Bonitätsrisiko


Kurz & einfach erklärt:

Bonitätsrisiko verständlich & knapp definiert

Ein Bonitätsrisiko ist die Möglichkeit, dass ein Kreditnehmer seinen künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann oder will.

Ein grundsätzliches Bonitätsrisiko besteht immer bei Zielgeschäften, das sind Geschäfte, wo die beiderseitige Leistungserbringung – hier Bezahlung – nicht sofort erfolgt. Das Gegenteil wäre das Zug um Zug-Prinzip, wo gleich bei der Übergabe kassiert wird, wie etwa im Supermarkt oder Warenhaus. Im sonstigen Geschäftsverkehr ist das aber unüblich.

Das hier gemeinte Risiko liegt in der dauerhaften oder nur vorübergehenden Zahlungsunfähigkeit des Zahlungsverpflichteten. Daneben gibt es weitere Risiken bei Außenständen, die aber viel seltener vorkommen und mit der Bonität, also der Zahlungsfähigkeit, nichts zu tun haben.

Ein, wenn auch geringes, Restrisiko betreffend der Zahlungsfähigkeit bleibt immer bestehen. Selbst dem reichsten Menschen oder Unternehmen der Welt könnte etwa aufgrund eines bislang unbekannten Gerichtsverfahrens, zumindest vorläufig, sofort die Verfügbarkeit über die Gelder aberkannt werden. Davon braucht man aber nicht ausgehen, so etwas sind Einzelfälle. Viel häufiger ist eine beginnende Insolvenz des Geschäftspartners.

Ist eine Anleihe mit schlechterer Bonität behaftet, weil die Zahlen des betreffenden Unternehmens schlecht sind, ist das Risiko der Investoren größer und nur mehr dann interessant, wenn der Preis dafür geringer ist. Die Laufzeit und die Währung begründen das Ausmaß der Bonität bei Anleihen, weil in einem größeren Zeitraum mehr passieren kann und ein Arbeiten mit Fremdwährungen sowieso risikobehaftet ist. Auch bei Staatsanleihen ergibt sich ein diesbezügliches Risiko: auch Staaten können bankrott werden, siehe Griechenland. Es gibt eigene Unternehmen, die zur Einschätzung der Bonität gegründet wurden: die Ratingagenturen.

Das führt aus der Sicht des Schuldners zu einer eigentlich unlogischen Situation: Je schlechter er wirtschaftlich dasteht, umso mehr muss er, etwa für Kredite bezahlen oder umso weniger sind bei Unternehmen seine zu veräußernden Anteile wert. Dasselbe gilt für Staatsanleihen. Das spürt etwa der private Antragsteller eines Kredites genauso, wie ein Staat, der seine Anleihen auf den Markt bringen will, während seine Wirtschaftslage weniger gut ist. Da diese Gruppen aber umso dringender das Geld brauchen, sind sie bereit, die Bedingungen zu akzeptieren.
Dabei „zementieren“ auch die schlechteren Bedingungen die schlechte Lage, weil noch mehr zu bezahlen ist oder man weniger erhält. Hier setzen oft staatliche oder auch gemeinschaftsstaatliche Hilfen mehrerer Staaten an, die zu Stabilität führen sollen.


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