Nachfrageinflation


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An der sogenannten Nachfrageinflation sind vereinfacht gesagt die Produzenten, also die Anbieter schuld. Die Situation bei einer solchen Nachfrageinflation sieht nämlich so aus, dass die Produzenten an der Kapazitätsgrenze arbeiten. Die Nachfrage befindet sich also auf einem extrem hohen Niveau. Dementsprechend sind die Anbieter nicht dazu in der Lage, die gesamte Nachfrage zu befriedigen.


Deshalb entscheiden sie sich dazu, die Preise für ihre Produkte zu erhöhen. Anbieter produzieren in diesem Fall nach dem Motto „Wer den höchsten Preis zahlt, bekommt den Zuschlag“. Die Folge ist ein steigendes Preisniveau und eine eintretende Inflation.

Wie entsteht eine Nachfrageinflation?

Zu einem Anstieg der Preise durch eine erhöhte Nachfrage kommt es in der Regel durch wirtschaftlich gute Zeiten in einem Währungsraum. Dann herrscht nahezu Vollbeschäftigung, weshalb die Konsumgüternachfrage hoch ist bzw. immer weiter ansteigt. Jedoch kann das Produktangebot nicht mit diesem Anstieg der Nachfrage schritthalten.

Begründet ist diese Inflexibilität des Angebots darin, dass Unternehmen in wirtschaftlich starken Zeiten meist dicht an der Kapazitätsgrenze arbeiten. Diese zu erweitern ist in der Theorie möglich, nimmt in der Praxis aber einige Zeit in Anspruch. Denn Unternehmen müssen beispielsweise neue Maschinen kaufen, Lagerhallen erweitern oder passende Mitarbeiter finden, um die maximale Produktionsmenge auszubauen. Folglich sorgt die erhöhte Nachfrage in erster Linie für steigende Preise.

Weitere Ursachen der Nachfrageinflation

Nicht nur die Konsumgüternachfrage kann eine solche Inflation bedingen, auch wenn dies eine der häufigsten Ursachen ist. Auch die Nachfrage nach Investitionsobjekten, die meist mit der Konsumgüternachfrage einhergeht, kann diesen Effekt hervorrufen. Denn in diesem Fall schaffen es die Produzenten ebenfalls nicht, für ein entsprechendes Angebot zu sorgen.

In seltenen Fällen sorgt der Staat für eine Nachfrageinflation, die jedoch in der Regel nur einzelne Wirtschaftsbereiche betrifft. Beispielsweise steigen in der Theorie die Autopreise, wenn der Staat die komplette Polizei mit neuen Fahrzeugen ausstatten würde.

Zu guter Letzt kann eine Nachfrageinflation auch importiert sein. Ein Wirtschaftsraum verfügt dann über dauerhaft hohe Exportüberschüsse oder benötigt einen bestimmten Rohstoff für die Produktion. Steigen die Kosten für den im Ausland abgebauten Rohstoff, geben die Produzenten – in diesem Fall als Nachfrager der Rohstoffs – die gestiegenen / importieren Preise an die Nachfrager weiter.

Nachfrageinflation – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Eine Nachfrageinflation entsteht durch eine hohe Nachfrage bei gleichzeitig stagnierendem Angebot
  • Begründet ist dies in der Inflexibilität des Angebots und einer Produktion nahe der Kapazitätsgrenzen
  • Nachfrageinflationen können durch Konsum, Investitionen, den Staat oder Importe entstehen
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