Aufgeld


Kurz & einfach erklärt:

Aufgeld verständlich & knapp definiert

Ein Aufgeld kommt häufig bei der Emission bzw. dem Verkauf von Wertpapieren zum Einsatz. Dann muss der Käufer einen höheren Kurspreis für das Wertpapier zahlen als den eigentlichen Nennwert. Besonders gängig ist ein Aufgeld bei Investmentfonds, wobei dieses dann als Ausgabeaufschlag bezeichnet wird.
notes Inhalte

Der Begriff Aufgeld ist der deutsche Begriff für ein Agio. Mit dem Aufgeld wird der Betrag ausgedrückt, um welchen der Preis den Nennwert eines Wertpapiers oder der Kurs den Nennwert einer Währung übersteigt. 


Üblicherweise wird das Aufgeld als Prozentsatz ausgewiesen welcher sich auf den Nennwert bezieht. Ein Ausgabekurs von 110% beschreibt also ein Aufgeld von 10% auf den Nennwert, welcher mit 100% angesetzt wird.

Aufgeld bei verschiedenen Wertpapieren

Aufgeld dargestellt als Agio auf Wuerfeln
Aufgeld - der deutsche Begriff für Agio

Wenn Wertpapiere emittiert und verkauft werden, so zahlt der Käufer hierfür immer einen bestimmten Preis. Dieser kann unter Umständen vom eigentlichen Nennwert des Wertpapiers abweichen.

Allerdings entsteht dieses Aufgeld nicht etwa durch den Handel des Wertpapiers an den Börsen, sondern durch eine vom Emittenten und dem Käufer getroffene Vereinbarung. Möglich ist ein solches Aufgeld bei folgenden Finanzinstrumenten:




  • Anleihen: In der Regel erfolgt die Emission von Anleihen entweder zum Nennwert von 100% oder mit einem Disagio. Es ist allerdings ebenfalls möglich, ein Aufgeld zu vereinbaren, so dass die Anleihe dann beispielsweise zu einem Kurs von 105% gekauft wird. Dies senkt die Effektivverzinsung, weil sich der Kupon der Anleihe immer auf den Nennwert bezieht.
  • Aktien: Wenn Aktien emittiert werden, so beschreibt das Aufgeld den Betrag, um den der Ausgabepreis den Nennbetrag der einzelnen Aktie übersteigt.
  • Investmentfonds: Investiert ein Anleger Geld in einen Investmentfonds, so muss fast immer ein Aufgeld hierfür bezahlt werden, das meist als Ausgabeaufschlag bezeichnet wird. Es handelt sich um eine einmalige Gebühr, die an die Fondsgesellschaft zu entrichten ist und meist zwischen 1 und 6 Prozent der Investitionssumme beträgt.

Beispiel für ein Aufgeld bei Anleihen

Ein Unternehmen möchte Anleihen im Wert von insgesamt 50 Millionen Euro emittieren, wobei jedes einzelne Wertpapier einen Nennwert von 1.000 Euro haben soll. Als Kupon, der sich immer auf den Nennwert bezieht, wird ein Zinssatz von 4% festgelegt. Zudem weisen die Anleihen ein Aufgeld aus, das bei 5% liegt.

Hieraus ergibt sich, dass der Käufer der Anleihe einen Kurs von 105% bezahlt, was in diesem Fall einen Preis von 1.050 Euro pro Wertpapier ergibt. Dadurch sinkt die effektive Verzinsung, weil sich der Kupon von 4% auf den Nennwert von 1.000 Euro bezieht. Pro Anleihe erhalten die Inhaber eine Zinszahlung von 40 Euro. Daraus ergibt sich bei einem Kaufpreis von 1.050 Euro eine Nettorendite von 40 / 1.050 = 3,8%.

Aufgeld – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Ein Aufgeld erhöht den Kaufpreis eines Wertpapiers
  • Nennwert und Kurswert weichen dadurch voneinander ab
  • Mit dem Aufgeld werden oftmals Vertriebskosten verrechnet

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