Ausgabe


Kurz & einfach erklärt:

Ausgabe verständlich & knapp definiert

Von einer Ausgabe im betriebswirtschaftlichen Sinne ist immer dann zu sprechen, wenn sich das Netto-Geldvermögen eines Unternehmens mindert. Dies ist der Fall, wenn Auszahlungen durchgeführt werden, kurzfristige Forderungen abgehen oder Verbindlichkeiten fällig werden.
notes Inhalte

Ausgaben bezeichnen die Verminderung des Netto-Geldvermögens eines Unternehmens (einer juristischen Persönlichkeit) oder einer Privatperson. Ausgaben entstehen durch Auszahlungen, Abgänge von kurzfristigen Forderungen oder dem Fälligwerden von Verbindlichkeiten. 


Deshalb ist eine Ausgabe nicht zwangsläufig eine Auszahlung. Verbindlichkeiten reduzieren das Netto-Geldvermögen, nicht jedoch den Zahlungsmittelstand. Ausgaben müssen nicht immer mit Aufwand verbunden sein. Geschehen Ausgaben als Investition, z.B. in einen Rohstoff oder eine Immobilie, verringert sich auf diese Weise das Netto-Geldvermögen, das Gesamtvermögen bleibt jedoch unverändert.

Buchung einer Ausgabe

Als Ausgabe wird im Rechnungswesen ein solcher Geschäftsvorfall bezeichnet, der das Netto-Geldvermögen des Unternehmens vermindert. Beispielsweise könnte ein Unternehmen Waren kaufen und diese mit Bargeld bezahlen. Dadurch sinkt das Netto-Geldvermögen, gleichzeitig erhöht sich der Bestand an eingekauften Vorprodukten. Grundsätzlich setzt sich eine Ausgabe immer aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Auszahlungen
  • Abgänge kurzfristiger Forderungen einschließlich Wertpapiere
  • Zugang kurzfristiger Verbindlichkeiten


Als Gegenteil der Ausgabe wird die Einnahme bezeichnet.

Unterschiede zu Aufwand, Kosten und Auszahlung

Im Rechnungswesen ist strikt zwischen den Begriffen Aufwand, Kosten, Auszahlung und Ausgabe zu unterscheiden. Ein Geschäftsvorfall kann grundsätzlich in die Definition aller vier Begriffe fallen, aber auch Abweichungen sind möglich. So muss eine Ausgabe nicht gleichzeitig eine Auszahlung darstellen. Beispielsweise vermindert eine neue Verbindlichkeit das Netto-Geldvermögen, allerdings hat das Entstehen dieser Position noch keinen Einfluss auf den Zahlungsmittelbestand.

Auch Ausgabe und Aufwand sind nicht synonym zu verwenden. Beispiel: Ein Unternehmen kauft Rohstoffe, was das Netto-Geldvermögen um die entstehende Verbindlichkeit mindert. Allerdings werden die erworbenen Rohstoffe direkt auf der Aktivseite der Bilanz verbucht, wo sie das Umlaufvermögen erhöhen. Damit verändert sich das Reinvermögen des Unternehmens nicht, es findet kein Werteverzehr statt.

Ausgabe – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Eine Ausgabe mindert das Netto-Geldvermögen des Unternehmens
  • Die Ausgabe muss nicht gleichzeitig eine Auszahlung, ein Aufwand oder Kosten sein
  • Ausgaben entstehen durch Auszahlungen, Abgänge kurzfristiger Forderungen und Fälligwerden von Verbindlichkeiten

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