Kuppelproduktion
- chevron_right Eigenschaften der Kuppelproduktion
- chevron_right Beispiele für die Kuppelproduktion
- chevron_right Kostenrechnung bei der Kuppelproduktion
- chevron_right Vor- und Nachteile der Kuppelproduktion
- chevron_right Kuppelproduktion – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Kuppelprodukte entstehen in einem Produktionsprozess simultan. Sie entstehen also (zwangsläufig) aus technischen oder naturgesetzlichen Gründen.
- Primäre Kuppelproduktion= mit der Herstellung entsteht aufgrund von chemischenGesetzen ein zweites Produkt
- Sekundäre Kuppelproduktion= mit der Herstellung entsteht aufgrund der Produktionsverfahrens ein zweites Produkt (Bsp.: Sägespäne)
- mit fester Relation: sie fallen in einem unveränderlichen festen Mengenverhältnis an
- mit variabler Relation: sie variieren innerhalb bestimmter Grenzen in ihren Mengenverhältnissen
Eigenschaften der Kuppelproduktion
Von der sogenannten Kuppelproduktion sprechen Betriebswirte immer dann, wenn die Produktion eines Guts zwangsweise die Herstellung eines anderen Guts bewirkt. Zu unterscheiden ist dabei wiederum zwischen zwei verschiedenen Arten der Kuppelproduktion:
- Starre Kuppelproduktion: Die hergestellten Produkte treten in einem festen Verhältnis zueinander auf, das sich nicht verändern lässt.
- Lenkbare Kuppelproduktion: Durch eine Variation der Prozessparameter ist es möglich, unterschiedliche Mengenrelationen zu bewirken.
Weiter sprechen Betriebswirte immer von einem Hautprodukt, das eigentlich hergestellt werden soll. Alle anderen, „unabsichtlich“ produzierten Güter sind Nebenprodukte.
Beispiele für die Kuppelproduktion
Viele Beispiele für Kuppelprodukte finden sich vor allem in der chemischen Industrie. Bei der Natronlauge-Produktion durch Chloralkalieelektrolyse entstehen beispielsweise zwangsweise Chlor und Wasserstoff, was durch die chemischen Eigenschaften der Produkte bedingt ist. Auch bei der Verarbeitung von Erdöl entstehen immer Benzin, Dieselkraftstoff und Schweröl. Weitere Beispiele:
- Im Heizkraftwerk werden automatisch Strom und Wärme hergestellt.
- Durch den Verschnitt bei der Produktion von Naturholz verbleibt automatisch Brennholz.
- Kleie und Grieß werden erzeugt, wenn Unternehmen Mehl aus Getreide herstellen.
- Bei der gleichzeitigen Beförderung von Passagier- und Frachtkapazität werden zwei Dienstleistungen simultan angeboten.
Kostenrechnung bei der Kuppelproduktion
Für die Kalkulation von Kuppelprodukten nutzen Betriebswirte in der Regel die sogenannte Restwertmethode. Allerdings ist es im Regelfall nicht möglich, eine wirklich verursachungsgerechte Zurechnung der Kosten vorzunehmen, weil die Kuppelprodukte zwangsweise entstehen und hierfür nicht zusätzlich Energie oder Material aufgewendet werden muss. Die Stückkosten des Hauptprodukts ergeben sich als:
(Gesamtkosten – Erlöse der Nebenprodukte) / Stückzahl des Hauptprodukts
Vor- und Nachteile der Kuppelproduktion
Ob die Kuppelproduktion Vor- oder Nachteile mit sich bringt, hängt stark vom Produkt ab, das eigentlich produziert wird. So gibt es generell zwei verschiedene Fälle:
- Die Nebenprodukte können vom Unternehmen genutzt oder verkauft werden.
- Die Nebenprodukte sind Abfall und müssen entsorgt werden.
Ist die erste Variante der Fall, so bringt die Kuppelproduktion grundsätzlich Vorteile mit sich. Schließlich kann das Unternehmen in einem einzigen Produktionsprozess gleich zwei oder mehr Güter produzieren. Allerdings müssen die Nebenprodukte meist noch weiterverarbeitet werden, wofür entsprechende Ressourcen und das notwendige Know-how benötigt werden.
Insbesondere Energie in Form von Wärme wird von immer mehr produzierenden Unternehmen auch selbst genutzt. Beispielsweise erzeugen große Maschinen meist viel Hitze, die dann aus der warmen Lagerhalle in kühlere Gebäude transportiert werden kann und als Heizung dient. Auch der Produktionsabfall – beispielsweise verschnittenes Holz – kann auf diese Art und Weise genutzt werden.
Nachteilig ist die Kuppelproduktion meist in Chemieunternehmen. Sie möchten tatsächlich nur das Hauptprodukt erzeugen, was allerdings aufgrund der chemischen Verarbeitungsprozesse nicht möglich ist. Die Nebenprodukte sind folglich Produktionsabfälle, die aber nicht einfach so entsorgt werden können. Sie müssen meist unter besonders strikten Auflagen recycelt werden, damit keine Gefahr für die Umwelt entsteht.
Kuppelproduktion – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Bei der Kuppelproduktion produzieren Unternehmen während eines Produktionsprozesses automatisch und zwangsläufig mehr als ein Gut
- Das ist häufig in der chemischen Industrie der Fall, aber auch Produktionsabfälle sind grundsätzlich Kuppelprodukte
- Können die Nebenprodukte verkauft werden, ist dies meist ein Vorteil für das Unternehmen
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