Wie lohnenswert ist eine Restschuldversicherung?


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Mit dem Abschluss einer Restgeldversicherung können sich private Kreditnehmer gegen das Risiko von Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder das frühzeitige Ableben versichern. Aus Sicht von Verbraucherschützern handelt es sich aber um ein recht intransparentes Produkt, das vergleichsweise teuer ist. Zudem gibt es gute Alternativen zur Restschuldversicherung.

Vor was schützt die Restschuldversicherung?

Wer einen Kredit aufnimmt, plant das Vorhaben meist recht detailliert. Vor allem die monatlichen Tilgungsraten werden dabei vor dem Hintergrund der eigenen Einkommens- und Vermögenssituation festgelegt. Es gibt jedoch Umstände, die dazu führen, dass sich die finanzielle Situation komplett verändert:

  • Arbeitslosigkeit
  • Arbeitsunfähigkeit (Krankheit, Unfall)
  • Todesfall


All diese Fälle sind an und für sich bereits schwerwiegend genug und stellen eine Belastung für den Kreditnehmer bzw. dessen Familie dar. Muss dann noch ein laufender Kredit getilgt werden, droht im schlimmsten Fall die Privatinsolvenz. Genau für diesen Fall soll die Restschuldversicherung vorsorgen. Sie kann in bestimmten Fällen – in der Regel ausschließlich Arbeitsunfähigkeit und Todesfall – in Anspruch genommen werden. Dann zahlt das Versicherungsunternehmen die komplette ausstehende Restschuld an die Bank.

Wie teuer ist eine Restschuldversicherung?

Direkt vorab: Die Kosten für die Restschuldversicherung sind ausdrücklich nicht im Effektivzins enthalten. Beträgt dieser beispielsweise 4% p.a., so kommen die Kosten für die Versicherung noch hinzu. Diese Intransparenz ist einer der größten Kritikpunkte an der Restschuldversicherung. Wie hoch die Kosten genau ausfallen, hängt dabei von verschiedenen Faktoren an:

  • Umfang des Versicherungsschutzes
  • Höhe der Kreditsumme
  • Bonität des Kreditnehmers
  • Wahrscheinlichkeit für Eintreten des Versicherungsfalls


Schnell können die Kosten bei einem herkömmlichen Ratenkredit zwischen 50 und 100 Euro pro Monat betragen. Damit ist die Versicherung fast genauso teuer wie die eigentliche Abbezahlung des Darlehens an sich.

Lohnt sich der Abschluss einer Restschuldversicherung wirklich?

Das grundlegende Prinzip der Restschuldversicherung ist definitiv sinnvoll. Gerade wenn eine Familie nur einen Hauptverdiener hat, der einen Kredit aufnimmt, kann die Arbeitsunfähigkeit oder gar der Todesfall zu schwerwiegenden, wirtschaftlichen Problemen führen. Das Problem: Viele Restschuldversicherungen zahlen den Versicherungsbetrag nur nach ausführlichen Prüfungen aus, gerade wenn es um den Fall der Arbeitsunfähigkeit geht.

Hinzu kommt, dass die Kosten für die Restschuldversicherung nicht im Verhältnis zum Nutzen stehen – zumindest aus Sicht von Verbraucherschützern. Die Versicherungsgesellschaften und Banken würden mit dem Abschluss viel Geld verdienen, der Kunde profitiert aber nur in seltensten Fällen von der Police. Zumal es einigen Alternativen zur Restschuldversicherung gibt.

Alternativen zur Restschuldversicherung

Besonders für den Todesfall eines Kreditnehmers existiert mit der Lebensversicherung eine gute Alternative. Dabei sollten Verbraucher vor allem auf die Risikolebensversicherung vertrauen, die einen bestimmten Betrag im Falle des Todes ausbezahlt. Diese Summe kann deutlich höher gewählt werden als die mögliche Restschuld. So ist die Familie auch fernab des Kredits zumindest aus finanzieller Sicht gut abgesichert. Im Gegensatz zur kapitalbildenden Lebensversicherung erfolgt bei der Risikolebensversicherung kein Vermögensaufbau an sich, dafür sind die Kosten der Versicherung deutlich geringer.

Vor der Arbeits- oder Berufsunfähigkeit können hingegen private Versicherungen schützen. Dabei ist eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung deutlich günstiger, sichert aber auch nur für den Fall totaler Arbeitsunfähigkeit ab. Wer sich hingegen auch gegen das Risiko absichern möchte, seinem erlernten bzw. aktuellen Beruf nicht mehr nachzukommen, der sollte auf eine entsprechende Berufsunfähigkeitsversicherung setzen. Beide Policen schütten keine Einmalbeträge aus, sondern überweisen monatlich einen festen Betrag an den Versicherungsnehmer.

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