Arbeitseinkommen
Kurz & einfach erklärt:
Arbeitseinkommen verständlich & knapp definiert
Das Arbeitseinkommen ist eine Kennziffer aus der Volkswirtschaft. Es beinhaltet alle gezahlten Löhne für nichtselbstständige Arbeitnehmer als auch die kalkulatorischen Unternehmerlöhne. Es ist eine der bedeutendsten Kennzahlen auf Bundesebene.notes Inhalte
- chevron_right Bedeutung des Arbeitseinkommens in der Bundesrepublik
- chevron_right Arbeitseinkommen und Strukturwandel
- chevron_right Bedeutung der Arbeitseinkommen in der Niedrigzinsphase
- chevron_right Die wesentlichen Merkmale beim Arbeitseinkommen sind:
Beim Arbeitseinkommen handelt es sich um die Summe aller gezahlten Löhne und Gehälter an nicht-selbständig Beschäftigte sowie auch einen kalkulatorischen Arbeitslohn für Unternehmerinnen und Unternehmen.
Sie ist eine der bedeutendsten Kennziffern bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit oder der Weiterentwicklung einer Volkswirtschaft. Davon lassen sich Einkommen aus Kapital bzw. Vermögen und auch Sozialtransfers (wie beispielsweise Sozialhilfe oder Arbeitslosenunterstützung) abgrenzen. Neben der Gesamtsumme finden auch davon abgeleitete Zahlen wie die Lohnquote Verwendung in der wirtschaftspolitischen Diskussion.
Bedeutung des Arbeitseinkommens in der Bundesrepublik
Das Arbeitseinkommen jedes Einzelnen erfüllt mehr als nur die Funktion des Abgeltens der Arbeitsleistung. Es ist der Schlüssel sowohl zur gesetzlichen Krankenversicherung, als auch der Säule der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Höhe des Arbeitseinkommens sollte die Ausbildung bzw. das Qualifikationsniveau des Arbeitenden ebenso widerspiegeln wie die Belastung durch das Erbringen der Arbeitsleistung.
Da das persönliche Arbeitseinkommen für den Lebensstandard des Einzelnen essenziell ist, wird es durch verschiedene Gesetze und Rahmenbedingungen geschützt. Tarifverträge und Zusatzvereinbarungen sichern ein angemessenes Einkommen durch das Festlegen von Mindeststandards, die branchenweit nicht unterschritten werden dürfen. Das Arbeitszeitgesetz oder auch das Mindestlohngesetz schützen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weitestgehend vor einem gegenseitigen Unterbieten der Stundenlöhne oder weiteren Regelungen von Arbeitsverträgen. Diese starke Ausgangsposition ist ein Ergebnis der industriellen Revolution bzw. der in diesem Zusammenhang entstehenden starken Gewerkschaften. Diese dienen als Gegenpol zu der ansonsten als einseitig stark betrachteten Verhandlungsposition der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.
Arbeitseinkommen und Strukturwandel
Der schleichende, langfristige Vorgang des Strukturwandels stellt auch eine große Herausforderung für das Arbeitseinkommen dar. Technologieschritte nach vorne bedeuten meist eine höhere Produktivität oder auch ein "weniger" an Arbeitsstunden und Arbeitseinkommen pro Brutto-Sozialprodukt Euro. Die Steigerung des Bruttosozialprodukts führt im Endeffekt deshalb nach Überschreiten eines bestimmten Technologienievaues zu weniger benötigten Arbeitsstunden.
Deshalb wurden verschiedene Rahmenbedingungen so verändert, dass das Arbeitseinkommen bzw. dessen Ersparnisse mehrfach gesichert wurden:
- Aufgrund der Umstellungen bzw. Reformen der Agenda 2010 wird ja das Arbeitslosengeld I kürzer bezahlt. Vor Inanspruchnahme des Arbeitslosengeldes II müssen Ersparnisse bis auf einen kleinen Bodensatz aufgebraucht werden. Um die Erspanisse aus dem Arbeitsvermögen zu sichern gibt es bestimmte Formen der privaten Altersvorsorge, die nicht aufgebraucht werden müssen.
- Bei Teilbetriebsstilllegungen insbesondere von größeren Unternehmen müssen Abfindungen in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit bezahlt werden. Damit wird der Übergang in eine neue berufliche Position oder die Frühverrentung erleichtert.
- Bei Anlage zu Zwecken der privaten Altersvorsorge werden Arbeitseinkommen teilweise von der Anforderung der vollen Besteuerung und Heranziehung zur Sozialversicherung befreit.
Bedeutung der Arbeitseinkommen in der Niedrigzinsphase
In einem Großteil des zweiten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts hat das Arbeitseinkommen insbesondere für kleinere und mittlere Einkommen eine höhere Bedeutung bekommen. Durch ein allgemein niedrigeres Zinsniveau wird der Anteil des Einkommens gesteigert, der aus nicht selbständiger Arbeit oder Unternehmertätigkeit (beispielsweise von Freiberuflern) generiert wird.
Die wesentlichen Merkmale beim Arbeitseinkommen sind:
- Es wird in der Regel vom Arbeitgeber (oder Dienstherrn im öffentlichen Dienst) als Gegenleistung für die Arbeit bezahlt
- Es dient als Bemessungsgrundlage für Steuern, Sozialversicherung und legt damit auch die Höhe der gesetzlichen Rentenversicherung fest
- Aufgrund seiner hohen wirtschaftlichen Bedeutung für den Arbeitnehmer bzw. dessen Angehörige unterliegt es bestimmten Schutzbestimmungen, damit Arbeitnehmer eine vernünftige Verhandlungsgrundlage haben.
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Stakeholder und Shareholder
- chevron_right Nachhaltigkeit
- chevron_right Restbuchwert
- chevron_right Diskontieren
- chevron_right Soziale Ziele
- chevron_right Ökonomie
- chevron_right Schwellenländer
- chevron_right Antizyklische Fiskalpolitik
- chevron_right Vertragsfreiheit
- chevron_right Prokura