Finanzierung durch Rationalisierungsmaßnahmen


Es ist immer möglich, durch eine funktionierende und saubere Rationalisierungsmaßnahme Kapital zu erschaffen, welches zu Finanzierungszwecken genutzt werden kann.

Dazu müssen die Prozesse des Unternehmens genau analysiert und rationalisiert, d.h. verbessert und effizienter gestaltet werden. Das Ziel muss es sein, finanzielle Mittel (Geld) durch die Rationalisierungsmaßnahme nachhaltig einzusparen. Diese eingesparten finanziellen Mittel (Geld) können dann für neue bzw. notwendig werdende Investitionen genutzt werden.

Mögliche Rationalisierungsmaßnahmen könnten sein:

  • Ausschuss im Unternehmen verringern, durch Verbesserung der Fertigungs- bzw. Produktionsabläufe
  • Verringerung des Lagerbestandes, um Lagerkosten und / oder den Verderb der gelagerten Ware zu verringern
  • Effizienzerhöhung durch Verbesserung der Produktions- bzw. Fertigungsabläufe
  • Effizienzerhöhung in anderen Unternehmensbereichen (z.B. Verwaltung, Fuhrpark, innerbetriebliche Logistik), durch genaue Analyse der dort stattfindenden Arbeitsprozesse


Bei der Rationalisierung sind sowohl kurzfristige, als auch langfristige Kosteneinsparpotentiale zu beachten.

Beispiel für die Finanzierung durch Rationalisierungsmaßnahmen

Beispiel: Die DJ-Metalery beschäftigt einen Industriemechaniker-Meister, der die von der Produktentwicklung entworfenen Produktionspläne für die Stahlrohre in die Sprache der CNC Maschine übersetzt. Damit soll gewährleistet werden, dass die automatischen Fertigungsmaschinen des Unternehmens, die Stahlrohre gemäß den Vorgaben aus der Produktentwicklungsabteilung produzieren können.

Für den Meister fallen Brutto-Personalkosten von 3.500,00 Euro im Monat an. Der Mitarbeiter ist jedoch sehr unzuverlässig und arbeitet ungenau, daher hat die Personalchefin nach Rücksprache mit dem zuständigen Abteilungsleiter beschlossen, den Mitarbeiter nach der Probezeit nicht weiter zu beschäftigen. Nun gilt es am Arbeitsmarkt einen geeigneten neuen Mitarbeiter anzuwerben und einzustellen. Alternativ könnte die DJ-Metalery eine Software anschaffen, die die Produktionspläne automatisiert in die Sprache der CNC Maschine übersetzt.

Diese Software agiert quasi als Schnittstelle zwischen der Produktentwicklungsabteilung und der automatisierten Fertigung. Das Software-Produkt würde einmalig 15.000,00 Euro kosten und könnte theoretisch die Arbeit des Meisters übernehmen. Der Softwarehersteller bietet für Fragestellungen und Probleme mit der Bedienung ein spezielles Hilfspacket (Supportpacket) an, indem er über Fernwartung, wenn nötig aber auch vor Ort im Unternehmen Fehler behebt bzw. Schulungen der zuständigen Mitarbeiter durchführt. Für diesen Service verlangt das Unternehmen eine Jahresgebühr i.H.v. 1.500,00 Euro.



Es gilt nun genau zu prüfen, welche der beiden Alternativen für das Unternehmen die Beste ist. Betrachtet man den finanziellen Aspekt stellt man fest, dass die Software spätestens nach sechs Monaten die günstigere Alternative ist, selbst dann, wenn das Support-Paket dazugekauft werden würde. (Rechnung: monatliches brutto Meistergehalt ⋅ 6 = 3.500 ⋅ 6 = 17.500,00 | alternativ: Anschaffungskosten der Software + Supportpaket = 15.000,00 + 1.500,00 = 16.500) Sollte sich die Software also als wirkliche Alternative zu einer menschlichen Arbeitskraft herausstellen, so wäre das ein wahrhaftig großes Einsparpotential. Bereits im ersten Jahr hätte das Unternehmen durch die Anschaffung der Software 25.500,00 Euro eingespart (Meistergehalt ⋅ 12 – (Softwarekosten + Supportpaket) = 3.500,00 ⋅ 12 – (15.000,00 + 1.500,00) = 42.000 -16.500 = 25.500,00). Im Folgejahr hätte die DJ-Metalery Einsparungen von 40.500,00 Euro (=42.000,00-1.500,00), wenn sie statt dem Meistergehalt nur die Jahresgebühr für den Support der Software zahlen müsste.

Sofern sich für die Software entschieden wird, sollte sich das Unternehmen Erfahrungswerte von anderen Organisationen (ggf. andere Unternehmen) einholen, die bereits mit der Software arbeiten. Es wäre für das Unternehmen natürlich nachteilig, wenn es die Software anschafft und nach kurzer Zeit feststellt, dass das Produkt umsonst erworben wurde, weil es den Anforderungen der Produktion nicht entspricht. In dem Zusammenhang sei aber darauf hingewiesen, dass manche Softwarehersteller auch Testversion für das von Ihnen entwickelte Produkt anbieten, es sei denn, die Software ist individuell für das Unternehmen angefertigt (programmiert) worden.

Als Privatperson können Sie in der Regel auch eine Software teste, bevor Sie diese Erwerben. Z.B. können Sie das Microsoft Produkt Office 2013 kostenfrei herunterladen und in einem entsprechenden Zeitraum testen. Erst nach dem Test, müssen Sie eine Lizenz erwerben, wenn Sie das Produkt weiternutzen möchten.

 

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