Lohnformen
Grundlagen zu den Lohnformen
Die Lohnformen dienen der individuellen Entgeltbestimmung. Die Frage nach der Gerechtigkeit des Lohns ist dabei kein Gegenstand der BWL, sondern der Sozialwissenschaften. Vielmehr gilt es für Betriebswirte, die Lohnform der Art der Lohnbemessung anzupassen. Von großer Bedeutung hierbei ist zum einen die Feststellung der absoluten Lohnhöhe. Diese wird sowohl von internen Faktoren (Branche, Gewinnspanne) als auch von externen Faktoren (Steuer, Sozialabgaben) beeinflusst.
Zum anderen ist die relative Lohnbemessung von Bedeutung. Dazu werden die Tätigkeiten im Unternehmen differenziert betrachtet und deren Relevanz für das Unternehmen sowie die für die Ausübung benötigten Fähigkeiten analysiert. Die Festlegung des Lohns hat entscheidenden Einfluss auf die Motivation der Arbeitnehmer und die Chancen des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig reduzieren zu hohe Löhne – egal in welcher Lohnform – den Gewinn des Unternehmens.
Die Lohnformen im Detail
Unterschieden wird zwischen insgesamt drei Lohnformen, wobei der sogenannte Zeitlohn die gängigste Art darstellt. Dabei muss der Arbeitnehmer über einen festgelegten Zeitraum – in der Regel Arbeitsstunden pro Woche – seiner Tätigkeit nachgehen und erhält hierfür einen ebenfalls im Vorhinein festgelegten Lohn.
In Fabriken war der Stücklohn (auch Akkordlohn) hingegen lange Zeit vorherrschend. Der Arbeitnehmer erhält seine Vergütung in Abhängigkeit von der produzierten Menge an Waren. Diese Lohnform bewirkt allerdings, dass das unternehmerische Risiko auf den Arbeitnehmer übertragen wird. Zudem ist der psychische Druck enorm hoch, weil der Arbeitnehmer nur bei Top-Leistung viel Geld erhält.
Der Beteiligungslohn ist ebenfalls direkt an bestimmte Erfolgsleistungen gekoppelt. Dabei kann es sich entweder um Beteiligungen für die Leistung eines einzelnen Arbeitnehmers oder des ganzen Unternehmens bzw. einzelner Abteilungen handeln. Gängig ist diese Lohnform im Vertrieb (Verkaufsprämien) oder in größeren Unternehmen (Gewinnbeteiligung).
Lohnformen in der Praxis
Alle Lohnformen verfügen über unterschiedliche Vor- und Nachteile. Grundsätzlich muss das Unternehmen durch die Wahl der Lohnform sicherstellen, dass der Arbeitsanreiz und die Motivation der Arbeitnehmer maximiert werden. Als Nebenbedingung können gesetzliche und tarifliche Bestimmungen wie etwa der Mindestlohn oder die Dauer einer Arbeitswoche angesehen werden.
In der Praxis wird der Zeitlohn häufig als Basis für das Vergütungsmodell genutzt. Er dient den Arbeitnehmern als Anreiz, überhaupt einen Job beim jeweiligen Unternehmen anzufangen und sichert deren Existenz. Gleichzeitig wird der Zeitlohn unabhängig von der eigentlichen Produktivität gezahlt, was aus Sicht des Unternehmens nachteilig ist.
Um Arbeitsanreize zu schaffen, wird der Zeitlohn daher häufig mit einem Beteiligungslohn oder Stücklohn kombiniert. Arbeitnehmer erhalten beispielsweise Bonuszahlungen, wenn sie besonders hohe Verkaufszahlen ausweisen können. Auch Ausschüttungen für ganze Abteilungen sind üblich, wenn ein Produktionsbereich beispielsweise besonders niedrige Fehlerquoten aufweist.
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