Management by Delegation (MdD)


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Management by Delegation ist ein Führungskonzept, bei dem sowohl routinemäßige als auch anspruchsvolle Aufgaben vom Management an einzelne Mitarbeiter oder Gruppen von Mitarbeitern übertragen werden. Es erfolgt lediglich eine Erfolgskontrolle durch die Vorgesetzten, ansonsten findet kein aktives Eingreifen in die Prozesse mehr statt.

Ablauf und Voraussetzungen von Management by Delegation

Merke: Was ist Management by Delegation?

Im Rahmen des Management by Delegation übergeben Führungskräfte Aufgaben an Mitarbeiter, die dann in Eigenregie ausgeführt werden. Es erfolgt lediglich eine regelmäßige Kontrolle durch die Führungskräfte, aber kein aktiver Eingriff mehr in das operative Geschäft.

Beim MdB übertragen Führungskräfte bestimmte Aufgaben in eigenem Ermessen an Mitarbeiter. Es kann sich sowohl um einfache Routine-Aufgaben – etwa die Betreuung des Unternehmens-Blogs – als auch komplexe Sachverhalte wie beispielsweise die Erstellung einer mehrmonatigen Marketing-Kampagnen handeln. Damit die Übertragung der Aufgaben reibungslos funktioniert, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Der Vorgesetzte definiert den klaren Umfang der Aufgaben und macht deutlich, wie diese erfüllt werden sollen.
  • Es werden bestimmte Meilensteine und ein „Endziel“ festgelegt.
  • Mitarbeitern werden die notwendigen Weisungsrechte und Vertretungsbefugnisse übertragen.
  • Verantwortlich für das Projekt ist trotzdem der Vorgesetzte.


Auch die Einrichtung entsprechender Erfolgskontrollen wie beispielsweise Gespräche mit den Mitarbeitern ist wichtig. Nur so kann der Vorgesetzte überprüfen, ob die von ihm definierten Ziele tatsächlich erreicht werden. Gerade bei komplexeren Aufgaben werden sogenannte Meilensteine vereinbart, die als „Zwischenetappe“ angesehen werden können. Durch diese Etappenziele kann der Vorgesetzte notfalls noch rechtzeitig eingreifen und bestimmte Prozesse neu ordnen.

Vorteile und Nachteile von Management by Delegation

MbD bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit sich. Zunächst zu den Vorteilen:

  • Mitarbeiter werden motiviert, weil sie Aufgaben eigenständig übernehmen können.
  • Es erfolgt eine Auflockerung der sonst starren Hierarchien, weshalb Aufgaben genau von den Personen übernommen werden können, die auch die tatsächlichen Kompetenzen hierfür besitzen.
  • Führungskräfte werden entlastet, weil sie sich nicht mehr intensiv um alle Aufgaben kümmern müssen.
  • Langfristig gesehen kann sich das Betriebsklima verbessern, weil Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz grundsätzlich motivierend wirken.


Allerdings werden bei diesem Führungsansatz Managementfunktionen nicht mehr gleichrangig betrachtet. Insofern kann nur eine unzureichende Kontrolle stattfinden, die unter Umständen zu Effizienzverlusten oder Fehlern führen kann. Zudem könnten sich Mitarbeiter als „Laufbursche“ fühlen, wenn lediglich einfache Aufgaben delegiert werden.

Unterschied Management by Delegation und Management by Exeption

Auch das Management by Exception (MbE) ist ein Führungsansatz, der Aufgaben vollständig an Mitarbeiter delegiert. Allerdings handelt es sich hierbei ausnahmslos um Routineaufgaben, die vergleichsweise einfach und standardisiert sind. Beispielsweise könnte ein Produktionsunternehmen das Lackieren von Brettern bzw. die Bedienung der Lackierstraße vollständig autark von den Mitarbeitern abwickeln lassen.

Im Unterschied zum Management by Delegation kommt bei MbE ein klar definiertes „Warnsystem“ zum Einsatz. Sobald die Ist- von den Soll-Werten abweichen, wird der Führungskraft automatisch Bericht erstattet – und nicht erst bei einem bestimmten Meilenstein. Dann greift der Abteilungsleiter aktiv in den Prozess ein, woraufhin die Mitarbeiter nach der Problemlösung wieder eigenständig arbeiten.

Management by Delgation – Beispiel aus der Praxis

Der Abteilungsleiter des Online-Marketings in einem Unternehmen möchte einige Aufgaben vollständig an Mitarbeiter delegieren. Davon erhofft er sich, Kreativität zu fördern und die Mitarbeiter zu motivieren. Die Angestellten müssen dann nicht mehr in starren Mustern denken, sondern können mehr eigene Ideen einbringen. Konkret sollen die Social-Media-Kanäle im kommenden Jahr an ohne direktes Eingreifen des Verantwortlichen betreut werden:

  • Der Aufgabenbereich umfasst das Posten auf gängigen Kanälen und die Interaktion mit den Nutzern.
  • Klares Ziel der Maßnahme ist, die Ansichten der Posts um 10 Prozent zu erhöhen. Auch die Zahl der Follower soll um 15 Prozent gesteigert werden.
  • Als Meilensteine definiert der Vorgesetze jeweils eine Steigerung der Zahlen um 3 Prozent im ersten Halbjahr.
  • Zudem werden den Mitarbeitern entsprechende Berechtigungen ausgestellt, die Kanäle verwalten zu dürfen.


Anschließend betreuen die Mitarbeiter Facebook, Twitter und Co. eigenständig. Nach sechs Monaten kommt die Abteilung mit der Führungskraft zusammen und erstattet ein umfangreiches Reporting über die durchgeführten Maßnahmen. Insgesamt konnten die Ansichten und Follower bereits um 7 Prozent gesteigert werden. Damit ist der Vorgesetzte mehr als zufrieden und lässt die Mitarbeiter weiterhin autark arbeiten.

Management by Delegation – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Beim Management by Delegation werden unterschiedlichste Aufgaben komplett an Mitarbeiter delegiert
  • Es erfolgt eine eigenständige Erfüllung der Aufgaben, der Vorgesetzte führt lediglich Kontrollen durch
  • Dadurch sollen die Vorgesetzten entlastet und Mitarbeiter motiviert werden
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