Ratgeber: Lohnt sich eine Kreditausfallversicherung ?


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Kreditausfallversicherungen sind allgemein Finanzinstrumente, die dazu dienen, das Risiko des Ausfalls von Krediten bzw. Forderungen abzusichern. Der Begriff "Kreditausfallversicherung" wird dabei mit verschiedenen Bedeutungen verwendet. Zum einen findet er Anwendung im Hinblick auf die Absicherung von Verbraucherkrediten, zum anderen wird er für bestimmte - vor allem spekulativ genutzte - Derivate eingesetzt, die sich auf Kreditausfallrisiken beziehen. Auf beide Bedeutungen wird nachfolgend eingegangen.

Kreditausfallversicherung als typische Restschuldversicherung

Bezogen auf Verbraucherkredite ist Kreditausfallversicherung ein Synonym für die häufig anzutreffende Restschuldversicherung. Dabei handelt es sich um ein Versicherungsprodukt, das der Kreditnehmer im Zusammenhang mit einer Kreditaufnahme abschließt. Die Restschuldversicherung stellt sicher, dass die Kredittilgung auch bei besonderen Ereignissen, die die Bedienung des Kredites in Frage stellen würden - Tod, Krankheit, Arbeitslosigkeit u.a. -, ordnungsgemäß stattfindet. Es handelt sich üblicherweise um eine Risiko-Lebensversicherung mit fallender Versicherungssumme - entsprechend dem jeweiligen Betrag der Restschuld. Die Restschuldversicherung schützt Kreditnehmer wie Kreditgeber gleichermaßen. Sie wird vor allem bei Ratenkrediten und bei Baufinanzierungen eingesetzt.

Kredit- oder Forderungsausfallversicherung


Während die Restschuldversicherung sich nur auf Kredite an (private) Verbraucher bezieht, gibt es auch im gewerblichen Bereich Möglichkeiten, Kreditausfälle abzusichern. Sie richten sich vor allem an Lieferanten, die ihren Kunden bei Lieferungen oft Kredit (Zahlungsziele) gewähren. Um hier mögliche Ausfälle abzusichern, gibt es die Kredit- oder Forderungsausfallversicherung. Sie tritt ein, wenn der Schuldner nicht zahlt. Auch hierbei handelt es sich de facto um eine Kreditausfallversicherung, der Begriff ist aber in diesem Zusammenhang unüblich. Kredit- oder Forderungsausfallversicherungen beziehen sich ausschließlich auf Lieferanten- oder Warenkredite, nicht auf Bankkredite oder andere Kreditformen.

Kreditausfallversicherung - Credit Default Swap


Von Kreditausfallversicherungen wird auch bei sogenannten Credit Default Swaps - kurz CDS - gesprochen. Dabei handelt es sich um eine Vereinbarung, bei der der Sicherungsgeber dem Sicherungsnehmer eine Ausgleichszahlung verspricht, wenn ein definierter Referenzschuldner mit Zahlungen ausfällt. Dafür erhält er als Gegenleistung eine Prämie. Eine solche Vereinbarung wirkt wie eine Kreditausfallversicherung, weshalb der Begriff häufiger als Bezeichnung für CDS verwandt wird. In der Regel beziehen sich Credit Default Swaps auf Anleihen größerer Schuldner am Kapitalmarkt.

Allerdings werden CDS sehr oft nicht zu Absicherungszwecken eingesetzt, sondern um Spekulation zu betreiben. Die Prämien für CDS werden außerhalb der Börse gehandelt (sogenannter OTC-Handel) und ihr Preis ist ein Gradmesser für die vom Markt eingeschätzte Bonität eines Anleiheschuldners. Letztlich wird hier das Kreditausfallrisiko von dem eigentlichen Schuldverhältnis getrennt. Kommt es tatsächlich zu einem Zahlungsausfall, kann es sein, dass der momentane Besitzer des CDS eine Ausgleichszahlung erhält, obwohl er gar nicht geschädigt ist.

Zusammenfassung Kreditausfallversicherung

  • die Bezeichnung Kreditausfallversicherung steht für verschiedene Finanzinstrumente im Zusammenhang mit der Absicherung von Krediten gegen Zahlungsausfälle;
  • bei Verbraucherkrediten bildet er ein Synonym für die Restschuldversicherung - eine Risiko-Lebensversicherung, die die Kreditrückzahlung garantiert;
  • der Kreditausfallversicherung entspricht die Kredit- bzw. Forderungsausfallversicherung bei Lieferantenkrediten;
  • der Begriff wird auch für bestimmte spekulativ eingesetzte Kreditderivate verwandt - sogenannte Credit Default Swaps.

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