Welchen Nutzen hat eine Forderungsausfallversicherung?


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Die Forderungsausfallversicherung ist die gängigste Form der Kreditversicherung. Unternehmen sichern sich hierbei gegen das Risiko ab, dass ein Kunde die Rechnung für ein bereits geliefertes Produkt bzw. eine durchgeführte Dienstleistung nicht begleichen kann. In diesem Fall erhält der Lieferant die ausstehende Zahlung oder ein Teil dessen von der Versicherungsgesellschaft.

Wann tritt die Forderungsausfallversicherung in Kraft?

Abgeschlossen wird die Versicherung immer für den Fall, dass es bei Kunden eines Unternehmens zu Zahlungsausfällen kommt. Problematisch ist das, weil Dienstleistungen und Waren in der Regel auf Rechnung gekauft werden. Dem Lieferanten sind also bereits Kosten entstanden, bevor er Geld von seinem Kunden erhält. Kann dieser das Zahlungsziel nicht einhalten, führt dies unter Umständen zu Liquiditätsengpässen beim Lieferanten. Denn dieser plant die Bezahlung der offenen Forderung entsprechend ein und würde mit dem Geld seinerseits Rechnungen begleichen.

Damit es nicht zu diesem Fall kommt, schließt der Lieferant eine Forderungsausfallversicherung ab. Sofern das Unternehmen ein Mahnverfahren gegen den zahlungsunfähigen Kunden einleitet, greift die Versicherung. Der Versicherer versucht seinerseits noch einmal, die Zahlung der offenen Rechnung erwirken. Ist das nicht von Erfolg gekrönt, wird ein vorher festgelegter Prozentsatz – meist zwischen 70 und 90 Prozent – der Forderung an den Lieferanten überwiesen.

Sind alle Kunden des Unternehmens versichert?

Grundsätzlich einigen sich Versicherungsunternehmen und Lieferant darüber, für welche Forderungen die Versicherung abgeschlossen wird. Die Versicherungsgesellschaft lässt sich in der Regel nicht darauf ein, besonders illiquide Kunden in den Vertrag aufzunehmen. Aus diesem Grund führt die Gesellschaft vorher eine Bonitätsprüfung bei den Kunden durch. Fällt diese positiv aus, werden die Forderungen abgesichert. Bei negativer Auswertung wird entweder die Versicherungsprämie erhöht oder die Versicherung für den Kunden wird verweigert.

Leistungen der Forderungsausfallversicherung

Durch den Ausfall von Forderungen muss es beim Lieferanten nicht direkt zur Unternehmensinsolvenz kommen. Allerdings kann sich die Bonität des Unternehmens verschlechtern, was negative Auswirkungen auf die Möglichkeiten zur Aufnahme von Fremdkapital hat. Zusätzlich muss unter Umständen ein Rahmenkredit beansprucht werden, um den Zahlungsausfall zu kompensieren und für Liquidität zu sorgen. Gängige Versicherungen bieten daher folgende Leistungen an:


  • Forderungsmanagement In erster Linie geht es natürlich darum, den Ausfall von Forderungen abzusichern. Das betrifft sowohl Warenlieferungen und Dienstleistungen aus dem In- als auch aus dem Ausland.
  • Professionelle Kreditprüfung Die finanzielle Situation von Kunden wird bereits im Vorhinein überprüft, um Zahlungsausfälle im Ansatz zu vermeiden.
  • Entschädigung bei Zahlungsverzug Einige Versicherer zahlen ihren Kunden bereits dann eine Entschädigung, wenn das Mahnverfahren noch nicht komplett abgeschlossen ist. So sollen Liquiditätsengpässe beim Lieferanten wirkungsvoll verhindert werden.
  • Rechtschutzfunktion Sollte es dazu kommen, dass eine Forderung vor Gericht eingetrieben werden muss, kommen einige Forderungsausfallversicherungen für die Gerichtskosten auf.
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