Zinsparität
Berücksichtigt man die jeweiligen Wechselkursschwankungen, so sollen sowohl bei der inländischen als auch bei der ausländischen Anlage dieselben Renditen erzielt werden.
Bei dieser Theorie werden Wechselkursschwankungen stets ausschließlich durch das Anlageverhalten von Kapitalgebern erklärt. Damit diese Zinsparität jedoch erreicht werden kann, ist eine vollkommene Kapitalmobilität notwendig. Das bedeutet, dass auch größere Kapitalmengen innerhalb kürzester Zeit und ohne große Kosten transferiert werden können.
Ungedeckte und gedeckte Zinsparität
Bei der Zinsparität unterscheidet man grundsätzlich die ungedeckte und die gedeckte. Bei der ungedeckten Zinsparität geht ein Anleger davon aus, dass prognostizierte Wechselkursänderungen auch eintreten. Er verlässt sich also auf eine Prognose und hat ein dementsprechendes Risiko zu tragen. Hier gibt es keine Finanzderivate (= Termingeschäfte, deren Preis von einem Basiswert abhängt) zur Absicherung. Man kann auch sagen: Bei der ungedeckten Zinsparität akzeptieren Marktteilnehmer das nicht kalkulierbare Wechselkursrisiko.Etwas anders sieht es bei der gedeckten Zinsparität aus. Hier sind eben genannte Finanzderivate zur Minderung des Wechselkursrisikos vorhanden. Das Wechselkursrisiko ist also aufgrund eines abgeschlossenen Termingeschäfts deutlich geringer und es kann besser kalkuliert werden. Und das funktioniert zum Beispiel so: Man vereinbart bereits Anfang des Jahres einen Kurs, zu dem die jeweiligen Devisen (= Zahlungsmittel in ausländischen Währungen) in einem Jahr übergeben werden. Das bietet ein hohes Maß an Sicherheit und macht das Kalkulieren von möglichen Renditen deutlich einfacher. Diese Form des Absicherungsgeschäfts nennt man auch Swap-Geschäft.
Und noch einmal kurz zusammengefasst
- Theorie der Zinsparität geht auf John Maynard Keynes zurück
- Zinsparität geht davon aus, dass Anleger immer dort investieren, wo die höchste Rendite erwirtschaftet wird
- Das Erreichen der Zinsparität macht eine vollkommene Kapitalmobilität notwendig
- Wechselkursschwankungen werden bei der Zinsparität ausschließlich mit dem Anlageverhalten der Investoren erklärt
- Man unterscheidet zwischen ungedeckte und gedeckte Zinsparität, wobei die gedeckte Zinsparität über Finanzderivate zur Minderung des Wechselkursrisikos verfügt
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Absolute & komparative Kostenvorteile
- chevron_right Der Markt
- chevron_right Stabliniensystem
- chevron_right Handelshemmnisse
- chevron_right Kaufvertrag
- chevron_right Arten des Kaufvertrages
- chevron_right Wirtschaftskreislauf
- chevron_right BWL Grundlagen
- chevron_right Effektivität und Effizienz
- chevron_right Verbrauchsgüter Gebrauchsgüter
category Auch in dieser Kategorie
- chevron_right Handelshemmnisse
- chevron_right Lohnquote
- chevron_right Transferleistungen
- chevron_right Gewinnquote
- chevron_right Magische Viereck
- chevron_right Flexible und fixe Wechselkurse
- chevron_right Wechselkursschwankungen
- chevron_right Realeinkommen