Was sind Derivate?


Derivate werden oft als Termingeschäfte bezeichnet und haben keinen eigentlich Wert, sondern beziehen sich auf einen Basiswert, bei welchen es sich zum Beispiel um Aktien, Optionsscheine oder Rohstoffe handeln kann. Wie dieses Finanzprodukt im Detail funktioniert, erklären wir ausführlichst in diesem Video. 

Transkription zum Video:

Hallo liebe Rechnungswesen-Freunde,

In diesem Video wollen wir uns mal mit dem Thema Derivate befassen und stellen daher die Frage, was sind Derivate?

In diesem Einsteiger Video in die Welt der Finanzen wollen wir diese Frage einfach mal grob beantworten. Natürlich kann man die Einzelthemen noch weiter hineingehen, doch das probiere ich dann mit anderen Videos noch mal abzudecken.

Weil es sich bei den ganzen Videos im Bereich Rechnungswesen auch immer bewährt hat, habe ich wie gewohnt hier auch mal die allgemeinen Punkte, Aussagen und Fakten zu dem Thema Derivate aufgeschrieben. Hier steht als erstes Derivate werden auch als Termingeschäft bezeichnet. Das ist einfach ein Synonym für Derivate, also wenn ihr mal Termingeschäfte hört im Unterricht oder in der Klausur oder einfach im Berufsleben, dann bedeutet das auch Derivate.

Termingeschäft kommt daher, weil wir versuchen, in die Zukunft zu schauen, auf einen Termin, einen festen Termin festzulegen und damit Kapital und Gewinne zu erzielen und deshalb wird ein Derivat auch als Termingeschäft bezeichnet.

Desweiteren steht hier, Derivate haben keinen eigenen Wert und werden deshalb erst in Kombination mit einem Basiswert wirksam. Also merkt Euch, Derivate können nicht alleine existieren oder irgendwelche Gewinne bringen oder irgendwas tun, sondern sie benötigen dazu einen Basiswert. Beispiel für Basiswerte sind in dem Fall Aktien, ganze Indizes, Währungspaare wie Euro-Dollar, Euro-Yen oder Rohstoffe, wie Weizen, Öl, also Erdöl, alle möglichen Rohstoffe, Stahl, Metall und so weiter. Das können mögliche Basiswerte sein, die dann zusammen mit dem Derivat oder Termingeschäft fungieren und damit gemeinsam wirken.

Als fünftes Charakteristikum von Derivaten steht hier der Kurs, bzw. die Preisentwicklung werden meistens um ein vielfaches nachvollzogen. Das bedeutet sowohl mögliche Gewinne, als auch mögliche Verluste können mit dem Faktor so und so hoch ausfallen, also um ein vielfaches nachvollzogen. Darin liegt auch der Reiz, Derivate als Anlageform zu wählen, weil man halt sehr hohe Gewinne mit eher niedrigem Kapital erwirtschaften kann. Dieser Punkt kann also zum Beispiel zur Folge haben, dass wenn der Basiswert, nehmen wir mal an eine Aktie um 1% steigt, dass der Gewinn inkl. der Derivate und dessen Faktor um satte 10% steigt um so die mögliche Rendite um den Faktor 10 gesteigert hat. Hier unten links habe ich mal bekannte Arten von Derivaten aufgeschrieben, auf die ich nun mal kurz eingehen möchte und eventuell lohnt es sich dazu noch mal, ein eigenes Video zu machen, um Euch den Sachverhalt insgesamt nochmal näher zu bringen.

Wir haben hier als erstes die Optionen. Optionen sind das Recht, eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt, zu einem vereinbarten Preis zu erwerben. Werden auch als bedingtes Termingeschäft bezeichnet und ist eher ein Recht, als eine Pflicht.

Im Gegensatz zu den Optionen sind die Futures ein verbindliches Termingeschäft. Und zwar sind hier folgende Sachen fix: einmal der Basiswert, die Menge und ggf. Qualität, Zeitpunkt und der vorab festgelegte Preis.

Als drittes Beispiel für ein Derivat habe ich mal hier die vier ??? aufgeschrieben: das bedeutet ausgeschrieben Contract for Difference. Hierbei vereinbaren zwei Parteien den Austausch von Wertentwicklung und Erträgen eines Basiswertes gegen Zinszahlung oder in Regel einer Sicherungsleistung während der Laufzeit. Und wie immer möchte ich Euch natürlich nicht aus dem Video entlassen, bevor nicht eine Rechenaufgabe zu dem Thema Derivate berechnet haben.

Dazu bedienen wir uns an einem Beispiel für die CFDs, also die Contracts for Difference und möchte hier mal ein Fallbeispiel berechnen und euch mal zeigen, wie hoch der Edel eigentlich ausfallen kann, den wir hier schon besprochen haben und um ein vielfaches nachvollzogen, also Leverage (=) Effekt oder Hebeleffekt ist hier enorm. In diesem Beispiel möchte ich 1000 CFDs eines Dow Johnes Wertes handeln. Der Wert der Aktie liegt bei 20 Dollar pro Stück, diese Sicherungsleistung liegt bei 5%. Die Sicherungsleistung können wir hier gleich mal berechnen und zwar 5% von der Gesamt-, theoretisch eigentlich investierten Summe. Das bedeutet, wir müssen multiplizieren die 1000 CDFs, die ich abschließen möchte, mal den Kurswert der Aktie, das sind 1000 mal 20, sind 20000 und 5% davon bedeuten eine Sicherungsleistung von 1000 USD in dem Fall. Also diese Sicherungsleistung von 1000 USD muss ich hier hinterlegen.

