Wohlfahrtsstaat


Kurz & einfach erklärt:

Wohlfahrtsstaat verständlich & knapp definiert

Eine Form der staatlichen Organisation, in der ein starkes und gut finanziertes Netz an sozialen und kulturellen staatlichen Zuschüssen besteht. Der Wohlfahrtsstaat setzt sich zum Ziel, für das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Wohlergehen seiner Bürger zu sorgen.
notes Inhalte

Als Wohlfahrtsstaat bezeichnet man gemeinhin einen Staat, der sich in unterschiedlichem Ausmaß um das Wohl der Bürger kümmert und diese zum Beispiel gegen Krankheiten absichert. Im sozialen, materiellen wie auch kulturellen Bereich gibt es verschiedenste Maßnahmen, die der allgemeinen Wohlfahrt des Volkes zu Gute kommen.

Der Begriff Welfare State aus dem angloamerikanischen Sprachbereich wird oftmals mit dem Begriff Sozialstaat gleichgesetzt, obwohl man den Wohlfahrtsstaat deutlich umfangreicher betrachten muss. Aktuell wird der Wohlfahrtsstaat häufig mit der individuellen Bevormundung und Einschränkungen im Bereich der Entscheidungsfreiheit verbunden. Die Begrifflichkeiten Wohlergehen und Wohlfahrt rücken dabei in den Hintergrund.  

Wohlfahrtsstaat und Wohlfahrtssystem

Das Wohlfahrtssystem kommt hier ebenfalls zum Tragen. Dieses bezieht sich darauf, dass wohltätige Leistungen nicht (mehr) nur aus staatlicher Hand kommen (müssen). Stattdessen gibt es auch private Institutionen, die sich um das Wohlergehen der Bürger kümmern.  

Entstehung des Begriffes Wohlfahrtsstaat

Als Grundmodell für die Sozialpolitik in modernen Wettbewerbsgesellschaften entstand der Begriff Wohlfahrtsstaat in den skandinavischen und angelsächsischen Staaten. Die staatliche Verantwortung spielt im Rahmen des Wohlfahrtsstaates eine wichtige Rolle, um die grundlegenden Menschenrechte – auch als soziale Grundrechte bezeichnet – sicherzustellen. Auch bei der Daseinsvorsorge der Bürger im Hinblick auf die Sozialpolitik ist der Wohlfahrtsstaat von Relevanz. Es gilt außerdem, dass die Ausgestaltung der Sozialpolitik vor der individuellen Eigenvorsorge einzuordnen ist.   Als Auswirkungen des Wohlfahrtsstaates muss man den Umfang der staatlichen Verteilungsmaßnahmen nennen. Auch Vergünstigungen für einzelne Gruppen oder Branchen kommen hier zum Tragen.

Das Wachstum des Staatssektors gilt hier als ablesbarer Faktor – hierbei sind die Steuerquoten und Sozialabgaben relevant und auch die Staatsausgaben müssen berücksichtigt werden. Der Wohlfahrtsstaat kann aber auch negative Folgen mit sich bringen. So sinkt mitunter die Flexibilität und die Dynamik an den Märkten und auch die Schattenwirtschaft kann ansteigen. Eine erhöhte Inflationierung und ansteigende Defizite des Staates können weiterhin als negative Folge definiert werden.   Als Grund muss hier der Erfolgszwang der politischen Entscheidungsträger genannt werden. Vor allem im Bezug auf das Erhalten von Wählerstimmen durch bestimmte Vergünstigungen und Sonderleistungen.  

Das Wichtigste auf einem Blick:

  • Der Wohlfahrtstaat sichert Bürger in verschiedenen Bereichen ab
  • Schränkt die Entscheidungsfreiheit in gewissem Rahmen ein
  • Sorgt für ein Wachstum des Staatssektors

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