dieser Gruppe rasch an Popularität. Seit Mitte 1999 haben sich dadurch die Börsenbewertungen vieler Technologieunternehmen vervielfacht, da die Gruppe der Anleger, die sich hier hohe Börsengewinne erhofften, stark anwuchs.

Gerade die vielen jungen Unternehmen, die zu dieser Zeit in diesem Bereich aktiv waren, benötigten das in sie investierte Kapital jedoch in erster Linie dazu, das eigene Wachstum voranzutreiben. Zu spät wurde den Anlegern bewusst, dass es in absehbarer Zeit weder Aktiengewinne noch Dividenden für sie gab. Das führte dazu, dass Börsenwert und materieller Gegenwert in keinem Verhältnis mehr zueinander standen und folglich auch zu der Einsicht, dass viele der beteiligten Unternehmen hoffnungslos überbewertet worden waren. Erste Zweifel wurden durch eine zunehmende Anzahl insolventer Unternehmen bekräftigt. Immer mehr Spekulanten gingen dazu über, ihre Aktien wieder zu veräußern.

Das führte zuerst zu einem Kursabfall und anschließend, im März 200, zu einem rasanten und von Panik genährten Kurssturz. Diese Panik ist vor allem auf die vielen unerfahrenen Kleinanleger zurückzuführen, die ihre Aktien "um jeden Preis" wieder loswerden wollten. Andererseits gab es auch viele Kleinanleger, die darauf spekulierten, dass sich die Kurse wieder erholen würden. Dadurch verpassten sie den richtigen Ausstiegszeitpunkt und verloren zuletzt ihr gesamtes Kapital. Der damit einhergehende Börsencrash wird seitdem als Platzen der Dotcom-Blase bezeichnet.

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