Ausgeglichener Staatshaushalt


Kurz & einfach erklärt:

Ausgeglichener Staatshaushalt verständlich & knapp definiert

Staaten nehmen Steuern ein und führen hiervon etwa Investitionen in die Bildung durch oder bezahlen Beamte. Genau diese Einnahmen und Ausgaben umfasst der sogenannte Staatshaushalt. Dieser gilt als ausgeglichen, wenn alle Ausgaben rein durch Steuereinnahmen und nicht durch die Kreditaufnahme finanziert werden können.
notes Inhalte

Auch Staaten haben unterschiedlich hohe Einnahmen und Ausgaben. Auf der Einnahmenseite kann der Staat beispielsweise Steuereinnahmen verbuchen. Als Ausgaben fallen häufig Kosten für Bildung, Armee und Sozialsysteme an. 


Von einem ausgeglichenen Staatshaushalt spricht man, wenn die Höhe der Ausgaben der Höhe der Einnahmen entspricht. Der Staat würde in diesem Haushaltsjahr keine Ausgaben finanzieren müssen. 

Genügen die Einnahmen nicht um die Höhe aller Ausgaben zu decken, spricht man hingegen von einem Haushaltsdefizit. Haushaltsdefizite führen langfristig zu hoher Staatsverschuldung. In den letzten Jahrzehnten ist die Staatsverschuldung zu einem ernsthaften Problem geworden, da sie viele Länder der Erde betrifft.

Ausgeglichener Staatshaushalt – Einnahmen und Ausgaben

Genau wie jedes Unternehmen und alle privaten Haushalte auch, hat der Staat verschiedene Einnahmen und Ausgaben. Grundsätzlich lassen sich diese wie folgt kategorisieren:

  • Steuern und Abgaben: Alle Einnahmen resultieren aus der Erhebung von Steuern und Abgaben wie beispielsweise der Mehrwertsteuer oder der Einkommensteuer.
  • Investitionen: Als staatliche Investitionen werden solche Ausgaben bezeichnet, die für Güter anfallen, die über einen längeren Zeitraum hinweg genutzt werden. Beispiele hierfür wären Schulen oder Straßen.
  • Konsum: Aus volkswirtschaftlicher Sicht konsumiert auch der Staat. Gemeint sind hiermit periodische Ausgaben, die insbesondere für Personal wie Beamte oder Lehrer anfallen.


Von einem ausgeglichenen Staatshaushalt ist ganz einfach dann zu sprechen, wenn die Einnahmen exakt so groß sind wie die Ausgaben. Das heißt, der Staat kann all seine Investitionen und Konsumausgaben durch die Steuereinnahmen decken und muss nicht auf Kredite bzw. die Emission von Staatsanleihen zurückgreifen.

Ist ein ausgeglichener Staatshaushalt ökonomisch sinnvoll?

Der Staatshaushalt ist eines der am meisten diskutierten Themen in der Volkswirtschaft. Klar ist eigentlich nur, dass eine Verschuldung von mehr als 100 Prozent des BIP schnell zum Staatsbankrott führen kann. Insofern sind hohe Neuverschuldungen auf Dauer nicht sinnvoll und tragbar. Befürworter eines ausgeglichenen Staatshaushalts führen an, dass für die Kreditaufnahme Zinsen fällig werden. Diese verringern die verfügbaren Mittel des Staats und würden weitere Kreditaufnahmen erfordern, um alle Ausgaben finanzieren zu können. Mit Blick auf die Haushalte der großen Industrienationen wird deutlich, dass tatsächlich ein großer Teil der Einnahmen für Zinsen aufgewendet werden muss.

Kritiker entgegnen, dass insbesondere staatliche Investitionen in Bildung und Infrastruktur nachhaltig für höhere Steuereinnahmen sorgen würden. Zwar müsse hierfür heute ein Kredit aufgenommen werden, doch könne sich dann die gesamte Wirtschaft deutlich besser entwickeln. Auch dieser Zusammenhang ist durchaus belegbar, allerdings müssen die staatlichen Investitionen dann tatsächlich sehr gut geplant werden.

Ausgeglichener Staatshaushalt – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Auch Staaten verfügen über Einnahmen und Ausgaben
  • Ausgeglichen ist der Staatshaushalt, wenn Einnahmen und Ausgaben genau gleich hoch sind
  • Die Vorteilhaftigkeit eines ausgeglichenen Staatshaushalts ist in den Wirtschaftswissenschaften stark umstritten

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