In diesem Beispiel ist der Wert dieser Aktie innerhalb eines Jahres auf 21 Dollar pro Stück gestiegen. Das entspricht einer realen 15 prozentigen Steigerung, also die drei Dollar Steigerung entsprechen 15%.

Nun möchte ich euch mal zeigen, wenn wir hier die 15% zugrunde legen, diese hätten wir nämlich, wenn wir 1000 Aktien einfach gekauft hätten für 20 Euro und dann hätten wir eine Rendite von lediglich 15%, weil dann hätten wir 23000€ zurück bekommen, hätten aber 20000 Dollar investiert und das würde eine Steigerung von 15% des eingesetzten Kapitals bedeuten. Doch beim Abschluss dieses CDFs hier haben wir ja lediglich die Sicherungsleistung von 1000 Dollar investiert und daher errechnet sich eine viel höhere Rendite.

Die allgemeine Renditenformel steht hier nochmal, das ist immer Ertrag durch Aufwand minus eins und dann in Prozent ausgedrückt und das wollen wir hier auch mal berechnen für unser Beispiel.

Der Ertrag aus der allgemeinen Renditenformel errechnet sich in dem Fall durch den Gesamterlös. Den haben wir hier in Höhe von 23 Dollar Aktie mal 1000 eingesetzten, also 23000 minus dem Gesamtwert der CFDs, die lagen in dem Fall bei 1000 mal 20 der eingesetzten CFDs, da kommen wir hier auf einen Wert von 3000 – das ist die Differenz zwischen den 23000, die sie jetzt nach einem Jahr wert sind und den 20000, die wir investiert haben, sind die 3000. Wir haben eine Sicherungsleistung von lediglich 1000€ geleistet und so errechnet sich durch die Formel 3000 durch 1000 sind 3 minus 1, weil wir ja unser eingesetztes Kapital praktisch raus rechnen wollen, kommen wir auf 2. Auf eine glatte 2. Diese rechnen wir in Prozent um und da rechnet man ja einfach mal 100% um eine ganze Zahl in Prozent auszudrücken und somit kommen wir auf eine Rendite von 200%.

Jetzt könnt ihr ja mal vergleichen, wie unsere Rendite hier aussieht mit Hilfe der CFDs von 200%. Wenn ihr jetzt die 20000 Dollar tatsächlich in die Hand genommen hättet, dann hätten wir lediglich eine Rendite von 15% erzielt. Dadurch, dass wir nur 1000 Dollar Sicherungsleistung hinterlegen mussten, liegt unsere Rendite bei den 200 Prozent, also eine enorme Steigerung der Rendite. Natürlich hört sich das jetzt ganz verlocken an, die Frage stellt sich, warum gehen nicht alle diesen Weg und warum gibt es so viele Leute, die direkt in Aktien oder andere Werte investieren. Warum nutzen nicht alle diesen Weg der enormen Steigerung der Rendite. Ganz einfach die Antwort ist, dass es auch einfach in die andere Richtung gehen kann. Das bedeutet, wenn die Aktie hier beispielsweise um 2 Dollar sinkt, auf 18 pro Stück, statt der 20 Dollar des Einstiegswertes hier, dann geht es in die andere Richtung, dann haben wir einen enormen Verlust unserer eingesetzten Sicherungsleistung.

Deshalb sind die CFDs auch in die Risikogruppe 5 ein gewertet und haben ein enormes Risiko, bis hin zum Totalverlust der Einlagen, deshalb nur für Experten und garantiert nicht für den kleinen Mann gemacht.

So, zum Schluss fasse ich wie immer noch einmal zusammen:

In diesem Video haben wir uns die Frage gestellt, was sind Derivate. Diese Frage haben wir probiert anhand von allgemeinen Fakten zu Derivaten, an der Erläuterung dieser drei Beispielen für Derivaten und anhand eines Rechenbeispiels zu verdeutlichen.

Hier in diesem Rechenbeispiel ist noch einmal klar geworden, wie hoch der Unterschied der Rendite hier ausfallen kann und die Potenzierung des eingesetzten Kapitals.

Ich hoffe, dass das Video zum Thema Derivate und mein erstes Video im Bereich der Finanzwelt hat Euch gefallen. Weitere Videos werden wie gesagt folgen. Wir haben ja noch einige Themen, die wir behandeln können, zum Beispiel Optionen der Futures noch mal besprechen oder uns einfach mit dem Finanzmarkt, den Aktien, den Indizes, den Währungsbahnen noch mal intensiver zu befassen.

Ich hoffe das Video hat Euch gefallen und wir sehen uns beim nächsten Video. Bis dann

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