Dispositiver Faktor


Kurz & einfach erklärt:

Dispositiver Faktor verständlich & knapp definiert

Dispositiver Faktor ist die Bezeichnung für den Teil der betrieblichen Produktion, der die Organisation der menschlichen Arbeit regelt.

Dispositiver Faktor ist die Bezeichnung für den Teil der betrieblichen Produktion, der die Organisation der menschlichen Arbeit regelt. Das enthaltene Fremdwort bedeutet "wohlgeordnet".

Beispielsweise fallen Tätigkeiten wie Planungen und die Überwachung von angeordneten Tätigkeiten unter diesen Begriff. Das Ziel ist es, dass die Arbeiten möglichst effizient und wirtschaftlich ablaufen. Die mit dem dispositiven Faktor verbundenen Aufgaben obliegen gewöhnlich dem Management - also beispielsweise der Geschäftsführung oder der Abteilungsleitung.

Dispositiver Faktor: Begriffsursprung

Der dispositive Faktor geht als Idee auf den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Erich Guttenberg (1897 - 1984) zurück. Dieser teilte sämtliche Prozesse eines beliebigen Unternehmens in Produktionsfaktoren auf. Das Konzept schließt dabei auch solche Betriebe ein, die Dienstleistungen offerieren. Diese müssen schließlich ebenfalls durch Arbeitseinsatz "hergestellt" werden. Das Ziel dieser Aufteilung ist es, Arbeit und die hierfür notwendigen Materialien gemeinsam strukturiert beschreiben zu können.

Gutenberg unterscheidet zwei Arten von Produktionsfaktoren: die Elementarfaktoren und eben die dispositiven Faktoren. Erstere gliedert er weiter in Repetier- und Potenzialfaktoren. Repetierfaktoren sind solche Stoffe, die für die Fertigung des eigenen Angebots weiterbearbeitet werden müssen - also beispielsweise Metalle in einer Fabrik. Die Potenzialfaktoren sind die materiellen und die immateriellen Betriebsmittel sowie die menschliche Arbeit am Objekt. Es handelt sich also um alle Tätigkeiten, die direkt der Produktion des eigenen Angebots dienen.

Die dispositiven Faktoren sind die Prozesse, die als Koordination der Elementarfaktoren notwendig werden. Hierbei handelt es sich um all die Tätigkeiten, die nicht direkt in die Produktion eingebunden, aber dennoch für diese unverzichtbar sind.

Folgende Arbeiten gehören neben den oben bereits genannten Tätigkeiten dazu:

  • Lenkungen
  • Leitung
  • Verwaltungsaufgaben
  • Organisation des Personaleinsatzes

Der Vorteil von Gutenbergs Konzept

Gutenberg war der erste, der den dispositiven Faktor als ein zusammenhängendes Arbeitspaket beschrieb. Vorher gab es eine grobe Einteilung in die originären und die derivativen Faktoren. Zu den originären ("ureigentlichen") Faktoren zählen dabei die Elementarfaktoren und die Leitung. Zu den derivativen ("abgeleiteten") Faktoren zählen die Arbeiten, die aufgrund der originären Faktoren zwangsweise notwendig werden.

Als Beispiel: Wer leiten möchte, der muss auch planen. Ein anderer Ansatz erklärt die originären Faktoren als die Arbeitsergebnisse, die das Unternehmen als Angebot verlassen. Die derivativen Faktoren sind die Resultate der Tätigkeiten, die im Betrieb verbleiben müssen.

Beide Einteilungen sind jedoch nicht komplett sauber. Die Leitungstätigkeiten bewirken zwar indirekt, dass Arbeitsergebnisse den jeweiligen Betrieb verlassen können, sind aber nicht unmittelbar an deren Produktion beteiligt. Hier ist Gutenbergs Konzept der elementaren und dispositiven Faktoren schärfer und deshalb von Vorteil. Er bringt durch seine Unterscheidungen die Tätigkeiten zusammen, die rein personell auch tatsächlich gemeinsam geleistet werden.


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