Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) hat in der Makroökonomie einen hohen Stellenwert. Ihre Aufgabe besteht darin, eine Messung des Wohlstandes vorzunehmen. Gleichermaßen ist sie die Basis für viele Prognosen, die eine direkte Auswirkung auf die Wirtschaft haben. Des Weiteren bildet die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung eine wichtige Datengrundlage beim Aufstellen hypothetischer Überlegungen. Durch diese Rechnung können wirtschaftspolitische Entscheidungen sowohl unterstützt als auch gefestigt werden. Hierdurch sind diese leichter durchzusetzen. Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung trägt jedoch auch dazu bei, wirtschaftliche Zusammenhänge generell besser zu verstehen.
Studenten erhalten in Vorbereitung von Klausuren häufig eine Eselsbrücke in Form eines Vergleichs: Die VGR stellt für die Volkswirtschaft das Gleiche dar, was das Rechnungswesen für die Unternehmen ist. Sie ist eine Rechnung, die bereits vollzogene Daten betrachtet und sich somit an Vergangenem orientiert.
Die Satellitensysteme
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung besteht aus mehreren Teilrechnungen, die auch als Satellitensysteme bezeichnet werden. Dazu zählen
- die Arbeitsmarktstatistik,
- die Einkommens- und Verbrauchsstatistik,
- die Statistik der Außenwirtschaft,
- die Preisstatistik,
- die Vermögensstatistik sowie
- die Input-/ Output-Rechnung.
Das statistische Bundesamt arbeitet diese zusammen mit der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung jeweils auf und wertet sie aus.
Die Betrachtungsweise des Inlandsproduktes (sowie deren Berechnung) lässt in Bezug auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes genauere Schlussfolgerungen zu. Das wirtschaftliche Kreislaufsystem bildet für diese Rechnung die theoretische Grundlage. Sie misst die Leistung und ist gleichzeitig auch die Basis der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Im Jahr 1995 wurden von dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen grundsätzliche Regeln fixiert, die für die EU-Mitgliedsstaaten verbindlich sind. Die Regeln basieren auf Basis des „Systems of National Accounts“ (von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen), das das deutsche System schrittweise ablöst. Für Studenten ist das Thema im Bereich der Volkswirtschaftslehre und der Makroökonomie von großer Bedeutung, da die meisten Übungen und Klausuren von der VGR handeln und nach entsprechenden Berechnungen fragen.
Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsrechnung
Die VGR wird als zeitraumbezogene Quantifizierung des erweiterten Wirtschaftskreislaufmodells bezeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt, das Volkseinkommen und das Bruttonationaleinkommen sind zentrale Größen der VGR. Ihrem Wesen nach ist die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung eine Wertschöpfungsrechnung. Es werden also nur wirtschaftliche Aktivitäten gemessen, die auf eigene Leistung in der entsprechenden Produktionsstufe zurückzuführen sind. Die Zulieferungen, die in den fertigen Gütern enthalten sind, werden damit ausgeklammert.
Die VGR befasst sich mit der Bruttosozialproduktrechnung und wird in die Entstehungs-, die Verwendungs- und die Verteilungsrechnung unterteilt. Wo das Bruttosozialprodukt entstehen soll, betrachtet die Entstehungsrechnung. Wer das Bruttosozialprodukt wofür nutzt, betrachtet die Verwendungsrechnung. Und wohin es letztlich fließt, betrachtet die Verteilungsrechnung. Die Akteure sind die Unternehmen, Haushalte und der Staat.
Diese Grafik kann viel theoretische Lektüre sparen. Es muss lediglich das, was übereinander steht, addiert werden. Das, was nebeneinander steht, ist gleich:
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