Alternativkosten (Opportunitätskosten)
Alternativkosten (Opportunitätskosten) verständlich & knapp definiert
Die Alternativkosten sind eines der grundlegendsten Prinzipien der Wirtschaftswissenschaften. Sie bezeichnen fiktive Kosten, die durch den Verzicht auf die Durchführung einer Alternative zugunsten einer zweiten Alternative entstehen. Insbesondere kommen die Alternativkosten als Entscheidungshilfe bei Investitionen zum Einsatz.- chevron_right Ermittlung der Alternativkosten
- chevron_right Beispiel für Alternativkosten
- chevron_right Alternativkosten – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Alternativkosten sind keine Kosten im Sinne der Kosten- und Leistungsrechnung, sondern sind eigentlich fiktive Kosten bzw. entgangene Erlöse.
Sie entstehen dann, wenn man sich bei mindestens zwei möglichen Investitionsalternativen für die schlechtere entschieden hat. Auch wenn die gewählte Alternative A einen Gewinn einbringt, die nicht gewählte Alternative B jedoch einen höheren Gewinn eingebracht hätte, entstehen Alternativkosten. Sie sind in diesem Fall die Differenz zwischen den jeweiligen Gewinnen von Alternative A und B.
Umgangssprachlich spricht man auch von „Kosten der Reue“ oder „Verzichtkosten“.
Für eine umfangreiche Erklärung, siehe Opportunitätskosten.
Ermittlung der Alternativkosten
In der Wirtschaft gilt der Grundsatz: „Es gibt immer mindestens zwei Optionen.“ Oftmals bestehen diese Optionen daraus, eine bestimmte Veränderung durchzuführen oder dies zu unterlassen. Klassischerweise stehen Unternehmen immer vor der Entscheidung, eine Investition etwa in eine neue Maschine oder ein neues Gebäude zu vollziehen oder das Kapital anderweitig zu verwenden bzw. am Kapitalmarkt anzulegen.
Um eine Vergleichbarkeit zwischen zwei Alternativen herzustellen, werden die sogenannten Alternativkosten berechnet. Hierbei handelt es sich immer um die Kosten für die Nicht-Durchführung der zweitbesten Alternative. Oder andersherum ausgedrückt: Weil die zweitbeste Alternative nicht durchgeführt wird, entgehen die hierdurch entstandenen Umsätze bzw. Gewinne.
Beispiel für Alternativkosten
Die Definition des Begriffs der Alternativkosten mag auf den ersten Blick sperrig anmuten, anhand eines Praxisbeispiels ist aber schnell klar, was gemeint ist:
- Ein Unternehmen verfügt über Geldmittel von 100.000 Euro
- Hiermit könnte eine neue Maschine gekauft werden
- Alternativ wird das Geld am Kapitalmarkt angelegt
Das Unternehmen möchte herausfinden, welche der Alternativen rentabler ist. Am Kapitalmarkt würden in den kommenden 5 Jahren Erträge von insgesamt 5.000 Euro erwirtschaftet werden, wobei diese absolut sicher seien. Kosten entstehen für die Geldanlage nicht.
Wird hingegen die Maschine gekauft, so müsste diese Investition aufgrund der Alternativkosten in den nächsten 5 Jahren mindestens 5.000 Euro an Gewinn erwirtschaften. Andernfalls lohnt sich das Investment nicht. Im Rahmen der Investitionsrechnung und auf Basis von Erfahrungswerten kann das Unternehmen ermitteln, wie wahrscheinlich es ist, dass eben dieser Gewinn durch den Kauf der neuen Maschine erwirtschaftet wird. Auch die Unsicherheit über den Ertrag kann in diese Berechnung einfließen.
Alternativkosten – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Alternativkosten stellen die Kosten bzw. den entgangenen Gewinn der nächstbesten Alternative dar
- Damit dienen die Alternativkosten als Entscheidungshilfe
- In der Regel beurteilen Unternehmen auf dieser Basis, ob sich eine Investition ins Unternehmen oder am Kapitalmarkt eher lohnt
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Kostenüberdeckung Kostenunterdeckung
- chevron_right Kapitalwert
- chevron_right Marge
- chevron_right Neutrales Ergebnis
- chevron_right Betriebskosten
- chevron_right Erlöse
- chevron_right Grenzkosten
- chevron_right Handelsspanne
- chevron_right Bruttogewinn
- chevron_right Barwert