Bestandsveränderung


Der Bestand ist kurz gesagt alles, was sich im Lager eines Unternehmens befindet. Also Rohstoffe, Fremdbauteile, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe, fertige Erzeugnisse und unfertige Erzeugnisse. Am Ende des Geschäftsjahres, und somit beim Jahresabschluss, wird ermittelt, wie viel davon im Lager ist. Dabei wird nicht die Menge, sondern der Wert in Euro festgehalten. Man vergleicht dann den ermittelten Wert mit dem Wert des Vorjahres und findet so heraus, ob eine Bestandsminderung oder eine Bestandsmehrung vorliegt.



Entstehung von Minderung und Mehrung und Auswirkung auf den Gewinn

Wenn sich der Bestand von Fertigerzeugnissen mehrt, dann bedeutet das, dass man mehr Produkte hergestellt hat, als man verkauft hat. Bei der Herstellung entstehen Kosten oder Aufwendungen und beim Verkauf entsteht Umsatz. Also hat man bei einer Bestandsmehrung für alle nicht verkauften Produkte den Aufwand der Herstellung zu bezahlen aber keinen Umsatz aus dem Verkauf. Somit vermindert sich bei einer Bestandsmehrung der Gewinn.

Bei einer Bestandsminderung ist es genau anders herum. Man hat mehr verkauft, als man hergestellt hat. Die im Lager befindlichen Produkte wurden also weniger. Das Unternehmen hat für mehr Produkte Umsatz gemacht, als es im ganzen Jahr hergestellt hat. Somit ist der Gewinnausweis in diesem Jahr größer.

Die Berechnung der Bestandsveränderungen ist also notwendig um den Gewinn in einem Geschäftsjahr ermitteln zu können, wovon auch die Höhe der Steuer abhängt.

Bestandsveränderung buchen

Man benötigt für die Buchung der Bestandsveränderungen die Passivkonten der Kontengruppe Zwei. Diese werden das ganze Jahr nicht benötigt und nur zum Jahresabschluss gebraucht. Nehmen wir als Beispiel Rohstoffe mit dem Bestandskonto 2000.

Am Anfang des Jahres wurde der Anfangsbestand mit dem Buchungssatz


auf die Aktivseite des Bestandskontos eingetragen.

Am Jahresende muss dann der ermittelte Endbestand im Lager auf der Passivseite eingetragen werden. Zieht man Anfangs- und Endbestand voneinander ab, hat man die Mehrung bzw. Minderung. Die Mehrung findet man auf der Aktiv- und die Minderung auf der Passivseite des Kontos Rohstoffe. Die Mehrung bzw. Minderung wird mit dem Aufwandskonto des jeweiligen Stoffs verrechnet, das sich in der Kontenklasse Sechs befindet. Bei unserem Beispiel also das Konto 6000, Aufwendungen für Rohstoffe.

Buchungssatz bei einer Mehrung:

Rohstoffe an Aufwendungen für Rohstoffe

Bei einer Minderung:

Aufwendungen für Rohstoffe an Rohstoffe

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit dem Erfolgskonto 5200 Bestandsveränderungen verrechnet.

Buchungssatz einer Minderung:

Bestandsveränderungen an Fertige Erzeugnisse

Buchungssatz einer Mehrung:

Fertige Erzeugnisse an Bestandsveränderungen

Anschließend müssen die Bestandskonten abgeschlossen werden. Dabei bucht man:


Bei der Abschlussbuchung muss man den Schlussbestand des Kontos verbuchen.

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