Personalfreisetzung


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Wenn der Personalbestand im Unternehmen größer ist als der Bedarf, kommt es in der Regel zur Personalfreisetzung.


Die Reduzierung von Kapazitäten lässt sich wieder wiederum in


  • Qualität (Überdeckung in einer gewissen Qualifikation)
  • Quantität (Überdeckung in einer gewissen Höhe)
  • Örtlichkeit (Überdeckung in gewissen Unternehmensteilen)
  • Zeit (Überdeckung in einem gewissen Zeitraum)


ausdrücken. Die Personalfreisetzung ist nicht gleichzusetzen mit dem Abbau von Personal durch Entlassungen.

Ursachen für Personalfreisetzung


1.    Managementfehler (zum Beispiel: Fehlinvestitionen)


2.    Weitestgehend vorhersehbare Ursachen


  •  unzureichende oder unzutreffende Personalplanung
  •  Rationalisierungen
  •  Reorganisation
  •  Betriebsverlagerungen oder -stilllegungen
  •  Produktumstellung oder -verlagerung
  •  technischer Fortschritt
  •  Fusionen
  •  periodische Schwankungen beim Personalbedarf
  •  Unternehmensauflösung

3.    Weitestgehend unvorhersehbare Ursachen


  • Bedürfnisveränderungen
  • Absatzverluste (konjunkturell bedingt)
  • Schrumpfungsprozesse in der Branche oder Gesamtwirtschaft (strukturell bedingt)
  • personenbedingte Gründe

Die Ursachen der Personalfreisetzung können


  •  geplant oder ungeplant,
  •  andauernd oder vorübergehend,
  •  betriebsintern oder -extern


sein, und


  •  einzelne Arbeitnehmer/-gruppen, die gesamte Belegschaft in bestimmten Bereichen und bestimmten Qualifikationen betreffen.

Die Maßnahmen

Die Maßnahmen der Personalfreisetzung werden wie folgt unterteilt:


Personalfreisetzung Massnahmen und Methoden

Die unternehmens- und personalpolitischen Maßnahmen


Diese Maßnahmen tragen zur dauerhaften Arbeitsplatzsicherung bei.


Durch einzelne unternehmenspolitische Maßnahmen kann die Unternehmensleitung versuchen, eine Verbesserung der Erfolgslage herbeizuführen und darüber hinaus eine vorweggenommene oder vorliegende Personalüberdeckung zu reduzieren.


Dazu gehören unter anderem:


  • ein neues Geschäftsfeld entwickeln
  • Kosten senken
  • weitere Marketingaktivitäten sowie Markt- und Produktdiversifikation (Erweiterung)
  • Subventionen (Zuschüsse, Beihilfen) akquirieren
  • Rationalisierungsinvestitionen zeitlich verschieben (Dabei handelt es sich um eine Investition, die erreicht, dass mit kleinem Einsatz - Input -
  • eine gewisse Produktionsmenge - Output - erbracht werden kann.
  • Wartungs-, Reparatur- und Erneuerungsarbeiten vorziehen

Personalpolitische Maßnahmen dienen dazu, die Nachteile für Unternehmen und Mitarbeiter bei notwendigen Freisetzungen so niedrig wie möglich ausfallen zu lassen.


Entsprechende Maßnahmen können sein:


  • Personal-Flexibilisierung: Eine hohe Mobilität und Mehrfachqualifikation können dazu beitragen, dass quantitative Personalfreisetzungsmaßnahmen weitgehend vermieden werden können.
  • Aufbau von Rand- und Stammbelegschaft: Mögliche Freisetzungsmaßnahmen betreffen dann lediglich die Randbelegschaft.
  • Qualifikationsstruktur-Gestaltung
  • Altersstruktur-Gestaltung

Qualitative Maßnahmen


Die qualitativen Anpassungsmaßnahmen beziehen sich auf die Personalentwicklung.




Die Qualifikation, die Einsatzflexibilität, und somit auch das Versetzungspotenzial in andere Bereiche, der betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhöhen sich. Damit tragen sie zur Sicherung ihrer Tätigkeit bei.

Quantitative Maßnahmen


Die quantitativen Anpassungsmaßnahmen haben das Ziel, die Überkapazität mit der Verringerung der Beschäftigtenzahl zu reduzieren.


Dazu zählen Maßnahmen wie:


  • Aufhebungsverträge
  • Einstellungsstopps
  • vorzeitige Pensionierung
  • Outplacement (eine finanzierte Dienstleistung von Unternehmen für ausscheidendeMitarbeiter; wird für die berufliche Neuorientierung als professionelle Hilfe angeboten und reicht bis hin zu einer Existenzgründung oder zur Unterzeichnung eines neuen Vertrages)
  • Leasingverträge werden nicht verlängert
  • befristete Arbeitsverträge werden nicht verlängert
  • Erschaffung negativer Anreize, zum Beispiel: Abbau von Sozialleistungen

Örtliche Maßnahmen


Die örtlichen Maßnahmen reduzieren im Gegensatz zu den quantitativen Maßnahmen die personelle Überkapazität ohne die Verringerung des Personalbestandes.


Sie dienen innerhalb eines Unternehmens einem quantitativen Kapazitätsausgleich und empfehlen sich immer dann, wenn sich eine Überdeckung in einem Bereich des Unternehmens durch eine Unterdeckung in einem anderen Unternehmensbereich kompensieren lässt.


Die Voraussetzungen dafür lauten:


  • annähernd gleiche Qualifikationsprofile
  • die Zeitpunkte für einen Freistellungs- und einen Einstellungsbedarf müssen übereinstimmen

Örtliche Maßnahmen sind Umsetzungen und Versetzungen.


Zeitliche Maßnahmen


Mit den zeitlichen Anpassungsmaßnahmen soll eine Reduzierung der quantitativen Überkapazität angestrebt werden, bei der kein Abbau der Beschäftigtenzahl stattfindet.


Dazu zählen Maßnahmen wie:


  • Abbau von Überstunden, Mehrarbeit und Sonderschichten
  • Urlaubsgestaltung
  • Kurzarbeit
  • Arbeitszeitverkürzung
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