Monetarismus


Der Monetarismus stellt eine Erklärung für die Inflation. Damit unterscheidet er sich vom Keynesianismus, der sich auf das Einkommen und die Beschäftigung spezialisiert hat. Das Wachstum der Geldmenge einer Volkswirtschaft ist für die Inflation verantwortlich.

Es handelt sich beim Monetarismus um die Betrachtung eines geschlossenen Wirtschaftssystems. Brunner und Friedman werden als Verfechter des Monetarismus genannt.

Nachfolgend werden die Thesen des Monetarismus kurz erläutert:

  • Die relative Stabilität des privaten Sektors: Flexible Preise sorgen für ein Gleichgewicht auf dem Markt. Die Dynamik dieses Prinzips sorgt automatisch für Stabilität im privaten Sektor. Von der Umwelt bedingte Abweichungen werden automatisch korrigiert.
  • Steuerung der Geldmenge: Über die Geldmenge kann das Nominaleinkommen beeinflusst werden. Eine direkte Steuerung durch die Zentralbanken ist jedoch ausgeschlossen. Daher muss hier auf die Konzepte der monetären Basis oder der Zentralbankgeldmenge zurückgegriffen werden.
  • Reale Effekte: Eine dauerhafte Erhöhung der Geldmenge führt laut dieser Theorie nur zu einem kurzfristig realen Effekt auf Beschäftigung und Produktion. Tatsächlich ist die Hauptwirkung jedoch eine erhöhte Rate der Inflation.
  • Neoquantitätstheorie: Hier wird die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes betrachtet. Geld steht in Verbindung mit weiteren Vermögensformen. Je nach Ertragsart wird daher eine andere Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erzielt.
  • Relative Preise: Eine Weiterentwicklung des kredittheoretischen Ansatzes von Keynes. Es herrscht eine Beziehung zwischen allen Aktiva einer Bilanz. Wird das Gleichgewicht durch die Vermehrung der Geldmenge beeinflusst, so wird sich dies im gesamten Aktiva niederschlagen und für relative Ertragsraten sorgen.
  • Konjunktur- und Wachstumszyklen: Störungen werden auf umweltbedingte Einwirkungen in das Wirtschaftssystem zurückgeführt. Wird außerdem Geld/Fiskalpolitik betrieben, treten die Auswirkungen verstärkt zu Tage.
  • Langfristigkeit: Der Geld- und Fiskalpolitik wird keine große Wirkung unterstellt. Eine Finanzierung über Steuern und Kredite sorgt laut den Monetaristen für die Verdrängung privater Ausgaben. Der Umfang und der Zeitpunkt von Wirkungen kann außerdem nicht vorausgesehen werden.
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