Istkostenrechnung


In der Istkostenrechnung werden die realen Kosten der Periode (in der Regel ist das mindestens ein Monat) betrachtet und mit den erbrachten Leistungen verrechnet. Sie ist damit eine vergangenheitsorientierte Betrachtung und dient der Dokumentation der Kosten als auch zur Bestandsbewertung für die Handels- und Steuerbilanz.

Auch die Nachkalkulation von Produkten wird auf Istkostenbasis durchgeführt, um die realen Selbstkosten zu ermitteln.

Beispiel für die Istkostenrechnung

Wie zu sehen ist, schwanken die Kosten pro Stück im Verlauf eines Jahres sehr stark. Für eine Preiskalkulation ist eine Istkostenrechnung daher kaum geeignet, denn basierend auf März-Daten wäre der Preis viel höher, als im günstigsten Monat Mai. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, Preis-, Mengen- oder Verbrauchsabweichungen mit unterschiedlichen Anteilen.

Für einfache Zwecke der Kostenkontrolle ist auch die Istkostenrechnung geeignet, etwa für einen Zeitvergleich (wie haben sich die Kosten in den betrachteten Zeiträumen entwickelt) oder Betriebsvergleich (Vergleich der Produktion 1 und 2 oder zweier Unternehmen miteinander).

Allerdings ist der Informationsgehalt eingeschränkt. So lassen sich mit einer Istkostenrechnung keine Abweichungen unterscheiden, eine sinnvolle Steuerung ist damit nicht möglich.

Eine Möglichkeit, den Informationsgehalt zu erhöhen, ist die Einführung so genannter „kontrollfähiger Kosten“, bei denen ein Faktor (etwa der Preis für das Material) fixiert wird, um so Schwankungen nur noch aufgrund anderer Abweichungen auszuweisen.

Damit kann aus der Istkostenrechnung eine Normalkostenrechnung entwickelt werden.

Zusammenfassung Istkostenrechnung

Die Istkostenrechnung:

  • bewertet alle tatsächlich entstandenen Kosten und Leistungen einer Periode
  • ist Basis der Nachkalkulation von Produkten und Leistungen
  • dient der Bestandsbewertung für die Bilanz
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