Vollkommen unelastische Nachfrage


Käufer eines Gutes versuchen naturgemäß immer, einen möglichst niedrigen Preis für die gewünschte Ware zu zahlen. Aus diesem Grund nimmt die Zahl der Käufer bei steigendem Preis normalerweise auch ab. Zumindest bei den meisten Gütern gilt das. Denn nicht selten ist es potenziellen Käufern möglich, auf andere Güter auszuweichen, wenn der Preis des eigentlich gewünschten Gutes deutlich steigt.

In diesem Fall würde man von der Nutzung eines sogenannten Substitutionsgutes sprechen. Dieses ersetzt das ursprünglich vom nachfragenden Marktteilnehmer gewünschte Gut. Substitutionsgüter sind also oftmals Güter, die das ursprünglich gewünschte Gut in seiner Funktion komplett oder annähernd ersetzen können. Ein klassisches Beispiel dafür ist Margarine, welche die Funktion von Butter übernehmen kann – auch wenn es bei diesen Produkten sicher auch Unterschiede gibt. (siehe auch Substitution )

Vollkommen unelastische Nachfrage

Zwickmühle vollkommen unelastische Nachfrage


Es gibt jedoch Situationen, in denen den Verbrauchern kein Substitutionsgut zur Verfügung steht um so auf Preisänderungen zu reagieren. Zudem kann es praktisch unmöglich sein, auf die entsprechende Ware zu verzichten oder deren Verwendung zu reduzieren.


In solchen Fällen kann es zu einer vollkommen unelastischen Nachfrage kommen. Diese in der Praxis weitgehend nicht auftretende Situation beschreibt in der Theorie praktisch eine aus Sicht der Verbraucher relativ hilflose Situation. Denn im Rahmen einer vollkommen unelastischen Nachfrage können diese aus genannten Gründen nicht auf Preisänderungen reagieren. Sie sind praktisch gezwungen, das betreffende Gut im gleichbleibenden Umfang zu konsumieren – unabhängig vom geforderten Preis.

Aktuelles Beispiel für vollkommen unelastische Nachfrage

Ein aktuelles Beispiel, das der Situation einer vollkommen unelastischen Nachfrage relativ nahe kommt, ist der Kraftstoff.


Grundsätzlich müssen Verbraucher diesen erwerben um beispielsweise ihrer beruflichen Tätigkeit nachzukommen. Ein Substitutionsgut existiert nicht. Lediglich mittels kostenintensiver Technik wäre ein Verzicht bzw. eine Senkung der Konsummenge möglich. Lediglich was den privaten Gebrauch eines Fahrzeuges angeht, können Verbraucher reagieren. Andererseits ist auch die Lagerung von Kraftstoff kaum möglich – lediglich in geringen Mengen. Das verhindert, dass Verbraucher über Vorratskäufe durchführen können. Eine Beeinflussung des Preises für Kraftstoffe über die Konsummenge ist deshalb so gut wie nicht möglich.

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