Anschlussfinanzierung


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Bei der Anschlussfinanzierung handelt es sich meist um eine planmäßige Neuverhandlung eines bereits bestehenden Kredits entweder zur Weiterführung beim bisherigen Kreditgeber oder einer neuen, finanzierenden Bank. Sie ist sehr häufig bei Immobilienkrediten zu finden: Diese sind bei einer anfänglichen Tilgung von einem, zwei oder drei Prozent zum Ablauf der Zinsbindungsdauer von fünf oder zehn Jahren noch nicht abbezahlt. Zum planmäßigen Laufzeitende stellt sich dann die Frage der Prolongation - also Verlängerung - zu dann neuen Konditionen.

Formen der Anschlussfinanzierung

Wichte Merkmmale der Anschlussfinanzierung


Die Anschlussfinanzierung berücksichtigt zwar die bisherigen Erfahrungen der Bank mit dem Kreditnehmer, ist aber aus verschiedenen Gründen schon beinahe wie ein neuer Kredit zu bearbeiten:

  • Durch die in den meisten Fällen planmäßige Tilgung hat sich auf alle Fälle die Kreditsumme verändert. Diese stehj tin einem anderen, besseren Verhältnis zum Immobilienwert. Deshalb entfallen etwaige Risikozuschläge bei Überschreiten der Beleihungsgrenzen 50 oder 60 Prozent (die jede Bank individuell handhabt).
  • Seit dem ursprünglichen Kreditabschluß haben sich wahrscheinlich die Refinanzierungskosten und Zinsen erheblich verändert. Der neue Kredit zurrt die Konditionen ja wieder für fünf oder mehr Jahre fest: Deshalb kalkuliert die Bank neu.
  • Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Immobilieneigentümers können sich erheblich verändert haben. Deshalb würde die Anschlussfinanzierung insbesondere bei einem Bankwechsel intensiv kalkuliert werden. insbesondere auch deshalb, weil die gesetzlichen Anforderungen an die Kreditwürdigkeitsprüfung erheblich gestiegen sind.
  • Die Technologie der Kreditvergabe und Konditionsberechnung hat sich erheblich verändert. Inzwischen werden mehr Faktoren in die Kreditberechnung mit einbezogen: Damit kann die Zinsberechnung breitbandiger werden, Risikozu- und Abschläge sind keine Seltenheit.

Formen der Ansschlussfinanzierung


Die Anschlussfinanzierung kann im Hinblick auf ihre terminliche Wirkung beinahe schon wie ein Börsengeschäft unterschieden werden. Die Börsianer unterscheiden zwischen einem Kassageschäft oder einem variablen Handel (am selben Tag) und Optionsinstrumenten (mit Durchführung in der Zukunft). In der Kreditwelt wird dagegen der Zeitabstand zwischen dem Vertragsabschluß und der Auszahlung betrachtet: Da gibt es die "normalen" Immobilien-Anschlussfinanzierungen, die jetzt verhandelt werden und in Kürze den auslaufenden bisherigen Kredit ablösen.

Darüber hinaus - insbesondere bei der Erwartung steigender Zinsen - Kredite, deren Konditionen heute festgelegt werden und die erst in ein paar Wochen oder Monaten ausgezahlt werden (-> sog. Forward-Darlehen) . Auch hier gibt es einen nahtlosen Übergang zwischen "bisheriger" und "neuer" Finanzierung, der Unterschied liegt im wesentlich längeren Zeitintervall zwischen Kreditvertragsabschluss und der Valuta auf dem bisherigen Kreditkonto.

Zusammenfassend kann die Anschlussfinanzierung wie folgt beschrieben werden:


  • Es handelt sich um eine Kreditvergabe meist bei Immobilienkrediten, die einen planmäßig auslaufenden Kredit durch eine Neufinanzierung ersetzt
  • Der Kreditnehmer ist dabei an die bisherige Bank nicht gebunden, auch wenn dies abwicklungstechnische Vorteile bringen mag
  • Durch vielfältige Veränderungen seit der ursprünglichen Kreditvergabe sehen die Konditionen meist ganz anders aus als bei der Erstfinanzierung

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